Ueber den Einfluss der räumlichen Ausdehnung der Molecüle auf den Druck eines Gases. (Q1549963): Difference between revisions

Gegen die Bemerkung von Clausius (siehe F. d. M. 1880. XII. 818-819 (JFM 12.0818.01)), dass es keinen Nutzen habe, jetzt bereits die mittlere Weglänge der Molecüle genauer zu berechnen, als es seiner Zeit von ihm geschehen ist, wird hervorgehoben, dass der Verfasser und van der Waals in den bezüglichen Arbeiten nicht eine Verbesserung der früheren Angaben über diese Weglänge, sondern eine indirecte Berechnung des Einflusses der räumlichen Ausdehnung der Molecüle auf den Gasdruck erstrebten. Ebenfalls im Arch. Néerl. XII. veröffentlichte der Verfasser eine directe Bestimmung der Druckvermehrung, welche Clausius nicht besprochen hat. Der Inhalt dieser Arbeiten, sowie der einer Arbeit von H. A. Lorentz (Wiedemann Ann. (2) XII. 127-136, s. p. 817 (JFM 13.0817.01)) werden skizzirt. Der Verfasser bleibt bei der Ansicht, dass aus der Grösse \(b\) der van der Waals'schen Formel mit Sicherheit auf den Wert des Gesammtvolumens der Molecüle geschlossen werden kann. Es bleibt nur die Frage zu erledigen, ob jene Formel für mässige Gasdrucke als richtig zu betrachten ist, oder ob sie durch eine andere, z. B. durch die von Clausius gegebene, ersetzt werden muss. Die von Clausius für Kohlensäure aufgestellte Gleichung ist in ziemlich guter Uebereinstimmung mit der Thomson'schen und Joule'schen (Phil. Trans. 1854. p. 321 u. 1862. p. 579), aber in bestimmtem Widerspruch mit Regnault'schen Beobachtungen (Mém. de l'Instit. XXI. 1847). Die van der Waals'sche Gleichung entspricht den Versuchen von Reganult, führt dagegen für die von Joule und Thomson beobachtete Erscheinung zu einem Gesetze, welches der Gestalt nach von dem der letzteren abweicht. Das Gesetz lifefert für Luft Zahlen, welche mit den erhaltenen auffallend gut übereinstimmen; für Kohlensäure ist eine solche Uebereinstimmung nicht vorhanden. Der Verfasser hat die von Amagat gemessenen Ausdehnungscoefficienten der Kohlensäure bei atmosphärischem Drucke nach beiden Zustandsgleichungen berechnet. Die Formel von van der Waals giebt den Beobachtungen entsprechendere Werte, als die von Clausius.