Die Bedeutungslosigkeit der ``Sothisperiode'' für die älteste ägyptische Chronologie. (Q2593806): Difference between revisions

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English
Die Bedeutungslosigkeit der ``Sothisperiode'' für die älteste ägyptische Chronologie.
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    Die Bedeutungslosigkeit der ``Sothisperiode'' für die älteste ägyptische Chronologie. (English)
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    1939
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    Nach der auf Ed. Meyer zurückgehenden Annahme wurde der ägyptische Ka\-lender schon 4231 v. Chr. eingeführt und von Anfang an auf den damals auf den Neujahrstag fallenden heliakischen Siriusaufgang gegründet, mit dem ungefähr zugleich der Nil zu schwellen begann. In bissiger Kritik beleuchtet Verf. die Schwie\-rigkeiten dieser Hypothese, um sie durch eine umwälzende andere Hypothese zu ersetzen, nämlich durch die für die Entstehung der Zeitrechnung der Völker wohl einzig dastehende Annahme, daß man die Anzahl der Tage des Kalenderjahres aus einem \textit{irdischen} Naturvorgang von in kleinen Zeiträumen unscharfer Periode ge\-wonnen habe. Die Einteilung des ägyptischen Jahres in die drei Jahreszeiten ``Überschwem\-mung'', ``Wachstum'', ``Ernte'' beruht auf den durch den Nil bedingten landwirt\-schaftlichen Verhältnissen. Verf. geht nun weiter und nimmt an, daß die Ägypter auch die \textit{Dauer} dieses Wandeljahres von 365 Tagen nach dem Nil bestimmten. In der Zeit -- \(4200\pm 200\) Jahre, als es noch keine Schrift gab, habe man mit Hilfe eines Nilstandmessers, wie es solche in vordynastischer Zeit gab, ausgezählt, nach wieviel Tagen die Höchst- oder Tiefststände des Nils periodisch wiederkehrten, und habe durch ``eine ganz primitive Statistik'' die Länge des mittleren ``Niljahres'' zu 365 Tagen als arithmetisches Mittel gefunden. Wegen der starken Schwankungen der Länge der ``Niljahre'' mußte sich die Mittelbildung über aufgezeichnete Beob\-achtungen von mindestens etwa 50 Jahren erstrecken. Wie er sich die Festlegung des Anfangstages dieses Nilkalenders vorstellt, führt Verf. unzulänglich aus. Erst etwa 300 Jahre später habe man das so bestimmte mittlere Niljahr als Wandeljahr erkannt und das schon vorher als Bauernregel bekannte Wiedererscheinen der ``Sothis'', d. i. des Sirius, am Morgenhimmel zur Bestimmung der Nilschwellen heran\-gezogen. Dem Ref. erscheint die Annahme unnatürlich, daß Ägypter des 5. Jahrbau\-sends v. Chr., deren Primitivität, auch hinsichtlich ihrer Rechenkunst, vom Verf. aus den Quellen belegt wird, die stark schwankenden Perioden der Nilschwellen in Tagen auszuzählen und über mehr als 50 Jahre statistisch auszugleichen unter\-nahmen -- sei dies alles auch in noch so primitiver Weise geschehen --, und daß trotz der hierzu erforderlichen Kulturhöhe diese selben Menschen, die auch eine Art Zeitrechnung nach dem Mond besaßen, so blind und stur waren, daß sie sich bei der Auffindung der Jahreslänge nicht vom \textit{Himmel} leiten und auch nicht von ihm alsbald verbessern ließen. Dieser wies, z. B. durch die in Heliopolis jährlich zwischen \(36^\circ\) und \(84^\circ\) schwankenden Mittagshöhen der Sonne, eindrucksvoll auf die Periode des \textit{Sonnenjahr}s hin, dessen regelmäßig wechselnde Himmelsereignisse doch wohl auch dem ägyptischen Landmann schon vor aller Tagezählung als eine dem unregelmäßigen ``Niljahr'' übergeordnete Norm erscheinen mußten, insofern sie ihm anzeigten, daß die Nilschwelle manchmal früher und manchmal später einsetzte. Die Frühaufgänge des Sirius waren dem Landmann als Normalzeit für den Beginn der Nilschwelle bekannt, und nach den ersten Frühaufgängen des Sirius hätten jene primitiven, die Tage auszählenden Statistiker, wenn sie existierten, die Dauer des Jahres viel leichter finden können.
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