Bemerkungen zu Cauchy's Theorie der Doppelbrechung. (Q1550307): Difference between revisions
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scientific article
Language | Label | Description | Also known as |
---|---|---|---|
English | Bemerkungen zu Cauchy's Theorie der Doppelbrechung. |
scientific article |
Statements
Bemerkungen zu Cauchy's Theorie der Doppelbrechung. (English)
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1880
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Es wird zunächst gezeigt, dass die Cauchy'sche Lichttheorie, so wichtig sie auch zur Erklärung der Dispersion ist, doch nicht im Stande ist, die Doppelbrechung zu erklären, ja nicht einmal in den Hauptschnitten die Bewegung wiederzugeben. Nimmt man nämlich an, dass die Wellennormale in einem Hauptschnitt liegt, und zerlegt die Schwingung in drei Componenten, eine senkrecht zu dem genannten Hauptschnitt, die beiden andern in dem Hauptschnitt liegend und senkrecht zur Wellennormale, resp. derselben parallel, so müssen die Cauchy'schen Gleichungen für jede Componente gelten, und für jede muss daraus eine bestimmte Fortpflanzungsgeschwindigkeit folgen. Dadurch ergeben sich, wenn man alle Hauptschnitte in Betracht zieht, mit Benutzung der Beer'schen Bezeichnung (cf. Beer, Einleitung in die höhere Optik) zwischen den Coefficienten der Cauchy'schen Gleichungen die Beziehungen \[ p^2 = q^2 = r^2 = 3\mu ^2 = 3 \nu ^2 = 3\pi ^2. \] Daraus folgt weiter, dass die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten der drei oben genannten Componenten gleich sind, d. h. dass keine Doppelbrechung vorhanden ist. Sodann zeigt der Verfasser, wie die Cauchy'sche Theorie zu modificiren ist, um in Hinsicht der Doppelbrechung mit der Erfahrung übereinzustimmen. Diese Modification besteht darin, dass in den drei Bewegungsgleichungen \[ \frac{\partial ^2 \xi}{\partial t^2} = \varSigma f(\varDelta r + \varDelta \varrho) \frac{\varDelta x + \varDelta \xi}{\varDelta r + \varDelta \varrho}, \] \[ \frac{\partial ^2 y}{\partial t^2} = \varSigma f(\varDelta r + \varDelta \varrho) \frac{\varDelta y + \varDelta \eta}{\varDelta r + \varDelta \varrho}, \] \[ \frac{\partial ^2 z}{\partial t^2} = \varSigma f(\varDelta r + \varDelta \varrho) \frac{\varDelta z + \varDelta \zeta}{\varDelta r + \varDelta \varrho} \] nicht, wie Cauchy es thut, dieselbe Function \(f\), sondern verschiedene Functionen \(f\), \(f_1\), \(f_2\) (oder vielmehr dieselbe Function mit verschiedenen Zahlencoefficienten) angenommen werden. Begründet wird dies dadurch, dass die Aethertheilchen nicht völlig frei seien, sondern ihre Beweglichkeit durch die Körpertheilchen beeinflusst sei, und zwar in verschiedener Weise je nach der Axe. Entwickelt man die modificirten Gleichungen ganz in der Cauchy'schen Art, so fällt der oben hervorgehobene Einwand gegen die Theorie fort; es ergiebt sich eine wirkliche Doppelbrechung. Von den obigen drei Componenten kann nun die longitudinale wegen ihrer verschiedenen Geschwindigkeit die transversalen Componenten nicht beeinflussen. Von diesen letzteren hat (da die Wellennormale in einem Hauptschnitt liegt) erfahrungsgemäss die eine constante Geschwindigkeit; man weiss jedoch nicht, wie diese schwingt, sondern nur, dass sie parallel dem Hauptschnitt polarisirt ist. Nimmt man an, dass die Schwingungen senkrecht zur Polarisationsebene geschehen, so ergiebt die Constanz der einen Fortpflanzungsgeschwindigkeit eine neue Beziehung zwischen den Coefficienten der Bewegungsgleichungen. Entwickelt man dieselbe Beziehung für die übrigen Hauptschnitte, so folgen für die transversalen Componenten des Ausschlags genau die Fresnel'schen Formeln.
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