Über Seilsteifigkeit. (Q1446560): Difference between revisions

\textit{Bisconcini} hat versucht, die Theorie des biegungssteifen Seils auf einen Ansatz zu gründen, der das Biegungsmoment proportional der \textit{zweiten} Ableitung der Krümmung nach der Bogenlänge setzt. Verf. will die Unrichtigkeit dieser Theorie nachweisen. In den drei Gleichgewichtsbedingungen tritt außer den drei inneren Kräften noch die Krümmung als Unbekannte auf. Will man nun eine vierte Gleichung in der Weise Bisconcinis hinzufügen, so folgt aus dem Ausdruck für die innere Arbeit, daß man das Biegungsmoment der \textit{ersten} Ableitung der Krümmung nach der Bogenlänge proportional setzen muß. Für ein über eine Rolle geführtes Seil zeigt dann die Integration der Differentialgleichungen, daß man bei dieser Voraussetzung zwar für das ablaufende Seilstück eine Gestalt erhält, die mit den Beobachtungen verträglich ist, keineswegs aber für das auflaufende Seilstück, und bei der Untersuchung des Seilstücks auf der Rolle erkennt man schließlich, daß die Theorie nur bei Berücksichtigung der Seildicke durchführbar ist. Auch bei Berücksichtigung der Trägheit des im Beharrungszustand laufenden Seils ist das Ergebnis kein besseres, und ein Versuch, durch Einführung von Unstetigkeiten des Biegungsmoments und der Krümmung an Auflauf- und Ablaufstelle eine bessere Übereinstimmung mit der Beobachtung zu erzielen, kann sofort als unzulässig erkannt werden.