Das Verhalten der Absorptionscoefficienten von Krystallen. (Q1534266): Difference between revisions

From MaRDI portal
Added link to MaRDI item.
Import240304020342 (talk | contribs)
Set profile property.
 
Property / MaRDI profile type
 
Property / MaRDI profile type: MaRDI publication profile / rank
 
Normal rank

Latest revision as of 04:47, 5 March 2024

scientific article
Language Label Description Also known as
English
Das Verhalten der Absorptionscoefficienten von Krystallen.
scientific article

    Statements

    Das Verhalten der Absorptionscoefficienten von Krystallen. (English)
    0 references
    0 references
    1888
    0 references
    Wenn Licht senkrecht auf eine Krystallplatte fällt, so bestimmen sich die Fortpflanzungsgeschwindigkeit \(\omega\) und der Absorptionscoefficient \(\frac {\kappa} {\omega}\) aus einer quadratischen Gleichung mit complexen Coefficienten, der die Grösse \[ \varOmega^2 =\left( \frac {\omega} {1-i\kappa} \right)^2 \] genügt. Zerlegt man diese Gleichung, die der Verfasser einer früheren Arbeit entnimmt (cf. F. d. M. XIX. 1887. 1086, siehe JFM 19.1086.02) in einen reellen und einen rein imaginären Teil, so erhält man 2 Gleichungen zur Berechnung von \(\omega\) und \(\kappa\). Die Rechnung giebt aber keine anschauliche Vorstellung davon, wie jene beiden Grössen von der Lage der Wellennormale gegen die Krystallaxen abhängen. Diese Vorstellung etwas deutlicher zu gestalten, ist der Zweck des vorliegenden Aufsatzes. Zunächst wird gezeigt, wie man, wenn \(\varOmega\) bekannt ist, \(\frac1{\omega}\) und \(\frac {\kappa} {\omega}\) leicht durch eine geometrische Construction ermitteln kann. Ein einfacher Ausdruck für \(\varOmega^2\) ferner ergiebt sich, wenn die quadratische Gleichung für \(\varOmega^2\) in zwei Factoren zerfällt, was bei einaxigen Krystallen der Fall ist, sowie bei rhombischen Krystallen dann, wenn die Wellennormale in eine Symmetrieebene fällt. Bei einaxigen Krystallen gelingt es daher, durch eine einfache Construction anschaulich zu machen, welche Veränderungen die Absorption in den Fresnel'schen Gesetzen für die Fortpflanzungsgeschwindigkeit des ausserordentlichen Strahles hervorruft. (Der ordentliche Strahl hat constante Absorption und constante Geschwindigkeit). Eine ähnliche Construction gilt für die drei Symmetrieebenen rhombischer Krystalle. Die weitere Untersuchung dieser Krystalle wird aber nicht allgemein durchgeführt, sondern nur unter der Annahme, dass die Absorption gering ist. In diesem Falle bleiben die Fresnel'schen Gesetze der Fortpflanzungsgeschwindigkeit ungeändert. Es existiren also nur zwei Axen gleicher Fortpflanzungsgeschwindigkeit, während bei sehr starker Absorption unendlich viele derartige Axen existiren können. Was die Absorption betrifft, so erhält man, wenn man die Grösse \(\frac {\kappa} {\omega}\) auf der Richtung der Wellennormale aufträgt, eine Fläche mit zwei Schalen. Diese Fläche unterscheidet sich aber dadurch von der Wellenfläche, dass die beiden Schalen nicht nur in einzelnen Punkten zusammenhängen, sondern längs gewisser Curvenstücke, die aber nicht geschlossen sind. Von jeder der drei Symmetrieebenen wird die in Rede stehende Fläche in einem Kreise und einer Art von Oval geschnitten; in letzterem liegen die Richtungen des grössten und kleinsten Radius schief zu einander. In einer Art von Oval in vier Punkten, von denen je zwei einander diametral gegenüberliegen. In dieser Ebene existiren also zwei Axen gleicher Absorption, und an diese schliessen sich ausserhalb der Symmetrieebene unendlich viele andere Axen gleicher Absorption an; diese Axen verbinden den Mittelpunkt der Fläche mit der oben erwähnten Curve, längs deren die beiden Schalen der Fläche zusammenhängen. Zum Schluss bespricht der Verfasser eine von Becquerel über die Absorption von Krystallen aufgestellte empirische Formel. Dieselbe führt zu anderen Ergebnissen, als die theoretische Untersuchung des Herrn Drude. Aber wenn die Becquerel'sche Formel auch die Beobachtungen von Becquerel selbst gut darstellt, so widersprechen ihr doch andere Beobachtungen, namentlich solche von Ramsay. Eine Entscheidung kann nur durch weitere Experimente herbeigeführt werden.
    0 references
    0 references