Affine Differentialgeometrie der parabolischen Strahlensysteme. (Q576680): Difference between revisions

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English
Affine Differentialgeometrie der parabolischen Strahlensysteme.
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    Affine Differentialgeometrie der parabolischen Strahlensysteme. (English)
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    1931
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    Die affine Differentialgeometrie allgemeiner Strahlensysteme hat Verf. bereits an andrer Stelle ausführlich entwickelt (1929; F.~d.~M. 55\(_{\text{I}}\), 420-422), wobei parabolische und zylindrische Strahlsysteme ausdrücklich ausgeschlossen waren. Wie dort, so beginnt Verf. auch in der vorliegenden Arbeit mit vorbereitenden Betrachtungen rechnerischer Art: Der (algebraische) Tensorkalkül in \textit{Plücker}s Geradenraum, der ``Abstieg'' vom projektiven zum affinen Raum durch Auszeichnung der uneigentlichen Ebene (kontravarianter Vierervektor \({\boldsymbol W} = \{w^1, w^2, w^3, w^4\}\)), Überschiebungs- und Kettenkalkül werden ausführlich abgehandelt ({\S} 1). Beschreibt nun der Sechservektor \(\mathfrak{p}(u,v)\) ein Stück \(M\) einer zweidimensionalen Mannigfaltigkeit in \textit{Plücker}s vierdimensionalem Geradenraum, so ist \(M\) ein parabolisches Strahlensystem im dreidimensionalen Punktraum, sobald auf \(M\) die Diskriminante der quadratischen Differentialform \[ \varPhi \equiv \mathfrak{p}^2_u \, du^2 + 2 \mathfrak{p}_u \mathfrak{p}_v \, du \, dv + \mathfrak{p}^2_v \, dv^2 \] identisch verschwindet, geometrisch gesprochen die Torsenscharen des Systems und mit ihnen die beiden Brennflächen zusammenfallen. Dann sind die Systemstrahlen Tangenten an eine der beiden Scharen von Asymptotenlinien der (einzigen) Brennfläche. So wird die Differentialgeometrie parabolischer Strahlensysteme zur Differentialgeometrie ``der'' Brennfläche, d. h. Flächentheorie, und insbesondere also die affininvariante Behandlung des parabolischen Strahlensystems zur affinen Flächentheorie, der jedoch jetzt in \textit{Plücker}s Linienkoordinaten ein wegen seiner Homogenität erheblich kräftigeres Behandlungsmittel zur Verfügung steht. Schließt man Regelflächen und Torsen als Brennflächen vorerst aus, so erscheint dem System \(\mathfrak{p}(u,v)\) vermöge der Tangentengesamtheit an alle Asymptotenlinien der zweiten Schar ein zweites parabolisches Strahlsystem \(\mathfrak{q}(u, v)\) ``adjungiert'', dessen Diskriminante notwendig ebenfalls verschwindet. Die Systeme \(\mathfrak{p}\) und \(\mathfrak{q}\) sind notwendig durch eine Reihe von Differentialbeziehungen verknüpft, deren Formulierung Verf. in Asymptoten- wie auch in allgemeinen Parametern ableitet. Weiter handelt es sich in {\S} 2 darum, den Kalkül parameterinvariant zu gestalten. Das Mittel dazu bildet die Verwendung ``invarianter Ableitungen'' nach den \textit{Pfaff}schen Formen \(d\varPsi\) und \(d \overline{\varPsi}\), deren Quadrate (bis aufs Vorzeichen) mit den quadratischen Formen \(\varPhi\) und \(\overline{\varPhi}\) der Systeme \(\mathfrak{p}\) und \(\mathfrak{q}\) übereinstimmen. Zwei Systemstrahlen \(\mathfrak{p}(u_0,v_0)\), \(\mathfrak{q}(u_0,v_0)\) und die Affinnormale \(\mathfrak{y}(u_0,v_0)\) im Schnittpunkt \({\boldsymbol x}(u_0,v_0)\) der beiden Strahlen liefern drei uneigentliche Durchstoßpunkte. Die sechs linear unabhängigen Verbindungsgeraden \(\mathfrak{p}\), \(\mathfrak{q}\), \(\mathfrak{y}\), \(\mathfrak{u}\), \(\mathfrak{v}\), \(\mathfrak{w}\) (von welchen die drei uneigentlichen \(\mathfrak{u}\), \(\mathfrak{v}\), \(\mathfrak{w}\) sowie die Affinnormale \(\mathfrak{y}\) durch Kettenbildungen aus \({\boldsymbol W}\), \(\mathfrak{p}\), \(\mathfrak{q}\) und den invarianten Ableitungen \(\mathfrak{p}_1\), \(\mathfrak{q}_2\) darstellbar sind) bilden die Kanten des affininvariant mit der Umgebung von \(\mathfrak{p}(u,v_0)\), \(\mathfrak{q}(u_0 