Quelques propriétés des arcs des courbes algébriques, planes ou gauches. (Q1523783): Difference between revisions

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scientific article
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English
Quelques propriétés des arcs des courbes algébriques, planes ou gauches.
scientific article

    Statements

    Quelques propriétés des arcs des courbes algébriques, planes ou gauches. (English)
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    1895
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    Die Absicht der vorliegenden Abhandlung ist, zu zeigen, dass man auf jeder ebenen oder räumlichen algebraischen Curve stets auf unendlich viele Arten eine gewisse Anzahl von Bogen bestimmen kann, deren algebraische Summe sich durch rationale Functionen ausdrücken lässt; mit derselben Frage, jedoch nur für ebene Curven, hatte sich der Verfasser bereits in einer Abhandlung im Journal de l'École Polytechnique, Cahier LVII beschäftigt (F. d. M. XIX. 1887. 712, JFM 19.0712.01). Zunächst wird eine Formel aufgestellt, welche die Summe der Bogen giebt, die durch geeignet gewählte Flächen aus einer algebraischen Curve ausgeschnitten werden, und es wird bewiesen, dass diese Summe im allgemeinen rational ist und nur für gewisse besondere Curven logarithmisch werden kann. Es gilt nämlich folgendes Theorem: Die algebraische Curve \(\mathfrak C\) sei der vollständige oder teilweise Schnitt von zwei Oberflächen \(f=0\) und \(\varphi=0\), die sich nicht in allen Punkten dieser Curve berühren, und auf denen sie auch keine mehrfache Curve ist. Man setze zur Abkürzung \[ A = \frac{\partial f}{\partial y}\frac{\partial\varphi}{\partial z} - \frac{\partial f}{\partial z}\frac{\partial\varphi}{\partial y},\quad B = \frac{\partial f}{\partial z}\frac{\partial\varphi}{\partial x} - \frac{\partial f}{\partial x}\frac{\partial\varphi}{\partial z}, \] \[ C = \frac{\partial f}{\partial x}\frac{\partial\varphi}{\partial y} - \frac{\partial f}{\partial y}\frac{\partial\varphi}{\partial x} \] und schneide die Curve \(\mathfrak C\) durch die Oberflächen: \[ \mathfrak F\equiv F^2 - (A^2+B^2+C^2)\Phi^2 = 0, \] wo \(F\) und \(\Phi\) beliebige homogene Functionen der homogenen Coordinaten \(x\), \(y\), \(z\), \(t\) bezeichnen. Lässt man alsdann die Coefficienten von \(F\) und \(\Phi\) nach einem beliebigen Gesetze variiren, so ist die algebraische Summe der Bogen, die zwei Flächen dieses Systems, \(\mathfrak F_0\) und \(\mathfrak F_1\), aus der Curve \(\mathfrak C\) ausschneiden, eine rationale Function der Anfangs- und Endwerte dieser Coefficienten. Diese Summe ist auch eine rationale Function der Coefficienten der beiden Flächen \(f=0\) und \(\varphi=0\), vorausgesetzt, dass die Gleichung der Projection von \(\mathfrak C\) auf irgend eine Ebene rational ist in den Coefficienten dieser beiden Flächen. Dieses Theorem gilt stets ohne Ausnahme, wenn die Curve die unendlich ferne Ebene nicht berührt und den unendlich fernen imaginären Kugelkreis (cercle isotrope) nicht trifft; im übrigen kann sie im Endlichen und im Unendlichen ganz beliebige Singularitäten besitzen. Unter allen Umständen aber ist die Summe der betrachteten Curvenbogen gleich der Summe der Residuen in Bezug auf die Nullstellen von \(t\) bei der Function: \[ \begin{multlined} \Re(\lambda) = \frac1{t^2}\sqrt{(x't-xt')^2 + (y't-yt')^2 + (z't-zt')^2}\\ \times\left(\log \frac{F-\Phi\sqrt{A^2+B^2+C^2}}{F+\Phi\sqrt{A^2+B^2+C^2}}\right)_0^1;\end{multlined} \] hierin sind \(x\), \(y\), \(z\), \(t\) als Functionen eines Parameters \(\lambda\) aufgefasst, und der Logarithmus ist für die Anfangs- und Endwerte der Coefficienten von \(F\) und \(\Phi\) zu nehmen. Es folgen zahlreiche Anwendungen dieser Fundamentalformel, und es handelt sich besonders darum, Fälle zu ermitteln, bei denen die eingeführten Bogen eine einfache geometrische Bedeutung haben. Als Beispiel hierfür mögen die folgenden Sätze dienen: Hat eine algebraische Curve beliebige Singularitäten, berührt aber nicht die unendlich ferne Ebene, und zieht man alle Tangenten, die einen gegebenen Winkel mit einer festen Axe machen, so ist, wenn man diesen Winkel variiren lässt, die algebraische Summe der Bogen, welche die Berührungspunkte der Tangenten durchlaufen, in jedem Augenblicke gleich Null. Construirt man bei einer algebraischen Curve der Ordnung \(N\), die den isotropen Kreis nicht trifft, aber sonst beliebig ist, alle Normalebenen, die eine und dieselbe Kugel berühren, und lässt darauf den Halbmesser der Kugel variiren, während ihr Mittelpunkt fest bleibt, so ist die algebraische Summe der Bogen, welche die Treffpunkte der Normalebenen beschreiben, gleich dem \(2N\)-fachen der Variation des Halbmessers der Kugel. Ist eine Curve der vollständige oder teilweise, jedoch nicht mehrfache Schnitt von zwei algebraischen Oberflächen, und betrachtet man die Punkte, in denen sich diese Oberflächen unter einem gegebenen Winkel \(\omega\) schneiden, so ist die algebraische Summe der Bogen, die auf der Curve von den betrachteten Punkten beschrieben werden, wenn man diesen Winkel variiren lässt, eine rationale Function von \(\cot\omega\). Die \(2N\) Berährungspunkte der Tangenten, die einer ebenen algebraischen Curve \(N^{\text{ter}}\) Klasse und einem Kreise gemeinsam sind, beschreiben auf der Curve, wenn der Kreis variirt, \(2N\) Bogen, deren algebraische Summe eine rationale Function der Coefficienten der Gleichungen der Curve und des Kreises ist. --- Besondere Vereinfachungen ergeben sich bei der Anwendung der allgemeinen Theorie, wenn die Curve eine Unicursalcurve ist. Auf diese Curven geht der Verfasser zum Schlusse genauer ein und betrachtet im besonderen die Raumcurven dritter Ordnung, die ebenen Curven dritter und vierter Ordnung und die Kegelschnitte. Besonders interessante Eigenschaften ergeben sich dabei für die Lemniskate; so gilt zum Beispiel der elegante Satz: Sind zwei Bogen der Lemniskate gleich, so berühren die vier Kreise, die durch den Mittelpunkt der Lemniskate gehen und sie beziehungsweise in je einem der vier Endpunkte der beiden Bogen berühren, alle einen und denselben Kreis, und umgekehrt.
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