Mathematische Theorie des Bausparens. (Q573839)

From MaRDI portal
scientific article
Language Label Description Also known as
English
Mathematische Theorie des Bausparens.
scientific article

    Statements

    Mathematische Theorie des Bausparens. (English)
    0 references
    0 references
    0 references
    1931
    0 references
    Die Arbeit behandelt Kassen mit Zuteilung nach dem ``Prioritäts-System'' bei konstanter Gesamtvertragsdauer \(n\), bei denen daher -- wie wiederholt in der Literatur hervorgehoben -- die Tilgungsrate gleich der Summe aus Spar- und Zinsrate ist. Hier gilt, da nach der ``kontinuierlichen'' Methode gerechnet wird, die gleiche Beziehung zwischen den Intensitäten: \(t = s + c\), wo also \(t\) die Tilgungs-, \(s\) die Spar-, \(c = \log (1 + i)\) die Zinsintensität bedeutet. Mit \(P (x)\) wird die gesamte Vertragssumme aller jemals bis zur Zeit \(x\) abgeschlossenen Bauspar-Verträge bezeichnet, mit \(B (x)\) die Summe derjenigen unter ihnen, welche noch nicht durch Zuteilung und Tilgung wieder ausgeschieden sind, mit \(D (x)\) die Summe derjenigen unter ihnen, welche schon zugeteilt, aber noch nicht getilgt worden sind, endlich mit \(T (x)\) die Gesamtvertragssumme aller bis zur Zeit \(x\) zugeteilten (schon getilgten oder noch nicht getilgten) Verträge. Bei Vertragsabschluß leiste der Sparer einen Sonderbeitrag von \(100A\%\) seiner Sparsumme, wobei \(0 \leqq A < 1\) ist. Ist \(A > 0\), so tritt an Stelle der Vertragsdauer \(n\), welche dadurch charakterisiert ist, daß in ihr die gesamte Sparsumme ``von selbst'' angespart würde, die entsprechende Zeit \(m\) für die um \(100A\%\) gekürzte Sparsumme. Für die verschiedenen Fälle werden dann Differentialgleichungen abgeleitet, welche man hier alle in die Formel zusammenfassen kann: \[ D^\prime (x)-cD(x) = AP^\prime (x) + sP(x) - sP(x-n)-P^\prime (x-n) . \] Für negative Argumente muß \(P (x- n) - P^\prime (x- n) = 0\) gesetzt werden; für \(A > 0 \) ist \(n\) durch \(m\) zu ersetzen. Wenn die Zugangsfunktion \(P (x)\) bekannt ist, kann diese Differentialgleichung leicht integriert werden. (Dieses einfache Resultat ist freilich ganz wesentlich der Beschränkung auf Systeme mit konstanter Vertragsdauer zu danken.) Im einzelnen werden behandelt die Fälle;. (1) \(P (x) = \) const, \(A = 0\) und \(A > 0\), d. h. die geschlossene Bausparkasse ohne und mit Sonderleistung der Sparer ; hier löst sich zur Zeit \(x = n\) bzw. \(x = m\) die Kasse auf; (2) \(P (x) = \alpha x\), \(A =0 \) und \(A > 0\), d. h. die offene Bausparkasse mit gleichmäßigem Zugang, ohne und mit Sonderleistung der Sparer ; hier wird zur Zeit \(x = n\) bzw. \(x = m\), d. h. nachdem die zuerst beigetretenen Mitglieder ausgeschieden sind, der sogenannte ``stationäre Zustand'' erreicht, von dem ab die \(D (x)\), die \(B (x)\) und die Wartezeiten konstant sind. Auch für die frühere Zeit werden die Wartezeiten bestimmt. Endlich wird noch für das Zeitintervall \((0, n)\) der Fall \[ P(x)=\dfrac \alpha{2} x^2, \quad A=0 \] behandelt, d. h. eine Kasse mit wachsendem Neuzugang ohne Sonderleistungen. Neben ändern kleinen Zusätzen bringt die Arbeit noch kritische Bemerkungen zu einer Arbeit von \textit{U. v. Beckerath} (1929; F. d. M. \(55_{\text{II}}\), 938), auf die dieser in der Arbeit ``Bausparsumme, Bausparmathematik und Bausparpolitik'' (Versicherungsarchiv 2, Heft 5 (1931), 1-12; F. d. M. \(57_{\text{II}}\)) erwidert hat; dort wird auch zu einer Arbeit von \textit{v. Behr} (vgl. das vorletzte Referat) Stellung genommen.
    0 references
    0 references