Ueber das Leitungsvermögen der Metalle für Wärme und Elektricität. (Q1549974): Difference between revisions

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Ueber das Leitungsvermögen der Metalle für Wärme und Elektricität.
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    Ueber das Leitungsvermögen der Metalle für Wärme und Elektricität. (English)
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    1881
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    Eine Metallstange vom Querschnitt \(q\) werde an einem Ende erwärmt und für sie sei das Leitungsvermögen \(k\), die Wärmecapacität \(c\), die Dichtigkeit \(\delta\). Ferner seien \(u_0,u_l,u_{nl}\) die Temperaturen in \((n + 1)\) um die Länge \(l\) von einander entfernten Punkten, und es werde gesetzt \[ u_0 - u_l - u_{(n - 1)l} + u_{nl} = \varDelta, \quad u_l + u_{2l} + \cdots + u_{(n - 1)l} = \Sigma . \] Dann ist \(kq \varDelta\) die vom betrachteten Teile der Strenge in jeder Zeiteinheit empfangene Wärmemenge, welche teils zur Erwärmung des Metalles gebraucht (wozu der Betrag \(\delta ql \; \frac {d \Sigma}{dt}\) erforderlich ist), teils an die Umgebung abgegeben wird. Dieser letzte Teil ist eine Function der Temperatur und kann annähernd als eine Function der mittleren Temperatur \(\frac {\Sigma}{n - 1}\) betrachtet werden, wenn die Temperatur der einzelnen Teile nicht sehr verschieden ist. Man hat daher \[ \frac {kq}{l} \varDelta = c \delta \; ql \frac {d \Sigma}{dt} + f(\Sigma). \] Während die Stange an einem Ende erwärmt wird, beobachtet man den zeitlichen Verlauf von \(\varDelta\) und \(\Sigma\) unmittelbar mittels thermoëlektrischer Elemente; wenn man mit der Erwärmung aufhört, wird \(\varDelta\) bald in einen anderen sehr kleinen Wert \(\varDelta'\) übergehen und \(\Sigma\) die früher beobachteten Werte rückwärts durchlaufen. Für diese Beobachtungsreihe erhält man eine der ersten analoge Gleichung und durch Subtraction dieser von der ersten \[ \frac {kq}{l} (\varDelta - \varDelta') = c \delta ql \left( \frac {d \Sigma}{dt} - \frac {d \Sigma}{dt} \right) , \] wo \(\frac {d \Sigma}{dt} > 0\) und \(\frac {d \Sigma'}{dt} < 0\) ist. Aus jeder einzelnen Beobachtungsreihe wird eine Reihe Bestimmungen von \(\frac {c \delta l^2}{k}\) hervorgehen. In der Abhandlung ist noch eine genauere Ableitung gegeben, indem von der Differentialgleichung für die Wärmebewegung in einer Stange ausgegangen wird. Die dabei gefundenen Gleichungen werden bei den numerischen Berechnungen benutzt. Untersucht wurden Kupfer, Magnesium, Aluminium, Cadmium, Eisen, Zinn, Blei, Antimon und Wismuth, sowie die Legirungen rotes und gelbes Messing und Neusilber. Der Verfasser bestimmte das elektrische Leitungsvermögen der Metallstangen in absolutem Masse bei \(0^{\circ}\) und bei \(100^{\circ}\) nach der früher angegebenen Methode (Pogg. Ann. CXLIX. 251-269, siehe F. d. M. V. 1873. 572 (JFM 05.0572.02)). Einige Beobachtungen wurden auch bei der Zimmertemperatur ausgeführt. Da des Verfassers Resultate von denen des Herrn H. F. Weber abwichen, bestimmte er das Wärmeleitungsvermögen seiner Stangen auch nach der Methode von Forbes: der stationäre Temperaturzustand der am einen Ende erwärmten Stangen und die Erkaltung der zuerst gleichförmig erwärmten Stangen durch die äussere Wärmeleitung wurden beobachtet. Um die von der Oberflächeneinheit in der Zeiteinheit an die Umgebung abgegebene Wärmemenge kennen zu lernen, wird