Propriétés générales des images formées par des rayons centrés traversant une série de surfaces sphériques centrées. (Q1512285): Difference between revisions
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scientific article
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English | Propriétés générales des images formées par des rayons centrés traversant une série de surfaces sphériques centrées. |
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Propriétés générales des images formées par des rayons centrés traversant une série de surfaces sphériques centrées. (English)
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Bei der Arbeit von Sissingh ist das Bestreben sichtbar, die von Bosscha begründete eigenartige Methode zur Bestimmung des Strahlenganges durch ein centrirtes System der sog. Gauss'schen Abbildungslehre als mindestens gleichberechtigt hinzustellen. Wir verkennen nicht die Eleganz dieser neuen Methode und wollen deshalb einen kurzen Abriss derselben geben. Ein Strahl im Objectraum wird bestimmt durch den Winkel \(D_1\) (Divergenz), den er mit der optischen Axe bildet, und durch die Schnitthöhe \(A_1\) (Amplitude) am Scheitel \(S\) der ersten Fläche des Systems. Unter Voraussetzung paraxialen Strahlenganges lässt sich dann leicht nachweisen, dass die Grössen \(D_r\) und \(A_r\) für einen beliebig oft gebrochenen Strahl lineare Functionen der Grössen \(D_1\) und \(A_1\) sind, so dass man also hat: \[ D_r = cD_1 + pA_1,\quad A_r = rD_1 + sA_1.\tag{I} \] Die Grössen \(c\), \(p\), \(r\), \(s\) sind Constanten, die von den Linsendecken, Radien und Brechungsexponenten des Systems abhängen. Als wichtige Punkte werden definirt 1. der zu \(S\) (Scheitel der ersten Linsenfläche) conjugirte Punkt, welcher zweiter Augenpunkt (deuxième point oculaire) genannt wird, und 2. das im Objectraum gelegene Bild des letzten Linsenscheitels des Systems, welches als erster Augenpunkt bezeichnet wird. Indem man nun in (I) nach einander \(A_1\) und \(D_1\) zu Null werden lässt, gewinnt man für die Constanten \(c\), \(p\), \(r\), \(s\) mittels dieser eben definirten Punkte verhältnismässig einfache Definitionen. Insbesondere fällt die Grösse \(p\) mit der reciproken hinteren Brennweite zusammen. Sind zwei Systeme mit den Constanten \(c_1\), \(p_1\), \(r_1\), \(s_1\) und \(c_2\), \(p_2\), \(r_2\), \(s_2\) gegeben, so führt eine einfache Ueberlegung sofort zu den Constanten des combinirten Systems \(c\), \(p\), \(r\), \(s\), nämlich: \[ \left\{\begin{alignedat}{2} c &= c_1(c_2 + p_2d) + r_1p_2,&\quad p &= p_1(c_2 + p_2d) + s_1p_2,\\ r &= c_1(r_2 + s_2d) + r_1s_2,&\quad s &= p_1(r_2 + s_2d) + s_1s_2,\end{alignedat}\right.\tag{II} \] wenn \(d\) die Axenentfernung der beiden Systeme ist. Combinirt man auf diese Weise \(a\) brechende Einzelflächen, so ergiebt sich die Relation \[ cs - pr = n_{a1},\tag{III} \] wo \(n_{a1}\) das Verhältnis der Brechungsexponenten des Bild- und Objectraumes ist. Hat ferner ein Objectpunkt für ein Coordinatensystem, dessen \(x\)-Axe die optische Axe selbst und dessen \(y\)-Axe Tangente im Scheitel der ersten brechenden Fläche ist, die Coordinaten \(x_1\) und \(y_1\), so sind die Coordinaten \(x_2\) und \(y_2\) des zugehörigen Bildpunktes: \[ x_2 = -\frac{r+sx_1}{c+px_1},\quad y_2 = \frac{n_{a1}}{c+px_1}y_1,\tag{IV} \] wo die Grössen \(x_2\) und \(y_2\) auf ein Coordinatensystem bezogen sind, dessen Anfangspunkt der Scheitel der letzten brechenden Fläche des Systems ist. Aus den Gleichungen (IV) folgen nun ohne weiteres