Ueber Auffindung der rationalen fractionären Integrale der linearen Differentialgleichungen. (Q1527585): Difference between revisions
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English | Ueber Auffindung der rationalen fractionären Integrale der linearen Differentialgleichungen. |
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Ueber Auffindung der rationalen fractionären Integrale der linearen Differentialgleichungen. (English)
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1894
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Der am 23. Mai (4. Juni) 1892 gestorbene Akademiker W. G. Imschenetzky hat im Jahre 1887 eine Methode zur Lösung der oben genannten Frage veröffentlicht (F. d. M. XIX. 1887. 297, JFM 19.0296.02; XX. 1888. 317, JFM 20.0317.01). Diese seine Arbeit wurde von den Herren A. A. Markoff und K. A. Posse kritisirt, von denen der letztere in einem Schreiben (1, siehe JFM 25.0533.02) an die Moskauer Mathematische Gesellschaft der Methode von Liouville (J. de l'Éc. Pol. Cah. XXII. 152-183) den Vorzug gab und an einigen Beispielen die Unvollkommenheit der Methode von Imschenetzky zeigen wollte. Dem entgegen äusserte W. G. Imachenetzky in seiner letzten Mitteilung (die Hr. Nekrassoff (2, JFM 25.0533.03) nur in grossen Zügen wieder herstellen konnte), die Entgegnungendes Hrn. Posse wären durch ein Missverständnis veranlasst und würden bei richtiger Auffassung der Methode hinfällig. Er gab auch eine neue Form des integrirenden Factors \(X^{m-1}\) der Gleichung \[ P_0\frac{d^ny}{dx^n} + P_1\frac{d^{n-1}y}{dx^{n-1}} +\cdots+ P_ny = V.\tag{1} \] \(X\) ist nämlich der Quotient aus \(P_0\) und dem grössten gemeinschaftlichen Teiler von \(P_0\) und \(\frac{dP_0}{dx}\), d. h. das Product aller verschiedenen linearen Factoren von \(P_0\). --- Diese Mitteilung veranlasste Hrn. Posse zu neuen Bemerkungen (3, JFM 25.0533.04) und Hrn. Nekrassoff zu abermaliger Antwort (4, JFM 25.0534.01), worauf wir aber nicht weiter eingehen. Die Arbeiten der Herren P. A. Nekrassoff ((5, JFM 25.0534.02) und (7, JFM 25.0534.04)) und K. A. Andrejew (6, JFM 25.0534.03) sind der strengeren Begründung und weiterenAusbildung der Methode von Imschenetzky gewidmet. Hr. Nekrassoff giebt in seiner ersten Abhandlung (5, JFM 25.0534.02) einen neuen und strengen Beweis dafür, dass Imschenetzky's Methode wirklich alle fractionären Integrale der Gleichung (1) liefert, und verwertet vollständiger die Idee des integrirenden Factors, dessen neue Hülfsformen \((x+a)^{m-1}\) und \(F^{m-1}\) er betrachtet (\(F\) ist irreducibler Factor von \(P_0\)). Hr. Andrejew (6, JFM 25.0534.03) meint, Hr. Nekrassoff schreibe einigen Bezeichnungen und Hülfsresultaten von Imschenetzky zu viel Bedeutung zu und verwickele dadurch seine Methode, da man nicht mit den Coefficienten der Gleichung (1) operiren müsse, wohl aber mit Ausdrücken, welche nur für theoretische Betrachtungen aus ihnen gebildet sind. Er giebt daher seine eigene Darstellung der Methode von Imschenetzky, indem er den integrirenden Factor in den Vordergrund stellt. Zu seiner Bestimmung giebt Herr Andrejew folgendes Schema: 1) Man bilde die grössten gemeinschaftlichen Teiler \(D_1\), \(D_2\), \(D_3\), ... jeder Zeile der Tabelle der Polynome (von der \(2^{\text{ten}}\) an): \[ \begin{aligned} &P_0\\ &P_0'\,P_1\\ &P_0''\,P_1'\,P_2'\\ &.