Ueber das Aequivalent lebendiger Kräfte. (Q1559389): Difference between revisions

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English
Ueber das Aequivalent lebendiger Kräfte.
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    Ueber das Aequivalent lebendiger Kräfte. (English)
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    1874
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    Der Verfasser will in der vorliegenden Arbeit den Hauptgegenstand der letzten Abhandlung seiner elektro-dynamischen Massbestimmung, nämlich den Zusammenhang des Princips der electrischen Wirkung mit dem Principe der Erhaltung der Energie und dem durch dasselbe gegebenen Aequivalent lebendiger Kräfte näher erörtern. In der Einleitung setzt der Verfasser die Gründe auseinander, weshalb er auf die gegen sein Grundgesetz der elektrischen Wirkungen erhobenen Einwände nicht näher eingehe. Er setzt dann auseinander, wie sich der aus dem Satz der Beharrung folgende Satz: ``Wenn auf einen Körper keine Einwirkung von aussen stattfindet, so bleibt eine lebendige Kraft unverändert,'' allmählig in den Satz von der Erhaltung der Energie umgewandelt habe. Diesen Satz kleidet der Verfasser in folgende Worte: ``Wenn auf ein Körpersystem keine Einwirkung von aussen stattfindet, so ist in solchen Zeitmomenten, wo die gegenseitige Lage der Systemkörper verschieden ist, zwar nicht die Summe der legendige Kräfte allein, wohl aber diese Summe sammt der Arbeit, welche in Folge der Wechselwirkung der Systemkörper bei Versetzung derselben in unendliche Entfernungen von einander geleistet werden würde, gleich gross.'' Ersteres ist die \textit{Bewegungsenergie}, letzteres die \textit{Potentialenergie} des Systems. In diesem Gesetze sind verschiedenartige Principien mit einander vermischt, nämlich erstens Principien, welche Eigenschaften einzelner Körper oder Körpertheilchen, zweitens Principien, welche Eigenschaften von Körperpaaren bestimmt ist, wenn sein Verhalten in einem Moment, und alle von diesem Moment an auf ihn wirkenden Kräfte gegeben sind. Es sind \textit{Beharrung} und \textit{Masse}. Jedem Paare von Körpertheilchen dagegen kommen Eigenschaften zu, die ganz unabhängig von den Eigenschaften der einzelnen Körpertheilchen sind. Darum wird bei jeder Aenderung der Entfernung beider Theilchen von einander \textit{Arbeit} geleistet. In den Eigenschaften jedes Paares liegt nämlich der Grund einer wechselseitigen Abstossungs- oder Anziehungskraft. Einem Systeme von drei oder mehreren Körpertheilchen kommen aber keine Eigenschaften zu, welche nicht schon in den Eigenschaften der einzelnen K\"ropertheilchen oder Paare enthalten sind. Nachdem der Verfasser bemerkt, dass die allgemeine Mechanik die Eigenschaften der einzelnen Körpertheilchen zu bestimmen habe, während der Physik die Bestimmung der Eigenschaften der Körperpaare zukomme, erörtert er die Anforderungen, die man an ein Grundgesetz der Wechselwirkung der Körper machen müsse. Es ergiebt sich, dass in demselben als veränderliche Grössen nur die relative Entfernung der beiden Theilchen \(r\), ihre relative Geschwindigkeit \(\frac{dr}{dt}\) und Functionen dieser beiden Grössen aufzutreten haben, während Functionen der Raumcoordinaten nicht nöthig sind. Dieser Anforderung genügt nun, wie der Verfasser zeigt, keiner der oben angeführten Sätze, auch nicht das Princip der Erhaltung der Energie. Nachdem sodann der Unterschied zwischen absoluter und relativer lebendiger Kraft erläutert ist, wird auseinandergesetzt, dass die relative lebendige Kraft nicht unveränderlich sei. Werde aber etwas an lebendiger Kraft verloren, so werden auch etwas Anderes verändert. Dies Andere bezeichnet man als ein \textit{Aequivalent} das verloren gegangenen Theils der lebendigen Kraft. Dies Aequivalent sei nun entweder wieder eine Körperbewegung, und dann sei es wieder eine lebendige Kraft, welche nur anderen Körpertheilchen oder Paaren zugekommen ist, so dass die Summe der lebendigen Kräfte unverändert und nur ihre Vertheilung verändert ist, oder es tritt etwas anderes an die Stelle der lebendigen Kraft als Aequivalent ein. dies Aequivalent muss nothwendig etwas Vorhandenes und zwar Positives sein, da der lebendigen Kraft diese Eigenschaft zukommt. Das Potential von Kräfte diese Eigenschaft zukommt. Das Potential von Kräften, welches bald positiv bald negativ ist, kann daher kein Aequialent sein. Wohl aber kann eine bloss gedachte Arbeit als Definition und Grössenwerth von etwas wirklich Vorhandenem dienen, sobald sie nur Definition einer wirklich vorhandenen Eigenschaft des Systems der beiden Theilchen und unabhängig von der vorhandenen Entfernung \(r\) ist. Der Verfasser stellt daher \(\int_\rho^\infty R\,dr\), d.h. diejenige Arbeit, welche verrichtet werden würde, wenn beide Theilchen von einer endlichen, von der vorhandenen Entfernung \(r\) ganz unabhängig bestimmbaren Entfernung \(\rho\) in unendliche Entfernung gebracht würden, die \textit{Arbeitsfähigkeit} des Systems, als Aequivalent der lebendigen Kraft auf. Im Folgenden wird dann diese Arbeitsfähigkeit für 2 elektrische Theilchen als Aequivalent der legendigen Kraft bestimmt. Es ergiebt sich \[ U= \frac{ee'}{\rho} \biggl(1- \frac{1}{cc} \frac{dr^2}{dt^2} \biggr), \] wo \(cc= \frac{dr^2}{dt^2}\) für ein verschwindendes \(U\), \(ee\), \(e'e'\) die Kräfte sind, welche jedes der beiden Körpertheilchen auf ein ihm gleiches im Abstande \(=1\) bei relativer Ruhe ausübt.
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