On the dynamics of the Earth's rotation, with respect to the periodic variations of latitude. (Q1530440): Difference between revisions

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scientific article
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English
On the dynamics of the Earth's rotation, with respect to the periodic variations of latitude.
scientific article

    Statements

    On the dynamics of the Earth's rotation, with respect to the periodic variations of latitude. (English)
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    1892
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    Euler hat unter Voraussetzung, dass die Erde starr sei, zuerst die Zeit bestimmen gelehrt, in welcher der Erdpol seine ``mittlere'' Lage einmal umkreist. Aus den durch die Präcession bestimmten Werten der Verhältnisse der Trägheitsmomente in Bezug auf die Polar- und eine Aequatoraxe ergiebt sich nach Oppolzer eine Periode von 305 Tagen, die man schon lange ohne Erfolg an Beobachtungen von Fixsternbreiten hat nachweisen wollen. Herr C. Chandler hat aber eine andere Periode von 427 Tagen gefunden, und Hr. Newcomb sucht den Unterschied auf zwei Ursachen zurückzuführen, einmal auf die leichte Beweglichkeit des Meeres und dann auf die Elasticität der Erde selbst. Seine Ausführungen sind aber nicht streng, sondern stellen nur Schätzungen dar. Wenn der Erdpol den Endpunkt der Axe des grössten Trägheitsmomentes umkreist, so wird das Meer, so klein auch der Radius dieser Bahn sein mag, beständig bestrebt sein, seine Wassermassen so zu verteilen, dass die jeweilige Drehungsaxe auch Axe des grössten Trägheitsmomentes werde. Nach einem ungefähren Ueberschlag genügt der Einfluss der so entstehenden kleinen Schwankungen des Meeresspiegels, welche am Aequator, wo sie am grössten sind, nur einige Zoll betragen könnten, durchaus nicht, um den ganzen Unterschied zu erklären. Die Hauptursache ist die Elasticität der Erde, welche die Gestalt des Planeten unter dem Einfluss der Centrifugalkraft der Drehung elliptisch formen würde, selbst wenn sie zur Zeit kugelförmig wäre. Die Excentricität der Abplattungsellipse hängt natürlich von der Grösse der Elasticität ab und kann nach den Formeln, welche Thomson und Tait in ihrem Lehrbuch der theoretischen Physik gegeben haben, bestimmt werden. Sie wird etwa \(=\frac{1}{850}\), wenn man nach Thomson die Erde im Durchschnitt starr annimmt, wie Stahl. Da die Axe dieser hypothetischen Erdgestalt aber immer die augenblickliche Drehungsaxe ist, so entsteht ein beständiges Zerren an der Axe des Hauptträgheitsmomentes und ein entsprechendes Verschieben auch ihres Endpunktes auf der Erdoberfläche, denen jener Unterschied zugeschrieben werden muss. Nach Rechnungen im Pausch und Bogen stimmt auch der numerisch berechnete Wert mit dem beobachteten überein. Schiesslich kommt der Verfasser auf die Zähflüssigkeit des Erdinnern, die Veränderlichkeit der Eismengen an den Polen und grosse Schneefälle zu sprechen, um die Chandler'schen Resultate, beziehungsweise ihre Abweichungen von dem theoretisch durch Euler ermittelten Ergebnis zu erklären.
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