Sur la surface desmique du quatrième ordre. (Q1530981): Difference between revisions

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scientific article
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English
Sur la surface desmique du quatrième ordre.
scientific article

    Statements

    Sur la surface desmique du quatrième ordre. (English)
    0 references
    1891
    0 references
    Nach Herrn Stephanos bilden drei Tetraeder eine desmische Configuration, wenn die drei Flächen vierter Ordnung, welche aus den Seitenflächen je eines Tetraeders gebildet werde, einem Büschel angehören. Alle Flächen dieses Büschels heissen ``desmische Flächen vierter Ordnung''; sie enthalten die 16 Grundgeraden des Büschels. Mit den Eigenschaften einer solchen Fläche \(S\) beschäftigt sich der Verfasser. Er zeigt zunächst, dass die Fläche \(S\) zwölf Knotenpunkte besitzt, welche zu dreien auf den 16 Geraden liegen und ebenfalls die Punkte einer zweiten desmischen Configuration bilden. Die Arbeit zerfällt in vier Teile. Der erste Teil beschäftigt sich in rein geometrischer Weise mit den Flächen zweiter Ordnung, welche je zwei Gruppen der Doppelpunkte enthalten und die Flächen \(S\) in Raumcurven vierter Ordnung erster Art schneiden. Die Gesamtheit aller Geraden dieser Flächen liefert einen Complex dritten Grades, welcher bekanntlich alle Strahlenfelder der 12 Ebenen der ersten desmischen Configuration sowie alle Strahlenbündel der Ecken der zweiten desmischen Configuration enthält. Er ändert sich nicht, wenn eine Gruppe der 16 Punkte mit einer andern vertauscht wird. Die Flächen zweiter Ordnung der drei sich so ergebenden Flächenbündel schneiden auf \(S\) drei Reihen von Curven vierter Ordnung aus. Längs jeder dieser Curven wird \(S\) von einer Fläche zweiter Ordnung des betreffenden Bündels berührt. Die Erzeugenden dieser Flächen liefern bekanntlich drei Strahlensysteme zweiter Ordnung sechster Klasse, welche aus Doppeltangenten der \(S\) bestehen. Nach diesen Vorbereitungen werden im zweiten Teile die Coordinaten eines Punktes der Fläche \(S\) durch elliptische Functionen zweier Variabeln \(u\) und \(v\) ausgedrückt, und zwar: \[ \varrho x=\frac {\sigma_1 u} {\sigma_1 v} ,\quad \varrho y=\frac {\sigma_2 u} {\sigma_2 v} ,\quad \varrho z=\frac {\sigma_3 u} {\sigma_3 v} ,\quad \varrho t=\frac {\sigma u} {\sigma v}\cdot \] Als Gleichung der Fläche folgt hieraus: \[ (e_1-e_3)(x^2y^2+z^2t^2)+(e_2-e_1)(x^2z^2+y^2t^2)+(e_3-e_2)(y^2z^2+x^2t^2)=0. \] Nun werden die Werte von \(u\) und \(v\) angegeben, welche den Knotenpunkten und den 16 Geraden entsprechen, ferner die Gleichungen der drei Systeme von Curven vierter Ordnung in \(u\) und \(v\). Letztere sind: \[ v=\alpha ,\quad u-v=\alpha ,\quad u+v=\alpha . \] Die Parameter von vier Punkten der Fläche, welche auf einem Strahle des desmischen Complexes dritten Grades liegen, stellen sich so dar: \[ \begin{matrix} \l \quad & \l\quad & \l\quad & \l\\ u_1=\beta +\mu, & u_4=\beta -\mu, & u_2=\alpha +\mu, & u_3=\alpha -\mu;\\ v_1=\alpha, & v_4=\alpha, & v_2=\beta, & v_3=\beta.\end{matrix} \] Die Geraden eines der drei Strahlensysteme bestehen aus den Tangenten je eines der Systeme von Raumcurven vierter Ordnung. Hieraus ergiebt sich, dass die Curvenscharen \[ u=\alpha ,\quad v=\alpha , \] sowie \[ u-v=\alpha ,\quad 3v+u=-\alpha , \] und \[ u+v=\alpha ,\quad 3v-u=\alpha \] conjugirte Curvenscharen der Fläche sind. Die Differentialgleichung der Asymptotenlinien ist somit \(du^2+3dv^2=0\). Also sind diese selbst durch die Gleichungen \(u+v\sqrt {-3}=\) const. und \(u-v\sqrt {-3}=\) const. gegeben. Alle diesen Curven sind durch lineare Gleichungen zwischen \(u\) und \(v\) dargestellt. Es werden nun alle ``linearen Curven'', deren Gleichungen in \(gu+hv=\alpha\) gegeben sind, einer allgemeinen Betrachtung unterzogen. Sie zeigen sehr interessante Eigenschaften. In jedem Punkte einer linearen Curve bildet ihre Tangente mit denjenigen der drei durch den Punkt gehenden Curven vierter Ordnung einen Büschel, dessen anharmonische Relation längs der ersten Curve costant ist. Bildet man die Fläche auf die Ebene mit den rechtwinkligen Coordinaten \(x\), \(y\) ab, so dass \(u=x\sqrt 3\), \(y=v\) gesetzt wird, so entspricht jeder Geraden der Ebene eine einzige lineare Curve der Fläche, einer linearen Curve