Sur les halphéniennes ou expressions différentielles qu'annule l'opérateur caractéristique des covariants. (Q1485827): Difference between revisions

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Sur les halphéniennes ou expressions différentielles qu'annule l'opérateur caractéristique des covariants.
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    Sur les halphéniennes ou expressions différentielles qu'annule l'opérateur caractéristique des covariants. (English)
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    1910
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    \textit{Hilbert} (F. d. M. 19, 114, 1887, JFM 19.0114.01) hat gezeigt, daß die Invarianten und Kovarianten binärer Grundformen identisch sind mit gewissen Differentialausdrücken, die die Variable explizit nicht enthalten, in bezug auf die Funktion und ihre Ableitungen homogen und isobar sind und einer Differentialgleichung \(\Delta=0\) genügen, wo der Operator \(\Delta\) unmittelbar aus dem bekannten, die Invarianten und Kovarianten charakterisierenden ableitbar ist. \textit{Perrin} (F. d. M. 20, 115, 1888, JFM 20.0115.02) wies eine analoge Eigenschaft bei den Semiinvarianten nach und fand noch andere, der Gleichung \(\Delta=0\) genügende Differentialausdrücke, für die die Zahl \(n\) -- die bei der binären Urform die Ordnung bedeutete -- gebrochen, resp. negativ ausfällt. Das Studium dieser Differentialausdrücke wird in der vorliegenden Abhandlung von neuem aufgenommen. Seien \(y,z,w,\dots\) Funktionen von \(x\) und \(y' y'',\dots\) deren Ableitungen nach \(x,f\) eine ganze Funktion dieser Größen, die \(x\) nicht explizit enthält, während \(\Delta\) den Differentialoperator : (1) \(\Delta=my\frac{d}{dy'}+2(m-1)y'\,\frac{d}{dy''}+3(m-1)y''\,\frac{d}{dy'''} +\cdots+nz\,\frac{d}{dz'}+2(n-1)z'\,\frac{d}{dz''}+\cdots\) bedeute, wo \(m,n,p, \dots\) beliebige (ganze oder gebrochene, rationale oder irrationale) reelle Zahlen sein können, die ``Indizes'' von resp. \(y,z,w,\dots\) Unterwirft man irgend ein Glied von \(f\) dem Prozesse \(\Delta\), so geht aus ihm eine endliche Reihe von Gliedern hervor; hierbei hat sich der Grad bezüglich der \(y,z, \dots\) nicht geändert, während das Gewicht (die Summe der Ableitungsindizes) um eine Einheit abgenommen hat. Soll \(\Delta(f)\equiv 0\) sein, so muß \(f\)aus Gruppen von Gliedern bestehen, so daß jede Gruppe homogen und isobar ist, und für sich der Gleichung \(\Delta = 0\) genügt. Jede solche Gruppe heißt eine ``\textit{Halphen}sche'' in \(y,z,w,\dots\), mit den Indizes \(m,n,p,\dots\); ihre ``Ausdehnung'' ist die höchste auftretende Ableitungsordnung, und ihre ``Ordnung'' ist die Zahl \(g=m\vartheta_y+n\vartheta_z+p\vartheta_w+\cdots -2\pi\), wo z. B. \(\vartheta_y\) den Grad bedeutet, zu dem \(y\) nebst ihren Ableitungen eingeht, während unter \(\pi\) das gemeinsame Gewicht aller Glieder zu verstehen ist. Die \textit{Halphen}schen Formen werden in reguläre und singuläre eingeteilt Sind \(m,n,p,\dots\) positive ganze Zahlen, so genügt es oft, in einer vorgelegten \textit{Halphen}schen Form \(y,z,w,\dots\) zu ersetzen durch unabhängige binäre Formen \(f_m,f_n,f_p,\dots\) von den Ordnungen \(m,n,p,\dots\), um eine Kovariante (resp. Invariante) des Systems dieser Formen von der Ordnung \(g\) zu erhalten; ist dagegen \(g\) negativ, so wird das Resultat identisch Null. Erteilt man umgekehrt im Differentialausdruck einer Kovariante (resp. Invariante) des Formensystems \(f_m, f_n, f_p, \dots\) hinterher den \(m,n,p,\dots\) partikulare, im übrigen beliebige Werte, so ergibt sich eine reguläre \textit{Halphen}sche Form, während die singulären durch diesen Prozeß nicht erzeugbar sind. So z. B. entspricht der \textit{Hesse}schen Kovariante einer \(f_m\) der Differentialausdruck \(myy''-(m-1 )y^{\prime 2}\); für \(m=-\frac{5}{3}\) entsteht die reguläre \textit{Halphen}sche Form \(5yy''-8y^{\prime 2}\). Dagegen ist \(yy'''+3y'y''\) singulär (vom Index 1 in \(y\)). Die allgemeinste Methode, um alle \textit{Halphen}schen Formen zu konstruieren, ist die der unbestimmten Koeffizienten im Anschluß an die Definition jener Formen. Sind Anzahl der Funktionen \(y,z,w,\dots\) sowie Grade und Gewichte vorgegeben, so bildet man erst den allgemeinsten ganzrationalen Differentialausdruck mit jenen Eigenschaften; der Prozeß \(\Delta=0\) führt zur Bestimmung der Koeffizienten. Die singulären \textit{Halphen}schen Formen lassen sich durch gewisse Prozesse in reguläre umwandeln. Sind \(\mu,\nu,\dots\) die Indizes bezüglich \(y,z,\dots\) einer singulären Form, und sieht man hier \(y^{(\mu +1)},y^{(\nu +1)},\dots\) als unabhängige Funktionen an mit den sukzessiven Ableitungen \(y^{(\mu +2)},y^{(\mu +3)},\dots\) usw., denen die Indizes \(-(\mu+2),-(\nu+2), \dots\) beigelegt werden, so entsteht eine reguläre Form. Somit genügt es, die regulären Formen zu finden, und für diese wiederum, wie schon angegeben, die Aufstellung aller Kovarianten \(K\) eines binären Formensystems \(f_m,f_n,f_p,\dots\) in Differentialausdrücken; das letztere geschieht dadurch, daß man in dem Leitgliede von \(K\) die Koeffizient \(a_0,a_1,a_2,\dots\) von \(f_m\) ersetz durch \(y,\frac{y'}{m},\frac{y''}{m(m-1)},\dots\) und entsprechend mit den weiteren Formen verfährt. Der erste Hauptsatz über die \textit{Halphen}schen Formen ergibt sich, wenn man in einer solchen Form mit gegebenen Indizes \(m,n,p,\dots\) für \(y,z,\dots\) \textit{Halphen}sche Formen mit beliebigen Indizes \(p,q,\dots\) in Funktionen \(v,w,\dots\) aber von den Ordnungen \(m,n,\dots\) einsetzt; das Resultat ist wiederum eine \textit{Halphen}sche Form in \(v,w,\dots\), von den Indizes \(p,q,\dots\) Dieser Satz erhält ein spezifisches Gepräge, wenn ein vorgelegter Differentialausdruck vom Range \(r\) ist, d. h. erst nach \((r+1)\)-maliger Anwendung der Operation \(\Delta\) ein identisch verschwindendes Resultat liefert. Bei dem genannten Ersetzungsprozesse bleibt dann Ordnung und Rang erhalten. Der zweite Hauptsatz \textit{Halphen}sche Formen bezieht sich auf ein simultanes System von \(q\) Differentialgleichungen \(f_i=0(i=1,2,\dots,q)\), in \(q\) unbekannten Funktionen \(y_i\) von \(x\). Sind dann die \(f_i\) \textit{Halphen}sche Formen in den \(y_i\) mit jeweils denselben Indizes \(n_i\), so werden die allgemeinen Integrale des Systems geliefert in der Form \(y_i=u^{n_i}\varphi_i\left(\frac{v}{u}\right)\), unter \(u,v\) zwei willkürliche Linearausdrücke \(ax+a',bx+b'\) verstanden. Zum Beweise geht man von einem Integralsysteme \(y_i=\varphi_i(x)\) des Differentialsystems \(f_i=0\) aus und sucht dann umgekehrt die \(f_i\) so zu bestimmen, daß die Lösung die angegebene spezifische Gestalt erhält. Hieraus erwächst ein bequemes Mittel, um in gewissen Fällen eine Differentialgleichung herzustellen, der als Integral eine gegebene Funktion genügt. Andererseits gelangt man auf Grund des zweiten Hauptsatzes zu einer geometrischen Deutung der \textit{Halphen}schen Formen. Sei etwa nur eine einzige Funktion \(y\) vom Index 1 vorhanden, so ergibt sich als Lösung der bezüglichen Differentialgleichung ein System von Kurven \(f(x,y)=0\), deren Definition sowohl von der unendlich fernen Geraden, wie von