Vorlesungen über Algebra. Herausgegeben vom Mathematischen Verein München. Mit dem Bildnis \textit{Gustav Bauers} als Titelbild und 11 Figuren im Text. Zweite Auflage. (Q1484917): Difference between revisions
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English | Vorlesungen über Algebra. Herausgegeben vom Mathematischen Verein München. Mit dem Bildnis \textit{Gustav Bauers} als Titelbild und 11 Figuren im Text. Zweite Auflage. |
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Vorlesungen über Algebra. Herausgegeben vom Mathematischen Verein München. Mit dem Bildnis \textit{Gustav Bauers} als Titelbild und 11 Figuren im Text. Zweite Auflage. (English)
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1910
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Die Anzeige der ersten Auflage dieser Vorlesungen befindet sich F. d. M. 34, 95, 1903, JFM 34.0095.02. Der Herausgeber \textit{Doehlemann} hat einige wünschenswerte Änderungen getroffen. Wir berichten darüber nach der Vorrede zur zweiten Auflage. Das Buch besitzt eine Reihe eigenartiger Vorzüge. Die fundamentalen Theoreme, auf welchen \textit{Cauchy, Gauß, Abel, Jacobi} und andere das Gebäude der Algebra aufführten, gelangen in überaus schlichter und einfacher, aber um so wirksamerer Weise zur Darstellung. Daneben zeichnet sich das Buch aber auch durch eine gewisse praktische Auffassung aus, welche auf die Möglichkeit der wirklichen Ausführung Rücksicht nimmt, Beispiele einflicht und die Anwendungen in der Geometrie wenigstens andeutet. Dies kann man namentlich bei der numerischen Auflösung der Gleichungen beobachten. Die \textit{Graeffe}sche Methode wird in keinem Lehrbuch der Algebra so eingehend erörtert. Nach dem Grundsatze endlich, daß alles Erkennen stufenweise vor sich geht, werden dem Leser, der ja noch als Anfänger, also als Studierender im ersten oder zweiten Jahre zu denken ist, nicht gleich die strengsten und schärfsten Definitionen gegeben, und es wird nicht der ganze, unendlich feine Apparat der neuesten Analysis in Tätigkeit gesetzt. Das Buch stellt sich von vornherein nicht auf einen absolut modernen Standpunkt. Diesen damit skzzzierten Charakter des Buches auch bei der neuen Auflage zu erhalten, hielt der Herausgeber für seine erste und vornehmste Pflicht. Das schloß nicht aus, daß, abgesehen von zahlreichen Druckfehlern und formellen Mängeln, auch manche Ungenauigkeiten und Unklarheiten beseitigt wurden. Namentlich hat \textit{W. Wirtinger}, der das Buch in der Deutschen Literaturzeitung 1903 besprochen hat, brieflich auf die in erster Linie zu verbessernden Punkte aufmerksam gemacht. Demgemäß ist der Beweis für die Unmöglichkeit der algebraischen Auflösung der Gleichungen fünften und höheren Grades vervollständigt, indem die von \textit{Abel} herrührenden bekannten Sätze über die allgemeine Form algebraischer Funktionen als Kapitel XV eingefügt sind. Diese Betrachtungen passen gut in den Rahmen des Buches. Die Darstellung der \textit{Galois}schen Theorie aber, das Kapitel XVI der ersten Auflage, ist ganz unterdrückt, weil sie unklar war und gleichzeitig unvollständig, so daß sie nicht bis zu den eigentlich beherrschenden Theoremen vordrang. Die übrigen Änderungen sind weniger einschneidend. Unter anderem ist der nicht vollständige \textit{Argand}sche Beweis des Fundamentalsatzes durch den von \textit{Ullherr} ersetzt, den \textit{Bauer} auch zuweilen in seiner Vorlesung vortrug. Trotz dieser Änderungen im einzelnen bleiben es im großen und ganzen noch \textit{Bauers} Vorlesungen, die uns hier vorliegen, ein Werk, das zur ersten Einführung in die Algebra gut geeignet ist.
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