Ueber die Anzahl der einer algebraischen Differentialgleichung angehörigen selbstständigen Transcendenten. (Q1540103): Difference between revisions

Im Anschluss an die Arbeit ``Ueber die einer beliebigen Differentialgleichung angehörigen selbständigen Transcendenten'' (Acta. Math. III; F. d. M. XV. 1883. 242, JFM 15.0242.01) wird hier nachgewiesen, dass es stets algebraische irreductible Differentialgleichungen beliebig vorgeschriebener Ordnung giebt, für welche die Anzahl der durch dieselben definirten Transcendenten endlich, aber grösser als die Ordnung der Differentialgleichung ist. Wendet man nämlich auf eine irreductible homogene lineare Differentialgleichung \(m^{\text{ter}} \) Ordnung \[ z^{(m)} + P_1 z^{(m - 1)} + \cdots + P_{m - 1} z' + P_m z = 0 \] die Substitution \[ f_0(x,y) \; z + f_1(x,y) \; z' + \cdots + f_k(x,y) \; z^{(k)} = 0 \] an, worin \( f_0, \dots, f_k \) algebraische Functionen bedeuten, so erhält man eine algebraische Gleichung \( (m - 1)^{\text{ter}} \) Ordnung in \( y \) , von welcher das allgemeine Integral sich als eine algebraische Function von \( m (k + 1) - 1 \) ihrer particulären Integrale ausdrücken lässt. In dem speciellen Falle der citirten Arbeit ist \( m = 2\), \(k = 1. \) Den Beschluss bildet ein neuer Beweis des Satzes, dass die einzigen algebraischen Differentialgleichung, deren allgemeines Integral eine algebraische Function eines particulären, der unabhängigen Variabeln und willkürlicher Constanten ist, die linearen Differentialgleichungen oder durch algebraische Substitutionen aus solchen abgeleitete sind.