An abstract integral. I, II. (Q2586390)

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An abstract integral. I, II.
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    An abstract integral. I, II. (English)
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    1940
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    \textbf{I.} Zunächst (\S\S~1, 2) werden in üblicher Weise erklärt: Das \(R\)-Integral für beschränkte reelle Funktionen \(f(x)\) bezüglich eines Jordanfeldes (\(J\)-Feldes) \(X\), d. h. eines Mengenkörpers \(X\) mit aufgeprägtem Inhalt \(j\), ferner das \(L\)-Integral für \(\overline X\)-meßbare Funktionen \(f(x)\) bezüglich eines Lebesguefeldes (\(L\)-Feldes) \(\overline X\), d. h. eines \(\sigma\)-Körpers \(\overline X\) mit aufgeprägtem Maße \(\overline m\). -- Sodann (\S~3) werden ``Doppelfeldintegrale'' folgendermaßen eingeführt: Es seien ein \(R\)- und ein \(L\)-Feld \(X\), \(\overline X\) gegeben derart, daß aus \(E\in X\), \(\overline E\in\overline X\) folgt \(E\cdot \overline E\subset\overline X\); man spricht dann von einem Doppelfeld \((X,\overline X)\). Insbesondere gilt dann \(E\subset \overline X\), wenn \(E\subset X\), während \(\overline m\) nicht Erweiterung von \(j\) zu sein braucht. Für endliches, \(\overline X\)-meßbares \(f(x)\) und \(j(E)>0\), \(\lambda>0\) setze man \(\varPhi' (E, \lambda) =\overline{\text{Grenze}}\;y'\) mit \(\overline m (E\cdot [f< y'])\leqq\lambda\cdot j (E)\), ferner \(\varPhi(E;\lambda)=\underline{\text{Grenze}}\;y\) mit \(\overline m(E\cdot[f<y])=\overline m (E\cdot[f < \varPhi'])\). Man erhält eine zweite Funktion \({\varPsi(E;\lambda)}\), wenn in vorstehenden Definitionen \(\underline{\text{Grenze}}\) mit \(\overline{\text{Grenze}}\), \(f < y\) mit \(f>z\), \(f<\varPhi'\) mit \(f >\varPsi'\) vertauscht werden. \(\varPsi(E;\lambda)\) bzw. \(\varPsi(E;\mu)\) streben mit \(\lambda\to\infty\) bzw. \(\mu\to 0\) gegen ein ``wesentliches'' Maximum bzw. Minimum von \(f\) in \(E\). Man bildet nun in Darbouxscher Weise das Ober- bzw. Unterintegral von \(\varPhi (E;\lambda)\) bzw. \(\varPsi(E;\mu)\) über \(E\) bezüglich \(X\) und setzt den Limes dieser für \(\lambda\to\infty\) bzw. \(\mu\to 0\) gleich \(\overline M (f;E)\) bzw. \(\underline M (f; E)\). Sind beide gleich, so heißt \(f(X,\overline X)\)-integrabel und \(\overline M = \underline M = (X, \overline X)\int\limits_E fdx\) das \((X, \overline X)\)-Integral von \(f\) über \(E\). Ähnlich kann man das \((X, Y)\)-Integral erklären, wo \(Y\) ebenfalls ein Jordanfeld ist. -- Verf. zeigt (\S~4), daß das \((X, \overline X)\)-Integral in gewissen Fällen, je nach Wahl von \(X\), \(\overline X\), mit dem \(R\)- oder \(L\)-Integral zusammenfallen kann. -- Den Schluß (\S~5) bildet die Übertragung zweier für \(R\)-Integrale von \textit{Bochner} (Ann. Math., Princeton, (2) 40 (1939), 769-799; F. d. M. 65) bewiesener Sätze auf \((X, \overline X)\)-Integrale. (Zu \S~3 vgl. \textit{A. Denjoy}, C. R. Acad. Sci., Paris, 169 (1919), 219-221; F. d. M. 47, 230 (JFM 47.0230.*); \textit{S. Kempisty}, Ann. Soc. Polonaise Math. 8 (1930), 226-243; F. d. M. \(56_{\text{II}}\), 922.) \textbf{II.} Verallgemeinerung des Riemann- (\(R\)-) sowie des Lebesgue- (\(L\)-)Integrals für Funktionen mit (abstraktem Definitionsbereich \(E\) und) abstraktem Wertebereich \(W\). -Es sei \(X\) ein Jordanfeld und \(E\subset X\) mit \(j (E)=1\). Ferner sei \(W\) ein linearer Raum, in welchem ein Limesbegriff im üblichen Sinne erklärt ist. Nun sei \(x_{n\nu}\), \(\nu = 1,\ldots, n\); \(n=1, 2,\ldots\), eine Folge von Punkten aus \(E\) derart, daß für jede Menge \(E'\subset X\) mit \(E'\subset E\) gilt: \(\lim\limits_{n\to\infty} (M_n: n) = j(E')\), wo \(M_n\) die Anzahl der \(x_{n\nu}\in E'\) bedeutet. Existiert nun \(\lim\limits_{n\to\infty} \left[\left(\sum\limits_{\nu=1}^n f(x_{n\nu})\right):n\right]\) für \textit{jede} solche \(x_{n\nu}\)-Folge, und zwar immer mit dem gleichen Werte, so wird dieser mit \((R')\int\limits_E f(x)dj\) und \(f(x)\) als \(R'\)-integrabel bezeichnet. Ist \(W\) Teilmenge der reellen Zahlgeraden, so ergibt sich das übliche \(R\)-Integral (bezüglich \(j\)). -Ersetzt man in vorstehender Definition \(X\) durch ein \(L\)-Feld \(\overline X\) und \(j\) durch \(\overline m\), ferner \(W\) durch einen metrischen linearen Raum, schließlich \(f\) durch eine \(\overline X\)-meßbare Funktion (d. h. mit \([f(x)\in K]\in\overline X\) für jede Kugel \(K\) in \(W\)) und \(E'\) durch \([f(x)\in K]\), so erhält man das \(L'\)-Integral \((L')\int\limits_E f(x)\overline{dm}\). Ist \(W\) Teilmenge der reellen Zahlgeraden, so ergibt sich das übliche Lebesgue-Integral (bezüglich \(\overline m\)). -- Bemerkt sei noch, daß z. B. jede gleichmäßig stetige Funktion \(R'\)-, und jede \(\overline X\)-meßbare, beschränkte Funktion \(L'\)-integrabel ist.
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