Ausdrücke für die Vergrösserung \(y_2/y_1\), für das Convergenzverhältnis u. s. w., ausgedrückt durch die vier Bosscha'schen Constanten. Es ergiebt sich auch leicht der Satz, dass das Product der auf die Brennpunkte bezogenen conjugirten Schnittweiten gleich dem Producte der beiden Systembrennweiten ist. An dieser Stelle wäre es ein Leichtes gewesen, von der Bosscha'schen Darstellung zu der in Deutschland entwickelten, insbesondere der Abbe'schen, überzugehen. Man hätte alsdann in der Arbeit des Verf. die elegante Methode der analytischen Entwickelung anerkennen müssen, die nur auf dem Schluss beruht, dass das Resultat beliebig vieler linearen Substitutionen wiederum eine lineare Beziehung ist. Aber an Stelle dessen formt er die bekannten von Abbe gegebenen Beziehungen über Strahlenbegrenzung, absolute Vergrösserung, Tiefe, Accommodation u. s. w. auf sein ``Vier-Constanten-System'' um. So findet er z. B. für die Lateralvergrösserung den Ausdruck \(s + px_2 = n_{a1}/(a + px_1)\), welcher der bekannten Abbe'schen Formel: \(f/x = x'/f'\), entspricht. Für das Convergenzverhältnis \(\gamma\), das Sissingh durch \(V_a\) bezeichnet, ergiebt sich der Wert \(c + px_1\) u. s. w. Der Versuch, welcher in der vorliegenden Abhandlung gemacht ist, das System von Gauss in der von Abbe erweiterten Form (das Collinearsystem) durch das System von Bosscha zu ersetzen, muss zurückgewiesen werden. Im Collinearsystem sind alle Beziehungen auf die beiden Brennpunkte und die beiden Brennweiten, d. h. auf zwei Positionsbestimmungen und zwei Längenbestimmungen zurückgeführt, wobei das optische System von brechenden Kugelflächen (gewissermassen das materielle Substrat) ganz ausgeschaltet ist. Die allgemeinen Betrachtungen werden dadurch besonders leicht und sicher. Der Uebergang zur Ausrechnung eines vorliegenden praktischen Falles geschieht durch Recursionsformeln in der einfachsten Weise. Bei Bosscha und Sissingh hat diese Loslösung vom vorgelegten System, ich möchte sagen die Vergeistigung des Problems, nur zum Teil stattgefunden; diese Autoren kleben bei ihren Betrachtungen immer noch fest an den beiden Scheiteln der ersten und letzten Systemfläche, Punkte, die für die Beurteilung der Systemleistung ganz untergeordnete Bedeutung haben. Damit steht in Zusammenhang, dass sie zu dem Fundamentalbegriff der Brennweite nur so zu sagen nebenbei gelangen, während die focalen Schnittweiten in den Vordergrund treten. Auch der Uebergang von der allgemeinen Betrachtung zu dem speciellen Fall ist nicht vereinfacht, indem auch hier schliesslich ein System von Recursionsformeln angewandt werden muss. Was nun den sachlichen Inhalt der vorliegenden Arbeit betrifft; so ist darin nichts zu finden, was nicht in neueren Specialwerken über geometrische Optik und physiologische Optik genauer dargestellt wäre. Die kleinen Rechnungen über das menschliche Auge, über Accommodation, Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit können nur passiren unter der Annahme, dass der Verf. zeigen wollte, wie einige Formeln in der Nomenclatur von Bosscha sich zeigen. Er geht dabei aus von dem Listing'schen reducirten Auge und einigen Daten aus der physiologischen Optik von Helmholtz. Die Arbeiten von Hermann und Matthiessen über die Schichtungen der Linse des menschlichen Auges und die neueren, vielfach am Menschen- und Tierauge ausgeführten Bestimmungen der Schichtungscoefficienten nach dem Matthiessen'schen Gesetz scheinen dem Verf. entgangen zu sein.
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