der Lage und Richtung der Koordinatenachsen unabhängig ist. Sodann werden Methoden entwickelt, um ein System ``\textit{Halphen}scher Differentialgleichungen'' zu integrieren, d. h. solcher, deren linke Seiten \textit{Halphen}sche Formen in \(y,z,\dots\) von den Indizes \(m,n,\dots\) sind. So z. B. kann man \(y,z,\dots\) ersetzen durch Funktionen \(u,v,\dots\) von den Ordnungen \(m,n,\dots\) und diese Funktionen so wählen, daß einfachere \textit{Halphen}sche Formen hervorgehen, deren Integral bekannt ist. Dies wird u. a. auf die Differentialgleichung der Kegelschnitte (in der Ebene) angewendet; in der Tat ist die linke Seite dieser Gleichung eine \textit{Halphen}sche Form in \(y''\) vom Index -- 3. Man setzt zuerst \(y''=z^{-3}\) und erhält durch drei Quadraturen \(z=\sqrt{ax^2+bx+c}\). Sodann setzt man \(y''=x^{\lambda}\) und bestimmt \(\lambda\) so, daß \(x^{\lambda}\) ein partikulares Integral wird. Es genügt \(\lambda\) einer quadratischen Gleichung mit den Wurzeln \(-3,-\frac {3}{2}\). Nimmt man etwa die zweite Wurzel, so wird \(y''=(uv)^{-\frac32}\), wo \(u,v\) die beiden obigen willkürlichen Linearausdrücke sind. Hieraus findet man \(y\) durch zweimalige Quadratur oder noch einfacher direkt auf Grund des zweiten Hauptsatzes. Das Ergebnis ist das allgemeine Integral mit fünf Konstanten: \(y=au+bv+(uv)^{\frac 12}\). Nunmehr wendet sich der Verfasser zu einer systematischen Aufstellung der einfachsten regulären \textit{Halphen}schen Formen. Der Ausdehnung 0 entspricht \(H_0=y\) (die Urform \(f_m\)), der Ausdehnung 2 die \textit{Hesse}sche Form \(H_1\) von \(y\), der Ausdehnung 3 die \textit{Jacobi}sche Form der \textit{Hesse}schen, sowie die Diskriminante der kubischen Form \(f_3\), der Ausdehnung 4 die Invarianten \(i\) und \(j\) der \(f_4\), der Ausdehnung 5 die einfachste Kovariante fünfter Ordnung der \(f_5\), der Ausdehnung 7 die biquadratische Invariante der \(f_7\). Diese sieben \textit{Halphen}schen Formen sind an drei Syzygien gebunden, entsprechend den aus der Theorie der binären Formen bekannten. Hieraus lassen sich weitere \textit{Halphen}sche Formen ableiten. Sodann werden die \textit{Halphen}schen Differentialgleichungen von den Ausdehnungen 2 und 3 explizit integriert, sowie einige von höheren Ausdehnungen. Weiterhin werden die \textit{Halphen}schen Formen konstruiert, die ausgezeichneten Klassen von binären Kovarianten, resp. Invarianten korrespondieren, so den Katalektikanten, den Diskriminanten. Andererseits lassen sich Integrale ermitteln, die einer ganzen Klasse \textit{Halphen}scher Differentialgleichungen gemein sind. So besitzen die regulären Gleichungen in einer Variable \(y\) vom Index \(m\) das partikulare Integral \(y=u^m\); bei ungeradem Gewicht tritt noch als ein zweites Integral \(y=(uv)^{\frac {m}{2}}\) auf. Jede \textit{Halphen}sche Gleichung vom Grade \(\vartheta\) und vom Gewichte \(\pi\) läßt ein Integral zu von der Form: \(y=m-ru^{m-r}X_r\), wenn \(r\) eine ganze Zahl \(<\frac{\pi}{\vartheta}\) bedeutet und \(X_r\) ein willkürliches Polynom der Ordnung \(r\). Eine singuläre \textit{Halphen}sche Gleichung mit positiv ganzzahligem Index \(m\), in der weder \(y\) selbst noch irgend eine Ableitung von \(y\) unterhalb der \((m+1)\)-ten auftritt; besitzt das Integral \(y= \frac{X_{m+1}}{u}\) usw. Die singulären Gleichungen mit positivganzzahligem \(m\) lassen sich allgemein integrieren. Zum Schlusse werden noch ``\textit{Halphen}sche Grenzformen'' untersucht, die entstehen, wenn man den Index \(m\) unendlich groß werden läßt.
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