Konstruktion mit hängenden Linealen. (Q2582933): Difference between revisions
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | Konstruktion mit hängenden Linealen. |
scientific article |
Statements
Konstruktion mit hängenden Linealen. (English)
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1941
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Jede geometrische Konstruktion, die mit Lineal und Zirkel ausgeführt werden kann, läßt sich bekanntlich auch mit dem Lineal allein lösen, wenn in der Zeichenebene ein Kreis mit Mittelpunkt gezeichnet vorliegt (\textit{J. Steiner}, Die geometrischen Konstruktionen ausgeführt mittels der geraden Linie und eines festen Kreises, 1833; Werke I (1881), 461-522). Verf. verschärft dieses Ergebnis durch den Nachweis, daß jede derartige Aufgabe auch gelöst werden kann, wenn man nur solche geraden Linien benutzen darf, die durch vier gegebene Punkte der Ebene gehen. Verf. drückt dies auch so aus: An die Stelle des frei beweglichen Lineals, mit dem Steiner seine Konstruktionen ausgeführt hat, treten vier ``hängende'', d. h. um feste Punkte drehbare Lineale. Im Verlauf der Arbeit wird gezeigt, daß von den Drehpunkten dieser vier hängenden Lineale drei einer Geraden angehören müssen, während der vierte nicht auf dieser Geraden liegt. Zunächst wird die Möglichkeit gezeigt, mit vier derartigen Linealen allein, ohne Zirkel und ohne gezeichneten Kreis, ein Möbiussches Netz zu konstruieren. Während dieses zum Körper der rationalen Zahlen gehört, ergibt sich aus ihm, wie weiter gezeigt wird, ebenfalls nur mit Hilfe der vier hängenden Lineale ein neues Netz, dessen Körper durch Adjunktion der beliebigen Koordinaten irgendeines Punktes der Ebene zum Körper der rationalen Zahlen entsteht. Daraus folgt, daß man jetzt in der Ebene zu zwei beliebig gegebenen Punktpaaren mittels der vier hängenden Lineale allein den Schnittpunkt ihrer Verbindungslinien konstruieren kann. Diese Konstruktion, deren Möglichkeit hiermit zunächst nur theoretisch nachgewiesen ist, wird im folgenden durch Zerlegung in eine Reihe einfacher, nacheinander zu lösender Teilaufgaben wirklich durchgeführt. Damit ist die lineare Grundaufgabe der projektiven Geometrie gelöst. Es ist nun weiter zu zeigen, daß durch Hinzunahme eines gezeichnet vorliegenden Kreises mit Mittelpunkt auch die quadratische Grundaufgabe gelöst werden kann, die Schnittpunkte einer durch zwei Punkte bestimmten Geraden mit einem durch Mittelpunkt und Halbmesser bestimmten Kreis zu konstruieren. Zu diesem Zweck wird der Grundkreis zunächst projektiv durch einen beliebigen gezeichnet vorliegenden Kegelschnitt ersetzt und, wieder durch Zerlegung in Teilaufgaben, gezeigt, daß es möglich ist, mittels der vier hängenden Lineale die Schnittpunkte des Grundkegelschnitts mit einer durch zwei Punkte gegebenen Geraden zu bestimmen. Wird sodann der Kegelschnitt durch einen Kreis mit Mittelpunkt ersetzt, so ergibt sich die Möglichkeit, von einem durch seinen Mittelpunkt und einen beliebigen Punkt der Peripherie gegebenen Kreis beliebig viele weitere Punkte zu konstruieren. Darauf läßt sich schließlich die Aufgabe zurückführen, einen durch Mittelpunkt und Halbmesser gegebenen Kreis mit einer durch zwei Punkte gegebenen Geraden zum Schnitt zu bringen.
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