Mathematische Keilschrift-Texte. I: Texte. II: Register, Glossar, Nachträge. (Q2611135): Difference between revisions

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Mathematische Keilschrift-Texte. I: Texte. II: Register, Glossar, Nachträge.
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    Mathematische Keilschrift-Texte. I: Texte. II: Register, Glossar, Nachträge. (English)
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    1935
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    Das mit Spannung erwartete große Sammelwerk mathematischer Keilschrifttexte ist endlich erschienen; seit 1929 angezeigt, ist es inzwischen von Jahr zu Jahr im Stoff gewachsen und stufenweis zur Vollendung gebracht. Noch im Band II, der Register, Glossar, Konkordanzen, Abkürzungen, Bezeichnungen, Literaturzitate, Datierungen, dann die photographischen und autographischen Textreproduktionen bringt, mußten noch für das hinterher gefundene Material wichtige Nachträge und Ergänzungen gemacht werden. Auf Vollständigkeit ist vom Verf. größter Wert gelegt; sicherlich sind aber noch Funde in Museen, etwa durch unrichtige Einordnung, übersehen; hoffentlich können noch weitere neue Funde im Euphratgebiet erwartet werden. Das gesammelte Material stammt aus der Zeit \textit{Hammurapis} bis zu den Kassiten (2000 -- 1200 v. Chr.), eine kleine Gruppe aus der Seleukidenzeit (3. Jahrhundert v. Chr.). In Kap. 1 des ersten Bandes sind Gruppen von Texten im Zusammenhang behandelt: es sind dies Tabellentexte wie Reziprokentabellen, Multiplikationstabellen, Quadrate, Kuben und allgemeine Tabellen, z. B. für \(n^2 + n^3\) (erhalten nur \(n = 26\) bis 48), \(c^n\) bei \(n = 2\) bis 10 in einem bestimmtem Intervall von \(c\). Die eigentlichen mathematischen Texte sind einzeln für sich behandelt. Die dabei befolgte Anordnung ist weder eine chronologische noch eine sachliche, sie erfolgt einfach nach den Museumssignaturen. Streng zusammengehörige Texte selbst aus verschiedenen Museen sind natürlich einheitlich behandelt. Jeder einzelne Text hat als Überschrift die Museumssignatur, dann folgen Hinweise, wo im Tabellentext, Band II, die Photographie und die Autographie sich finden. Es folgt eine Bemerkung über die Herkunft des Tontäfelchens, die Datierung und die Angabe sämtlicher bisherigen Bearbeitungen. Nunmehr kommt die Transskription in der von \textit{Thureau-Dangin} empfohlenen Umschrift unter besonderer Hervorhebung der Ideogramme; bei den Zahlenangaben behält Verf. seine eigene sexagesimale Schreibart mit Semikolon und Komma bei. Die sich anschließende Übersetzung ist möglichst getreu. Den Schluß bildet ein sehr ausführlicher und eingehender Kommentar, der auch den Ansprüchen weniger geschulter Fachgelehrten nachzukommen sucht. Band I. Kap. II bringt die Texte des Louvre, Kap. III die des British Museum, Kap. IV solche aus Istanbul, Kap. V die Straßburger Keilschrifttexte, Kap. VI die des Berliner Museums, Kap. VII die der Yale Babylonian Collection. Ein großer Teil aller dieser Texte sind überhaupt bisher noch nicht publiziert. Ein überraschendes Bild altbabylonischer Mathematik entwickelt sich uns in diesen Texten. Im engen Rahmen eines Referates kann auf die Einzelheiten nicht näher eingegangen werden. Erstaunlich ist die rein algebraische Auffassung in den Yale-Texten. Diese Täfelchen sind serienweis geordnet und gehören zu einem umfangreichen Sammelwerk, das nur Aufgaben -- ohne Behandlung und Lösung, wie bei unseren modernen Aufgabensammlungen -- bringt; die wenigen erhaltenen Täfelchen enthalten allein schon über 900 Aufgaben. Die Schreibart erfolgt nur in Ideogrammen, die unseren modernen Symbolen und Operationszeichen entsprechen. Eine Übersetzung in irgendeine Sprache ist ebenso wie bei unseren algebraischen Rechnungen und Formelschreibungen nicht möglich. Lineare Gleichungen treten auf, in überwiegendem Maße aber quadratische, auch mit \(x^2\) und \(x^3\) als Unbekannte, sogar allgemeine kubische Gleichungen. Das Gesetz der Homogenität ist nicht beachtet, auf der rechten Seite der Gleichungen erscheinen Null und negative Größen! So enthält Neugebauers Buch eine Fülle von Anregungen für jeden Leser, eine genaueste Grundlage für Weiterarbeit der Fachgelehrten, sicherlich auch so manche Gelegenheit für Kritik, die aber dem großen Ganzen nur nutzen kann.
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    mathematical cuneiform texts
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    Babylonian mathematics
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