On a class of diffraction phenomena observed by Quincke and on the phase shift of light rays in total and metallic reflection. (Q1563755): Difference between revisions

Herr Quincke hat die Interferenzstreifen beobachtet, die entstehen, wenn Lichtstrahlen an der Hypotenusenfläche eine gleichschenklig- rechtwinkligen Glasprismas im Innern des Prismas so reflectirt werden, dass die Reflexion theils an Luft, theils an Metall (mit dem ein Theil der Hypotenusenfläche belegt ist) geschieht. Jochmann unterwirft diese Erscheinung der Rechnung, indem er nach dem Huyghens'schen Princip den Schwingungszustand irgend eines Punktes auf dem Schirm, auf welchem die Beugungserscheinung beobachtet wird, durch die Summe zweier Doppelintegrale darstellt. Dieser Ausdruck wird dann auf zwei bekannte einfache Integrale reducirt, die auch bei anderen Beugungserscheinungen eine Rolle spielen; Fresnel hat für diese Integrale, die nicht in endlicher Form berechnet werden können, eine Tabelle mit Hülfe von Näherungsformeln entworfen. Aus dem reducirten Ausdruck für den Schwingungszustand wird die Intensität in dem beobachteten Punkte abgeleitet, und daraus die Stellen der Maxima und Minima der Intensität. Um die Werthe der letzteren mit den beobachteten Werthen vergleichen zu können, werden endlich aus den optischen Constanten des Prismas und der Metallbelegung die Werthe für die Amplituden des an Silber und an Luft reflectirten Strahles, sowie der Phasenunterschied beider Strahlen berechnet. Diese Rechnung wird zuerst ausgeführt mit Hülfe der von Cauchy gegebenen Reflexionsformeln, dann aber auch mit Hülfe der von Neumann auftestellten Formeln. Die beiden Resultate stimmen mit den Beobachtungen gut überein. Diese geben dahar keine Entscheidung darüber, welche von den beiden Lichttheorien den Vorzug verdient, d. h. ob man mit Fersnel und Cauchy annehmen muss, dass die Schwinungen des polarisirten Lichtes senkrecht zur Polarisationsebene, oder mit Neumann, dass sie in der Polarisationsebene stattfindet.