Über die \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen der Dynamik. (Q1472109): Difference between revisions

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English
Über die \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen der Dynamik.
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    Statements

    Über die \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen der Dynamik. (English)
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    1916
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    Verf. beschäftigt sich im ersten Teil seiner Arbeit mit algebraischen Differentialgleichungssystemen, denen man im allgemeinen die Form geben kann: \[ y_i'=g_i(v, x, y_1, \dots, y_n)\quad (i=1, \dots, n), \] worin \(v\) die Lösung einer irreduktibeln algebraischen Gleichung \(\nu\)-ten Grades mit in \(x, y_1, \dots, y_n\) ganzen Koeffizienten ist und die \(g_i\) ganze rationale Funktionen von \(v\) vom \((\nu-1)\)-ten Grade mit in \(x, y_1, \dots, y_n\) rationalen Koeffizienten bedeuten. Ein solches System wird von der \(n\)-Ordnung und vom \(\nu\)-ten Grade genannt, und es werden zunächst Irreduktibilitäts-Untersuchungen für algebraische Differentialgleichungssysteme angestellt, denen dann Betrachtungen über die \textit{Jacobi-Weierstraß}sche Gestalt eines derartigen Differentialgleichungssystems folgen. Diese Betrachtungen werden dann im zweiten Teil der Arbeit auf die kanonischen \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen angewandt. Wirken auf \(n\) Massenpunkte Kräfte mit einer Potentialfunktion \(U\), die im allgemeinen von den Punktkoordinaten und der Zeit abhängt, und ist \(T\) die lebendige Kraft des Systems, also \(E=T-U\) die gesamte Energie, so kann man zunächst unter der Annahme von \(k=3n-\mu\) Bedingungsgleichungen zwischen den Punktkoordinaten, die die Zeit nicht explizite enthalten, \(\mu\) freie Parameter (Eigenkoordinaten des Systems) \(p_1, \dots, p_\mu\) einführen, durch die sich die \(3n\) Punktkoordinaten in der Form \[ x_i=\varphi_i(p_1, \dots, p_\mu), \quad y_i=\psi_i(p_1, \dots, p_\mu), \quad z_i=\chi(p_1, \dots, p_\mu) \] unabhängig von \(t\) ausdrücken lassen. Die lebendige Kraft \(T\) wird dann eine homogene quadratische Form der Variabeln \(\frac{dp_\varrho}{dt}=p_\varrho'\) (\(\varrho=1, \dots, \mu\)), anstatt deren man durch eine homogene lineare Transformation die Bewegungsmomente \[ q_\varrho=\frac{\partial T}{\partial p_\varrho} \quad (\varrho=1, \dots, \mu) \] einführen kann. Macht man jetzt die Voraussetzung, daß\ die Funktionen \(\varphi_i, \psi_i, \chi\) \textit{algebraische} Funktionen ihrer Parameter sind, so wird \[ E=\tfrac 12 \varDelta_{11} q_1^2+\cdots +\tfrac 12 \varDelta_{\mu \mu} q_\mu^2 + \varDelta_{12} q_1q_2+\cdots +\varDelta_{\mu-1, \mu}q_{\mu-1}q_\mu -U(t;p_1, \dots, p_\mu), \] wobei die \(\varDelta\) von \(t\) unabhängige algebraische Funktionen von \(p_1, \dots, p_\mu\) sind, und die Aufgabe, die sich Verf. stellt, besteht darin, das sich ergebende System der \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen: \[ \frac{dp_\varrho}{dt}=\frac{\partial E}{\partial q_\varrho};\quad \frac{dq_\varrho}{dt}=-\frac{\partial E}{\partial p_\varrho} \quad (\varrho=1, \dots, \mu) \] entsprechend den Untersuchungen des ersten Teils der Arbeit auf die \textit{Jacobi-Weierstraß}sche Gestalt eines algebraischen Differentialgleichungssystems zu bringen. Das Resultat läßt sich in der Gestalt schreiben: \[ \frac{dp_\varrho}{dt} \frac{\partial G}{\partial v_\alpha}=G_{1\varrho}q_1 + \cdots + G_{\mu \varrho}q_\mu, \] \[ \frac{dq_\varrho}{dt} \left( \frac{\partial G}{\partial v_\alpha} \right)^3=-\tfrac 12 H_{11}^{(\varrho)} q_1^2 - \cdots -\tfrac 12 H_{\mu \mu}^{(\varrho)} q_\mu^2 -H_{12}^{(\varrho)} q_1q_2-\cdots -H_{\mu-1, \mu}^{(\varrho)} q_{\mu-1} q_\mu + \frac{\partial U}{\partial p_\varrho} \left( \frac{\partial G}{\partial v_\alpha} \right)^3, \] worin \(v_\alpha\) eine Lösung der irreduktiblen algebraischen Gleichung \(\nu\)-Grades in \(v\) \[ G(v;p_1, \dots, p_\mu;a_{11}, \dots, a_{\mu-1, m})=0, \] die Funktionen \(G_{\gamma \delta}\) ganze Funktionen von \(v_\alpha\) vom \(\nu\)-ten Grade und die Funktionen \(H_{\gamma \delta}^{(\varrho)}\) ganze Funktionen von \(v_\alpha\) vom \(3\nu - 2\)-ten Grade mit in \(p_1, \dots, p_\mu\) und den willkürlichen Konstanten \(a\) ganzen Koeffizienten sind. Andererseits läßt sich das Resultat auch in der Gestalt schreiben: \[ \frac{dp_\varrho}{dt} \frac{\partial G}{\partial v_\alpha}=G_{\varrho 1}q_1 + \cdots + G_{\varrho \mu}q_\mu, \quad (\alpha_0=1, \alpha_1=\cdots=\alpha_\mu=0), \] \[ \frac{dq_\varrho}{dt} \frac{\partial G}{\partial v_\alpha} =- \tfrac 12 G_{11} q_1^2 - \cdots -\tfrac 12 G_{\mu \mu} q_\mu^2 \quad (\alpha_\varrho=1, \text{ die übrigen }\alpha=0) -G_{12} q_1q_2-\cdots -G_{\mu-1, \mu} q_{\mu-1} q_\mu + \frac{\partial U}{\partial p_\varrho} \frac{\partial G}{\partial v_\alpha}, \] worin \(v_\alpha\) eine Lösung der irreduktiblen algebraischen Gleichung \(\nu\)-ten Grades \[ G(v;p_1, \dots, p_\mu;a_{11}, \dots, a_{\mu-1, \mu};\alpha_0, \dots, \alpha_\mu)=0 \] ist und die Funktion \(G_{\kappa \lambda}\) ganze Funktionen \(\nu\)-ten Grades von \(v_\alpha\) mit in \(p_\varrho, a, \alpha\) ganzen Koeffizienten sind, wobei die Konstanten \(a\) nach Division durch \(\frac{\partial G}{\partial v_\alpha}\) aus den einzelnen Quotienten herausfallen. Im dritten Teil der Arbeit wird zunächst vorausgesetzt, daß\ auch die Kräftefunktion \(U\) die Zeit nicht explizite enthält, so daß\ das Energieprinzip \(E=h\), wo \(h\) eine Konstante ist, ein Integral der \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen ist. Ist ferner auch \(U\) eine algebraische Funktion der rechtwinkligen Punktkoordinaten, also auch der Parameter \(p_\varrho\), so kann man durch Einführung der Energiekonstanten eine der abhängigen Variabeln z. B. \(q_\mu\) eliminieren und gelangt zu einem algebraischen Differentialgleichungssystem \((2\mu-1)\)-ter Ordnung, dessen Form entsprechend den bisherigen Untersuchungen festgestellt wird. Ferner wird auf die Benutzung des Flächenprinzips für die Reduktion der \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen auf ein System niederer Ordnung hingewiesen, und es wird die notwendige und hinreichende Bedingung dafür aufgestellt (entsprechend der Betrachtung für rechtwinklige Koordinaten), daß\ ein Integral der Form \[ \sum_{\kappa, \lambda=1, 2, \dots, \mu} (p_{\kappa}q_{\lambda}-p_{\lambda}q_{\kappa}=\alpha \] besteht, wo \(\alpha\) eine Konstante ist. Den vierten Teil der Arbeit endlich bildet eine Diskussion der Integrale der \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen in der Umgebung eines bestimmten Wertes \(t=\tau\), wenn für diesen die Integrale \(p_1, \dots, p_\mu\); \(q_1, \dots, q_\mu\) gegebene Werte \(\pi_1, \dots, \pi_\mu\); \(k_1, \dots, k_\mu\) annehmen sollen, während zugleich \(v_1=\overline{v}_1\) ist. Es ergibt sich ohne Schwierigkeit die Anwendbarkeit des \textit{Cauchy}schen Existenzsatzes für die Reihenentwicklungen von \(p_\varrho- \pi_\varrho, q_\varrho-k_\varrho, v_1-\overline{v}_1\) nach Potenzen von \(t-\tau\), wenn \(\overline{v}_1\) eine einfache endliche Wurzel der Gleichung \(G(v_1;\tau;\pi_1, \dots, \pi_\mu)=0\) ist. Für den Fall aber, daß\ \(\overline{v}_1\) eine einfache, unendlich große Wurzel dieser Gleichung ist oder daß\ einzelne der \(p_\varrho\) oder \(q_\varrho\) für \(t=\tau\) unendlich groß\ werden sollen oder daß\ \(\overline{v}_1\) eine mehrfache Wurzel der Gleichung \(G=0\) ist, sind zur Anwendung des \textit{Cauchy}schen Satzes erst Variablentransformationen notwendig, die auch für die einzelnen möglichen Fälle durchgeführt werden. Diese sehr mühsamen Untersuchungen bilden den umfangreichen letzten Teil der Abhandlung, die also zusammengefaßt als eine allgemeine Untersuchung der \textit{Hamilton}schen Differentialgleichungen charakterisiert werden kann, für den Fall, daß\ diese ein algebraisches Differentialgleichungssystem bilden.
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