Modulformen und quadratische Formen über dem quadrati\-schen Zahlkörper \(R(\sqrt5)\). (Q2582013): Difference between revisions

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Modulformen und quadratische Formen über dem quadrati\-schen Zahlkörper \(R(\sqrt5)\).
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    Modulformen und quadratische Formen über dem quadrati\-schen Zahlkörper \(R(\sqrt5)\). (English)
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    1941
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    Für die engere Hilbertsche Modulgruppe \(\mathbf M\) zum Zahlkörper \(R(\sqrt5)\) in den komplexen Variablen \(\tau\), \(\tau'\) mit \(\Im\tau>0>\Im\tau'\) (Teilraum \(\mathfrak T\)) kennt man durch \textit{F. Götzky} (Math. Ann., Berlin, 100 (1928), 411-437; F. d. M. 54, 407 (JFM 54.0407.*)) ein System von (drei) Erzeugenden und definierenden Relationen. Man weiß ferner, daß im zu\-gehörigen Fundamentalbereich \(\mathfrak B\) der Rand von \(\mathfrak T\) nur dadurch erreicht werden kann, daß \(y=\Im\tau\) und \(y'=-\Im\tau'\) gleichzeitig gegen \(+\infty\) streben, sowie, daß in \(\mathfrak B\) stets \(y\geqq\dfrac9{20}\), \(y'\geqq\dfrac9{20}\). (Für das folgende vgl. Verf., Math. Z. 43 (1938), 709-738; Math. Ann., Berlin, 117 (1940), 538-578; F. d. M. \(64_{\text{I}}\), 110; 66, 379; da\-zu \textit{E. Witt}, nachstehend besprochene Arbeit.) Verf. diskutiert zunächst die Multiplikatorsysteme reeller Dimension \(- r\) in \(\mathbf M\) und in \(\mathbf T\), der Untergruppe des Index 10 von \(\mathbf M\), die die grundlegende Theta\-reihe über \(R(\sqrt5)\) invariant läßt. Die Struktur von \(\mathbf M\) vermittelt die Erkenntnis, daß es in \(\mathbf M\) nur das triviale Multiplikatorsystem \(v = 1\) zu ganzzahliger Dimension \(- r\) gibt. Die Untersuchung von \(\mathbf T\) beginnt damit, daß aus 27 zwischen den 30 Erzeugenden von \(\mathbf T\) bestehenden Relationen 27 Erzeugende eliminiert werden, und zeigt dann, daß es in \(\mathbf T\) nur zu ganz- und halbzahligen Dimensionen \(-r\) Multi\-plikatorsysteme gibt und zwar vier zu jedem \(-r\), deren Werte sich aus den Theta-Multiplikatoren explizit berechnen lassen. Diese Verhältnisse sind von denen der Theorie einer Variablen verschieden. Das von Siegel angegebene, von Witt vereinfachte Verfahren, aus den Fourier\-koeffizienten der ganzen Modulform \[ \varphi_r (\tau) = {\sum\limits_{\nu\in\mathfrak C}}b_r(\nu) e^{2\pi i\operatorname{Sp}\frac{\nu\tau}{\sqrt5}} \big(\mathfrak C=\text{ Menge der ganzen total-positiven Zahlen in }R(\sqrt5)\big) \] abzulesen, ob diese identisch verschwindet, liefert im vorliegenden Fall folgendes: \(\varphi_r(\tau)\) verschwindet für \(r = 1\) stets identisch, für \(2\leqq r\leqq4\) dagegen, wenn \(b_r(n) = 0\) in der Zuordnung: \(r=2:n = 0\); \(r = 3: n= 1, 2\); \(r = 4:n=0, 2,3\). Dies wird auf die zu \(b_r(0) = 1\) normierten Eisensteinreihen \(G_r(\tau)\) und die Thetareihen \[ \vartheta(\tau,\mathfrak Q_m)={\sum\limits_{\mathfrak x}} e^{\pi i\operatorname{Sp}\frac{Q(\mathfrak x)\tau}{\sqrt5}} \] angewendet. Hier bezeichnen \(Q=Q(\mathfrak x)\) eine positiv-definite, ganzzahlige gerade quadratische Form in \(R(\sqrt5)\) mit der Determinante \(\varepsilon^{2\nu}\) (\(\varepsilon = \frac12(1+\sqrt5)\), \(\nu\) ganz), \(\mathfrak Q_m\) die Klasse von \(Q\); \(\mathfrak x\) durchläuft alle ganzen Vektoren über \(R(\sqrt5)\) mit \(m\) Kompo\-nenten. \(\vartheta(\tau, \mathfrak Q_m)\) ist eine Modulform zu \(\mathbf M\) mit \(r =\dfrac m2\), und es muß \(m\equiv 0\pmod{4}\) sein. Verf. gibt eine Klasse \(\mathfrak Q_4\) explizit an, indem er die Matrix einer zugehörigen Form \(Q\) mitteilt. Dann gelangt er zu den Relationen \((G_2(\tau))^2 = G_4(\tau)\), \(\vartheta(\tau,\mathfrak Q_4) = G_2(\tau)\). Bezeichnet \(\mathfrak Q_8\) die Klasse, welche die bekannte rationale, positiv-definite ganz\-zahlige gerade quadratische Form in acht Variablen der Determinante 1 enthält, so führt eine eingehendere Diskussion zum Beweise der Identität \(\vartheta(\tau,\mathfrak Q_8) = G_4(\tau)\). Eine algebraisch-geometrische Untersuchung der den genannten Formen\-klassen zugeordneten Vektorgitter ergibt abschließend: Zu \(m = 4\) existiert eine einzige Klasse \(\mathfrak Q_4\), nämlich die oben angegebene. Zu \(m = 8\) dagegen existieren zwei und nicht mehr verschiedene Klassen, nämlich \(\mathfrak Q_4 + \mathfrak Q_4\) und die oben angegebene \(\mathfrak Q_8\). Es sei darauf hingewiesen, daß trotz dieser Verschiedenheit die zugehörigen Thetareihen übereinstimmen.
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