der Fall untersucht: Eine Platte von der Höhe \(H\) und unendlich grosser Breite sei vertical aufgehängt und auf einer constanten Temperatur erhalten. Dann entstehen in der umgebenden kälteren Luft aufwärts gerichtete Strömungen, (die horizontalen Strömungen sollen vernachlässigt werden). Für jene Wärmemenge wird \(h \vartheta (1 + \eta \vartheta^{\frac 14})\) gefunden statt des in neuerer Zeit angegebenen Wertes \(h \vartheta (1 + \beta \vartheta)\), in dem \(\vartheta\) den Temperaturüberschuss des Körpers über die Temperatur der Umgebung, \(h\) und \(\beta\) bez. \(\eta\) von \(\vartheta\) unabhängige Constanten bedeuten. Wenn die Wärmeabgabe durch Strahlung gegen die durch Leitung nur gering ist, so kann einfacher gesetzt werden \[ - \frac {d \vartheta}{dt} = l \vartheta^{\frac 54} , \quad \text{woraus folgt} \quad t = \frac {4}{l} (\vartheta^{- \frac 14} - \vartheta_0^{- \frac 14}) . \] Die letzte Gleichung genügte zur Berechnung der Beobachtungen vollkommen. Für die Differentialgleichung, welche den bei stationären Temperaturen angestellten Versuchen entspricht, kann daher genommen werden \[ \frac {k}{c \delta} \frac {d^2 u}{dx^2} = l'u^{\frac 54} , \] worin, wenn \(d\) der Durchmesser und \(L\) die Länge der Stange ist, \(l'\) durch die Proportion bestimmt wird: \[ l':l = 1: \left( 1 + \frac {d}{2L} \right) . \] Die Resultate der Controlversuche befinden sich in befriedigender Uebereinstimmung mit den zuerst gewonnenen Resultaten. Dagegen weichen sie von denen ab, welche Tait (Trans. Roy. Soc. of Edinb. 1878. 717) und H. F. Weber (Berl. Ber. 1880. 457-478, siehe F. d. M. XII. 793-794 (JFM 12.0793.01)) erhalten haben. Die Beobachtungen ergeben erstens für die besser leitenden Metalle eine Bestätigung des Gesetzes von Wiedemann und Franz, indem für diese Metalle das Verhältnis der beiden Leitungsvermögen für Wärme und Elektricität sowohl bei \(0^{\circ}\) als bei \(100^{\circ}\) nahezu constant ist. Dagegen wächst dieses Verhältnis für die schlechteren Leiter der Metalle stark mit abnehmendem Leitungsvermögen, wodurch anscheinend der Uebergang zu den nicht-metallischen Leitern vermittelt wird. Zweitens zeigt sich bei allen Metallen (das Eisen ausgenommen), dass das Verhältnis \(\frac {k_{100}}{\kappa_{100}} : \frac {k_0}{\kappa_0}\) constant und nahezu gleich 1,367 ist. Man wird also für die der absoluten Temperatur \(T\) entsprechenden Leitungsvermögen \(k\) und \(\kappa\) für Wärme und Elektricität \(\frac {k}{\kappa} = T \cdot \text{Const}\) haben, ein Gesetz, das sogar noch allgemeiner gültig zu sein scheint als das vorige, indem auch Neusilber, Antimon und Wismuth sich in dieser Beziehung wie die übrigen Metalle verhalten. In sehr auffallender Weise bestätigt sich das Gesetz bei Neusilber und Messing, bei welchen die beiden Leitungsvermögen für Wärme und Elektricität sich mit der Temperatur ganz unregelmässig ändern. Dasselbe gilt in geringerem Grade für das Aluminium. Theoretische Betrachtungen ergeben, dass \(\frac {\overline{k}}{\overline{\kappa}} = A \left( \frac {E}{2} \right)^2 \overline{T}\) ist, was den Beobachtungsresultaten entspricht, und ``dass wir wahrscheinlicherweise im Inneren eines Körpers ausser den Massenbewegungen elektrische Doppelschichten mit einem der Temperatur proportionalen Potentialunterschied und elektrische Ströme als verschiedene Formen der Energie antreffen werden.''
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