\textit{Bolzano}s Beiträge zur philosophischen Grundlegung der Mathematik. (Q1488546): Difference between revisions
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Latest revision as of 03:34, 5 March 2024
scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
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English | \textit{Bolzano}s Beiträge zur philosophischen Grundlegung der Mathematik. |
scientific article |
Statements
\textit{Bolzano}s Beiträge zur philosophischen Grundlegung der Mathematik. (English)
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1909
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\textit{Bolzano} verwirft die Definition der Mathematik als Wissenschaft von der Größe, er verwirft aber auch zugleich \textit{Kant}s Definition, nach der die Mathematik Wissenschaft von der Konstruktion der Begriffe in der Anschauung sein soll, und \textit{Kant}s Behauptung, daß die Arithmetik auf der Zeitanschauung beruhe. Sogar das Beweisverfahren der Geometrie erklärt \textit{Bolzano} für im Grunde von der Anschauung unabhängig. Alle Sätze der reinen Mathematik gelten ihm als reine Begriffswahrheiten, und die Mathematik erklärt er für die Wissenschaft, die von den allgemeinen Gesetzen (Formen) handelt, nach denen sich die Dinge in ihrem Dasein richten müssen, die sich also mit den Bedingungen der Möglichkeit eines Daseins von Dingen beschäftigt. In der Mathematik ist nach \textit{Bolzano} mit den einfachen Begriffen zu beginnen. An diese schließen sich die Erklärungen der zusammengesetzten Begriffe und notwendigenfalls die Einführung neuer Namen; erst dann folgen die eigentlichen wissenschaftlichen Sätze, unter denen die unerweislichen abzusondern sind, nachdem ihre Unerweislichkeit durch Deduktion gezeigt ist. Beim Beweis der beweisbaren Sätze müssen sämtliche Merkmale des Subjektes zur Herleitung des Prädikates verwendet werden. Das ganze Subjekt muß zureichender Grund des Prädikates sein. Andererseits müssen zufällige und fremdartige Mittelbegriffe vermieden werden, wie z. B. der Bewegungsbegriff in der Geometrie. Die Geometrie muß sich auf ein progressives Verfahren aufbauen, ausgehend von einfachen Begriffen, Definitionen und Axiomen. In der Ausführung, die \textit{Bolzano} dieser Forderung gegeben hat, interessiert besonders seine an \textit{Leibniz} und \textit{Wolff} anknüpfende Definition der \textit{Ähnlichkeit,} auf die sich seine Behandlung der drei Probleme der Rektifikation, Komplanation und Kubierung stützt. Ebenso beruhen die \textit{Bolzano}schen Untersuchungen über das \textit{Parallelenaxiom} auf seiner Ähnlichkeitsdefinition. Auch die Lehre \textit{Bolzanos} vom \textit{Unendlichen}, in der er \textit{G. Cantor} bedeutend vorgearbeitet hat, verdient Beachtung.
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