aber eine unendliche Anzahl einander paralleler Geraden. Den isotropen Geraden der Ebene entsprechen die Asymptoten der Fläche, zweien senkrechten Geraden zwei in allen Treffpunkten conjugirte lineare Curven. Ist nun \(\varrho\) das Doppelverhältnis der Tangenten zweier linearen Curven, welche sich in einem Punkte von \(S\) schneiden, und der beiden durch diesen Punkt gehenden Asymptoten, so wird \(\varrho =e^{2i\varTheta}\) gesetzt. \(\varTheta\) ist dann der Winkel, welchen die den linearen Curven entsprechenden Geraden der Ebene mit einander bilden, und der ``desmischer Winkel'' der linearen Curven genannt wird. Es ergiebt sich nun eine Geometrie auf der Fläche, welche mit der euklidischen Geometrie der Ebene in gewissem Sinne übereinstimmt. Einige Beispiele mögen hier Platz finden. Ein desmisches Dreieck der Fläche habe drei lineare Curven zu Seiten. Legt man durch die Ecken eines desmischen Dreieckes die zu den gegenüberstehenden Seiten conjugirten linearen Curven, so gehen diese durch eine Punkt. Sind \(A\) und \(B\) zwei auf derselben Asymptote gelegene Punkte, so schneidet jede durch \(A\) gehende lineare Curve die ihr conjugirte, durch \(B\) gelegt in einem Punkte, welcher eine Asymptotenlinie beschreibt. Unter den Transformationen der Fläche in sich selbst, welche durch lineare Substitutionen der \(u\) und \(v\) erhalten werden, ist eine von besonderer Wichtigkeit. Sie hat folgende Eigenschaft: Beschreibt der Punkt \((u, v)\) eine beliebige lineare Curve, so beschreibt der transformirte Punkt \((U, V)\) eine lineare, zu der ersten conjugirte Curve. Der einfachste Fall wird gegeben in \(U=-3v\), \(V=u\). Der Punkt \((-3v, u)\) heisst dann der Tangentialpunkt von \((u,v)\). Jeder Punkt hat nur einen Tangentialpunkt, ist aber Tangentialpunkt von neuen Punkten. In dem dritten Teile der Arbeit werden die ebenen Schnitte der desmischen Fläche, die sogenannten desmischen Curven vierter Ordnung, studirt; es zeigt sich, dass sie nicht allgemeiner Natur sind. Ihre Haupteigenschaft ist die folgende: Die Punkte des ebene Schnittes einer desmischen Fläche enthalten unendlich viele Gruppen von je 16 Punkten, durch welche drei Systeme von vier Geraden gehen. Diese Geraden umhüllen die Complexcurve dritter Klasse des oben angegebenen Complexes. Hieraus folgt eine Erzeugung der desmischen Curve: Es sei eine Curve \(C\) dritter Klasse sechster Ordnung gegeben. Durch eine Punkt \(M\) ihrer Ebene lege man drei Tangenten an \(C\), von welchen jede noch vier Punkte mit \(C\) gemein hat. Die Tangente von \(C\) in diesen 12 Punkten bilden ein desmisches System, d. h. sie schneiden einander zu dreien in 16 Punkten. Beschreibt \(M\) eine Gerade, so bewegen sich die 16 Punkte auf einer desmischen Curve vierter Ordnung. Insbesondere werden die Schnitte der Tangentialebene der Fläche betrachtet, und unter anderen folgende bemerkenswerte Eigenschaft derselben gefunden: Durch den Doppelpunkt der Curve kann man sechs Tangenten an sie legen, deren Berührungspunkte auf zwei Geraden \(D\) und \(D'\) liegen. Die Geraden \(D\) und \(D'\) schneiden einander in einem Punkte der Curve, dessen Tangente die Curve in zwei weiteren Punkten schneidet, welche auf den Doppelpunktstangenten liegen. Der vierte Teil beschäftigt sich mit der Cremona'schen Erzeugung der desmischen Fläche (vergl. Schur im J. für Math. XCV, F. d. M. XV. 1883. 558, JFM 15.0558.01). Es wird hier folgender Satz bewiesen: Auf einer Fläche dritter Ordnung \(F\) seien drei einer Ebene \(P\) angehörende Gerade gegeben. Der Ort der Mittelpunkte der Kegel zweiter Ordnung, welche \(F\) in drei Kegelschnitten schneiden, deren Ebenen durch die drei Geraden gehen, ist eine desmische Fläche vierter Ordnung. Die 12 Knotenpunkte dieser Fläche sind die nicht in \(P\) gelegenen Berührungspunkte der dreifachen Tangentialebenen von \(F\), welche die drei gegebenen Geraden enthalten. Zum Schlusse wird der besondere Fall betrachtet, in welchem die Coordinaten der Punkte der desmischen Fl\"che durch trigonometrische Functionen zweier Variabeln darstellbar sind. Dann ist: \[ \varrho x=\sin \alpha ,\quad \varrho y=\sin \beta ,\quad \varrho z=\sin \gamma ,\quad \varrho t=\sin \alpha .\sin \beta .\sin \gamma \] mit der Bedingung \(\alpha +\beta +\gamma =0\).
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