Jahreszeiten und Tageslängen in der babylonischen Astronomie. (Q2610540): Difference between revisions

From MaRDI portal
Importer (talk | contribs)
Created a new Item
 
Added link to MaRDI item.
links / mardi / namelinks / mardi / name
 

Revision as of 10:20, 3 February 2024

scientific article
Language Label Description Also known as
English
Jahreszeiten und Tageslängen in der babylonischen Astronomie.
scientific article

    Statements

    Jahreszeiten und Tageslängen in der babylonischen Astronomie. (English)
    0 references
    0 references
    1936
    0 references
    Aus der ``System II'' genannten Gruppe von Mondrechnungstexten ergibt sich, wie \textit{Kugler} gezeigt hat (Babylonische Mondrechnung, 1900; F. d. M. 31, 62 (JFM 31.0062.*)), daß die jährliche Sonnenbewegung mit zwei verschiedenen konstanten Geschwindigkeiten (\(30^0\) und \(28;7,30^0\) für den mittleren synodischen Monat) in Ansatz gebracht wird. Demgegenüber wird im ``System I'' anstelle dieser stückweise konstanten Funktion eine lineare Zackenfunktion der Sonnenbewegung zu Grunde gelegt, durch die der wahre Vorgang ziemlich gut angenähert wird. Dabei konnte \textit{Kugler} die Lage der auch für die Richtung der Apsidenlinie wichtigen ``Sprungpunkte'', an denen die Geschwindigkeitsänderungen stattfinden, mit \(13^0\,\mathfrak m\mkern-4.5mu\mathfrak p\) und \(27^0\,)\mkern-7mu-\mkern-7mu(\) aus den Texten des Systems II herauslesen. Verf. stellt sich die Aufgabe, zu untersuchen, welche empirischen Daten man für die notwendigerweise verschieden langen Jahreszeiten voraussetzen muß, um zu den genannten Bestimmungsstücken der Sonnenbewegung nach System II zu gelangen. Es wird durch Rechnung gezeigt, daß die Einführung der Jahreszeitenlängen mit \(94\frac12\), \(92\frac34\), \(88\frac7{12}\) und \(89\frac5{12}\) Tagen sowie der Monatsdauer mit \(29\frac12\) Tagen genügt, um die genannten numerischen Beträge der Sonnengeschwindigkeiten und der Sprungpunkte auszurechnen. Es wird ferner gezeigt, daß auch für die Herleitung des in den Texten vorliegenden Rechenschemas für die veränderlichen Tageslängen schon wenige Ausgangsbeobachtungen genügen, nämlich die Lage des Frühlingspunktes bei \(10^0\Upsilon\) und eine maximale Tageslänge von 3;36 ``Großstunden'' (1 Großstunde \(= 4\) Stunden). In Anhang 1-4 werden diese Untersuchungen ergänzt und insbesondere auch auf das kompliziertere System I ausgedehnt, bei dem ebenfalls aus den Jahreszeitenlängen die Parameter der Sonnenbewegung gefunden werden können. Wenn auch die Klarlegung des Sachverhalts schon durch \textit{Kugler} erfolgte, so muß doch bei dieser Neubearbeitung des Themas das Verdienst \textit{Neugebauers} hervorgehoben werden, eine einheitliche und sinnvolle Terminologie und Bezeichnungsweise eingeführt sowie insbesondere nachgewiesen zu haben, daß die Babylonier weniger beobachtet als gerechnet haben.
    0 references

    Identifiers