Nichtstandard-Mathematik, begründet durch eine Verallgemeinerung der Körpererweiterung (Q793172): Difference between revisions

From MaRDI portal
Importer (talk | contribs)
Created a new Item
 
Import240304020342 (talk | contribs)
Set profile property.
 
(One intermediate revision by one other user not shown)
Property / MaRDI profile type
 
Property / MaRDI profile type: MaRDI publication profile / rank
 
Normal rank
links / mardi / namelinks / mardi / name
 

Latest revision as of 01:15, 5 March 2024

scientific article
Language Label Description Also known as
English
Nichtstandard-Mathematik, begründet durch eine Verallgemeinerung der Körpererweiterung
scientific article

    Statements

    Nichtstandard-Mathematik, begründet durch eine Verallgemeinerung der Körpererweiterung (English)
    0 references
    0 references
    1983
    0 references
    In dem Übersichtsartikel soll gezeigt werden, wie Nichtstandardmodelle als ''einfache'' Erweiterungen erhalten werden können und wie Nichtstandard-Mathematik zur Erklärung des Stetigkeitsbegriffes eingesetzt werden kann. Eine historische Einführung zeigt auf, wie durch Hinzunahme neuer idealer Elemente zu bekannten Strukturen, interessante Erweiterungen geschaffen wurden, deren Untersuchung auch Informationen über die Ausgangsstruktur liefert. Darüber hinaus wird angedeutet, wie bei Leibniz und Euler mit unendlich großen Elementen gerechnet wurde. Die im Titel versprochene Erweiterung wird nun wie folgt definiert: Ausgehend von einer formalen Sprache, die die Ausdruckskraft der Prädikatenlogik erster Stufe und ausreichend viele Namen für die interessanten mathematischen Objekte und für eine neue Zahl hat, und ausgehend von einer Theorie T, wird \(T(\Omega)\) beschrieben durch: Wenn \(A(n)\) eine Formel ist, so daß für fast alle natürlichen Zahlen \(A(m)\in T\) ist, so sei \(A(\Omega)\in T(\Omega).\) Wie man dem Anhang entnehmen kann (bei den Überlegungen über die Widerspruchsfreiheit), enthält \(T(\Omega)\) genau diese Aussagen. Damit liegt - wenn \(P\) die Menge der geraden Zahlen und \(U\) die der ungeraden Zahlen ist - weder \(\Omega \in P\) noch \(\Omega \in U \in T(\Omega)\), aber (trivialerweise) \(\Omega \in P\cup U.\) Man betrachtet nun alle Funktionskonstanten \(a(.)\), die Folgen bezeichnen, der Term \(a(\Omega)\) wird dann allgemein als \(\Omega\)-Zahlen oder \(\Omega\)-Objekte bezeichnet, und zwei \(\Omega\)-Zahlen \(a(\Omega)\), \(b(\Omega)\) werden identifiziert, wenn für fast alle \(m\) \(a(m)=b(m)\) gilt. Es ist offensichtlich, daß \(T(\Omega)\) gegenüber Folgerungen abgeschlossen ist und daß es T umfaßt. Es sollen auch komplexe mathematische Objekte wie Folgen von Mengen etc. in der Sprache einen Namen haben. Wie weit hier gegangen wird und wie Bezeichnungen, wie zum Beispiel die Potenzmenge, zu interpretieren sind, bleibt allerdings offen. Es werden dann, mit vielen Hinweisen auf historische Parallelen, Begriffe wie Konvergenz und Stetigkeit in dem erweiterten System definiert und an Beispielen gezeigt, wie man mit ihnen umgeht. Unendliche Reihen werden durch \(\Omega\)-Summen approximiert, und diese kann man (fast) wie endliche Summen behandeln. In dem Abschnitt ''Ist die Analysis ein Teil der Algebra?'' werden reelle Funktionen durch ''\(\Omega\)-Polynome'' approximiert. Integrale der ursprünglichen Funktion z. B. können dann durch Integration der approximierenden Polynome berechnet werden. Bemerkungen zur Behandlung von Distributionen schließen sich an. Im Anhang 1 soll ein Modell für die Menge \(T(\Omega)\) angegeben werden. Dazu wird auf die übliche Ultraproduktkonstruktion hingewiesen. Dabei soll die Benutzung von Ultrafiltern wohl dadurch motiviert werden, daß man die Menge \(\{M\subset N| \quad \Omega \in M\in T(\Omega)\}\) betrachtet. Diese Menge ist aber nun gerade kein Ultrafilter, sonder enthält nach Definition von \(T(\Omega)\) genau die kofiniten Mengen, wie weiter unten auch bemerkt wird. Nicht befriedigen kann der Hinweis, daß z. B. \(A\vee B\) ''wie üblich'' zu interpretieren ist, daß also (Gültigkeit ist ja gleichzusetzen mit Zugehörigkeit zu \(T(\Omega))\) A oder B zu \(T(\Omega)\) gehören, wenn \(A\vee B\) zu \(T(\Omega)\) gehört. Daß dieses zulässig ist, ohne zu Widersprüchen zu führen, folgt aber gerade z. B. aus der Existenz von Ultrafiltern oder aus dem Zornschen Lemma. Bemerkenswert ist die Fülle historischer Beispiele, die demonstrieren, daß die Nichtstandardmethoden intuitiv schon immer benutzt wurden. Befremdlich ist jedoch die Vagheit auch für einen Übersichtsartikel in bezug auf die Grundlagen der Methode. Weder wird der Umfang der Sprache hinreichend beschrieben noch ist erkennbar, ob nun \(T(\Omega)\) maximalisiert verstanden werden soll oder nicht. Wie kann z. B. nur mit der einen Richtung des Leibnizschen Prinzips die Implikation ''klassische Stetigkeit von f'' \(\to\) ''s-Stetigkeit von f'' bewiesen werden? Hier muß man von der Voraussetzung \(x_{\Omega}\approx \zeta \approx \zeta '=x'\!_{\Omega}\) auf das Verhalten von \((x_ n)_{n\in N}\) und \((x'_ n)_{n\in N}\) schließen, um die Voraussetzung der klassischen Stetigkeit ausnutzen zu können. - Warum die wirklich nicht komplizierte Ultrapotenzkonstruktion vermieden wird, bleibt dem Rezensenten unerfindlich. Auch er stimmt der zitierten Ansicht zu, daß das Herleiten von Sätzen das Wesentliche in der Mathematik ist. Er ist jedoch der Meinung, daß die ganze Argumentation des Aufsatzes suggeriert, daß in einem nicht näher spezifizierten Modell gearbeitet wird. Eine Präzisierung durch die Angabe eines Modells, z. B. auch im mengentheoretischen Rahmen, hätte den Autor nicht als ''Anhänger einer Mode'' bloßgestellt, sondern eher zur besseren Verständlichkeit des Aufsatzes beigetragen!
    0 references
    nonstandard mathematics
    0 references
    calculus of infinitesimals
    0 references

    Identifiers

    0 references
    0 references
    0 references
    0 references