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\quad.\\ &P_0^{(n)}\,P_1^{(n-1)}\,P_2^{(n-2)}\,\dots\,P_{n-1}'\,P_n,\\ &P_0^{(n+1)}\,P_1^{(n)}\,P_2^{(n-1)}\,\dots\,P_{n-1}''\,P_n';\end{aligned} \] die Operation wird mit der Zeile beendigt, wo \(D_k\) prim zu \(P_0\) ist. 2) Man bilde die Reihe der Polynome \(X\), \(X_1\), ..., \(X_n\), \(X_{n+1}\), ..., wo das erste \(X\) dasselbe wie oben ist, so dass \(P_0=X.\Delta\), wenn \(\Delta\) der grösste gemeinsame Teiler von \(P_0\) und \(\frac{dP_0}{dx}\); ferner \(X=X_1\Delta_1\), wenn \(\Delta_1\) der grösste gemeinsame Teiler von \(X\) und \(D_1\); \(\Delta_1=X_2.\Delta_2\), wenn \(\Delta_2\) der grösste gemeinsame Teiler von \(\Delta_1\) und \(D_2\), u. s. w. 3) Man bilde die Reihe der Zahlen \(\beta_1\), \(\beta_2\), ..., \(\beta_n\), \(\beta_{n+1}\), ..., wo \(\beta_k\) die grösste positive ganzzahlige Wurzel der Resultante \(F_k(\beta)=0\) der Gleichungen: \[ \frac{(\beta+k)^{n-1|1}}{k!}P_0^{(k)} - \frac{(\beta+k-1)^{n-1|1}}{(k-1)!}P_0^{(k-1)} +\cdots =0\text{ und }X_k = 0. \] Dann wird der integrirende Factor \(M=X_1^\beta X_2^{\beta_2}\dots X_n^{\beta_n}X_{n+1}^{\beta_n+1}\dots\). Auch den Nenner des fractionären Integrals kann man bestimmen; denn die Exponenten \(\alpha_k\) der entsprechenden Factoren \(X_k\) sind mit \(\beta_k\) verbunden: \(\alpha_k=\beta_k+k-n+1\). Ist aber \(M\) bekannt, so sind es auch die \[ S_i = \sum_{k=0}^{k=i}(i-n-1)_k \frac{d^k(MP_{i-k})}{dx^k} \] der in der Form \[ \sum_{k=0}^{k=i}\frac{d^{n-k}(S_ky}{dx^{n-k}}= MV\tag{2} \] dargestellten Gleichung (1). Der grösste gemeinschaftliche Teiler der \(S_i\) ist dem Nenner \(Y\) der fractionären Lösung gleich; die Form (2) ist daher zur Aufstellung des Zählers derselben geeignet. Hr. Nekrassoff vermeidet es in seiner \(2^{\text{ten}}\) Arbeit (7, JFM 25.0534.04), im Anschluss an die Bemerkungen des Hrn. Andrejew die Gleichung (1) auf die Form (2) zu bringen; dann tritt die nahe Verwandtschaft der Methoden von Liouville und Imschenetzky klar hervor. Er giebt eine Verallgemeinerung des Theorems von Liouville: Ist \(V=(x+a)^\varepsilon.v\), so wird jeder lineare Factor des Zählers der fractionären Lösung, welcher nicht weniger als \(n\)-mal und nicht mehr als \((\varepsilon+n-1)\)-mal auftritt, auch \(P_0\) teilen. Eng verbunden mit dieser Reihe von Arbeiten sind die Abhandlungen der Herren Ermakoff (8, JFM 25.0534.05) und Günther (9, JFM 25.0534.06). Hr. Ermakoff giebt eine Skizze der Hauptmomente der Methode: Zerlegung des fractionären Integrals in Partialbrüche, Entwickelung der einzelnen Glieder \(\frac A{(x-a)^p}\) in eine Reihe nach absteigenden Potenzen von \(x\) und Zusammenstellung entsprechender Glieder zur Bestimmung der unbestimmten Exponenten und Coefficienten. Siehe auch JFM 25.0534.01. Hr. Günther stellt das fractionäre Integral in der Form \(\frac A{(x-a)^p}+R\) dar und beweist die Theoreme von Liouville, mit dessen Methode die seinige, im Grunde genommen, übereinstimmt.
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