v_0)\) verknüpften ``Begleittetraeders''. Die Skalarprodukte aller dieser Sechservektoren bilden eine quadratische Matrix, in welcher nur die untereinander gleichen Elemente \(E\) der Nebendiagonale nicht verschwinden ({\S} 3). Die Darstellung der invarianten Ableitungen \(\mathfrak{p}_1\), \(\mathfrak{p}_2\), \(\mathfrak{q}_1\), \(\mathfrak{q}_2\), \(\mathfrak{y}_1\), \(\mathfrak{y}_2\), \(\mathfrak{u}_1\), \(\mathfrak{u}_2\), \(\mathfrak{v}_1\), \(\mathfrak{v}_2\), \(\mathfrak{w}_1\), \(\mathfrak{w}_2\) als Linearkombinationen der Tetraederkanten, ebenso die der homogenen Punktkoordinaten \({\boldsymbol x},\, {\boldsymbol p},\, {\boldsymbol q},\, {\boldsymbol y}\), dargestellt durch die Ketten \[ {\boldsymbol p} = {\boldsymbol W} \mathfrak{p}, \quad {\boldsymbol q} = \mathfrak{q} {\boldsymbol W}, \quad {\boldsymbol y} = {\boldsymbol W} \mathfrak{y}, \quad {\boldsymbol x} = \frac{1}{E} {\boldsymbol W} \mathfrak{p} \mathfrak{q} \mathfrak{y}, \] der Tetraederecken, d. h. also der Größen \(p_1, p_2, q_1, q_2, x_1, x_2, y_1, y_2\), durch Linearkombinationen der \({\boldsymbol x},\, {\boldsymbol p},\, {\boldsymbol q},\, {\boldsymbol y}\), ist Aufgabe der Berechnung der ``Ableitungsgleichungen'' ({\S}4). {\S} 5 behandelt die Normierungsmöglichkeiten der homogenen Linienkoordinaten, {\S} 6 die Integrabilitätsbedingungen, welche sich durch Einsetzen der ``Kommutatorrelationen'' für die zweiten invarianten Ableitungen \[ {\boldsymbol x}_{12}- {\boldsymbol x}_{21} = \cdots,\, {\boldsymbol y}_{12}- {\boldsymbol y}_{21} = \cdots, \, {\boldsymbol p}_{12}- {\boldsymbol p}_{21} = \cdots,\, {\boldsymbol q}_{12}- {\boldsymbol q}_{21} = \cdots \] in die Linearkombinationen der Ableitungsgleichungen ergeben. Damit ist das höchste Niveau der Theorie erreicht: Die in den Integrabilitätsbedingungen auftretenden Invarianten \(\mathfrak{B}\), \(Q\), \(\overline{Q}\) und ihre invarianten Ableitungen bilden ein vollständiges Invariantensystem der Affingeometrie parabolischer Strahlensysteme (Satz I); ist die Invariante \(\mathfrak{B}\) und jede der beiden Linearformen \(d\varPsi\) und \(d\overline{\varPsi}\) bekannt, so ist das Paar der parabolischen Systeme nebst der Normierung bestimmt bis auf raumtreue Affinitäten (Satz II). Ein weiterer Satz charakterisiert die Ausnahmefälle geradliniger Brennflächen bzw. den Fall einer Brennfläche zweiter Ordnung. Mit {\S} 7 beginnt die geometrische Ausbeute: Charakterisierung der Affinkrümmungslinien, der Affinsphären, der Affinzentraflächen, der Affinminimalflächen usw., alles in kürzester und elegantester Form. Die Gesamtheit der Flächen zweiter Ordnung, welche durch je drei benachbarte Strahlen aus \(\mathfrak{p}\) bzw. \(\mathfrak{q}\) gelegt werden können, veranlaßt Satz IV: Die Mittelpunkte \(\boldsymbol m\) dieser Flächen zweiter Ordnung bilden einen quadratischen Kegel -- den \(\mathfrak{p}\)-Krümmungskegel (bzw. den \(\mathfrak{q}\)-Krümmungskegel) -- mit der Spitze im Brennpunkt \({\boldsymbol x}\) von \(\mathfrak{p}\) (bzw. \(\mathfrak{q}\)), welcher die Tangentialebene der Brennfläche als Tangentialebene hat und \(\mathfrak{p}\) (bzw. \(\mathfrak{q}\)) enthält. Die Affinnormale ist gemeinsame Erzeugende der beiden Krümmungskegel (Satz V); für die Mittelpunkte der Schmieg-\(F_2\) besteht ein Gegenstück zum \textit{Meusnier}schen Satz (Satz VI mit Umkehrung VII). Satz VIII behandelt die Mittelpunkte der Schmieg-\(F_2\) und ihre Verknüpfung mit den Asymptotenrichtungen, Satz IX den Mittelpunkt der Lie-\(F_2\). Weitere Sätze (X, XI, XIa) haben die gemeinsamen Elemente der Krümmungskegel zum Gegenstand. Das Verschwinden der Invarianten \(Q\) bzw. \(\overline{Q}\) sowie die Normierung der homogenen Linienkoordinaten erlauben schließlich noch eine geometrische Deutung, wenn das Verhalten der \textit{Darboux}schen Tangenten auf der Brennfläche beachtet wird; damit gewinnt Verf. einen abschließenden Satz XII.
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