Mathematische Grundlagen der Unfallversicherung. (Q573823)

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Mathematische Grundlagen der Unfallversicherung.
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    Mathematische Grundlagen der Unfallversicherung. (English)
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    1931
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    Mit Hilfe der sogenannten kontinuierlichen Methode wird die individuelle Prämie des \(x\)-Jährigen für eine Unfallversicherung bestimmt, die im wesentlichen folgende Leistungen umfaßt: Tagegeld, Sterbegeld nach erfolgtem Unfall, Invalidenrente, sämtlich abhängig von der Versicherungsdauer; ferner Prämienbefreiung während der Dauer einer Verletzung, Prämienrückgewähr beim Tod ohne vorausgehenden Unfall. Es werden zunächst die Intensitäten der Sterblichkeit (nicht durch Unfall) und des Unfalleintritts für ein \((x + \tau)\)-jähriges, unverletztes Mitglied eingeführt; desgleichen für ein im Alter \(\xi\) vom Grade \(g\) unfallbeschädigtes und bis zum Alter \(s\) noch nicht wiederhergestelltes Mitglied die alsdann geltenden Ausscheide-Intensitäten aus diesem Zustande infolge Todes, nachweisbar als Unfallfolge oder nachweisbar nicht als Unfallfolge, dauernder und vollständiger Heilung, dauernder Invalidität; ebenso auch eine Verteilungsfunktion der Unfälle nach ihrem Grade und späterhin eine Verteilungsfunktion der durch Unfall verursachten Invalidität nach ihrem Grade. Hieraus kann dann zunächst die Wahrscheinlichkeit bestimmt werden, daß ein im Alter \(\xi\) vom Grade \(g\) unfallbeschädigter Versicherter bis zu einem bestimmten späteren Alter noch fortgesetzt beschädigt bleibt, und weiter für die Gesamtheit der aus dem Aktivenstamm irgendwann hervorgegangenen Beschädigten die Intensität der Reaktivierung. Über eine Integrodifferentialgleichung gewinnt man dann schließlich eine \textit{Volterra}sche Integralgleichung zweiter Art, welcher die Anzahl \(l^u(x+ \tau)\) der Aktiven (d.h. augenblicklich nicht Unfall-Beschädigten) genügt. Die Aufstellung dieser Integralgleichung bildet den Mittelpunkt der Arbeit. Ist diese Integralgleichung gelöst, so kennt man unmittelbar auch den Barwert \(\bar{a}_x^u\) der -- wie erwähnt, nur in unbeschädigtem Zustande zu leistenden -- Prämienzahlungen des Versicherten, wenn diese mit der Intensität 1 erfolgt. Es wird nämlich \[ \bar{a}_x^u = \frac 1{l^u (x)} \int\limits_0^\infty v^\tau l^u (x + \tau)\, d\tau \] Ebenso kann man dann den Barwert aller etwa auszuzahlenden Tagegelder bestimmen. Der Ausdruck wird aber wesentlich komplizierter, weil er durch dreifache Integration gewonnen wird (nämlich über den Zeitpunkt des Unfalleintritts, über den Grad der Beschädigung und über den Zeitpunkt der Auszahlung), kann aber aus den schon bei Aufstellung der Integralgleichung bestimmten Größen, besonders auch der Anzahl der im Alter \(\xi(>x)\) verunglückten und im Alter \(x + \tau\) noch nicht geheilten Personen, leicht aufgestellt werden. Prinzipiell auf die gleiche Weise wird der Barwert des Sterbegeldes bei Unfalltod bestimmt; durch eine leichte Modifikation wird auch der Barwert des reduzierten Sterbegeldes bestimmt, das ausbezahlt wird, wenn der Tod nicht als wesentliche Folge des Unfalls anzusprechen ist. Der Barwert der bei dauernder Invalidität zu zahlenden Invalidenrente wird durch vierfache Integration gewonnen (nämlich über den Zeitpunkt des Unfalls und den des Rentenbeginns, bzw. das Alter des Versicherten in beiden Zeitpunkten, ferner über den Grad der Unfallbeschädigung und über den der Invalidität). Dabei wird natürlich eine etwaige Integration zur Bestimmung des Rentenbarwertes \(\bar{a}^i (j, x+\tau)\) für einen \((x+\tau)\)-jährigen Invaliden vom Invaliditätsgrade \(g\) nicht mitgezählt. Auf einfachste Weise kann dann noch der Barwert der Prämien-Rückgewähr durch einmalige Integration und damit schließlich die Prämie \(\overline{P}_x\) selbst nach dem Äquivalenzprinzip bestimmt werden. Schließlich gestattet noch die Annahme einer Altersverteilung \(L_x\, dx\) im Bestände leicht, von dieser für das Alter \(x\) bestimmten individuellen Prämie zu einer durchschnittlichen Prämie \(\overline{P}_\varDelta\) überzugehen. Dabei wird selbstverständlich angenommen, daß auch bei der Prämienrückgewähr \(\overline{P}_\varDelta\) zurückgezahlt wird.
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