Die ersten 40 Jahre des Lebens von Weierstraß. (Q1459030): Difference between revisions

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Die ersten 40 Jahre des Lebens von Weierstraß.
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    Die ersten 40 Jahre des Lebens von Weierstraß. (English)
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    1923
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    Mittag-Leffler versucht hier eine Analyse von Weierstraß als Mensch und als Gelehrten zu geben. Um das erstere Ziel zu erreichen, bringt Mittag-Leffler außer der Lebensbeschreibung eine auf zahlreiche Familienbriefe gestützte Darstellung der Angehörigen von Weierstraß. So liest sich denn der erste Teil der Ausführungen wie ein ausgezeichneter Roman; vor allem erwecken die Briefe des Vaters an den anderen Sohn Peter lebhaftes Interesse. Man sieht aus diesen Briefen, wieviel Kultur, Bildung und Geistesreichtum, verbunden mit Geldknappheit, im Elternhaus von Weierstraß herrschte. Der Lebensverlauf selbst von Weierstraß ist ja ziemlich allgemein bekannt; zuerst studierte er Jus, trat in ein vornehmes Korps ein und soll ein ganz hervorragender Fechter gewesen sein. Aber vier Jahre verstreichen, ohne daß Weierstraß sich zum Examen meldet, dann kommt der Übergang zur Mathematik, das Studium bei Gudermann und schon nach einem Jahre die Lehramtsprüfung. Die wissenschaftliche Prüfungsarbeit über elliptische Funktionen war auf ausdrücklichen Antrag von Weierstraß gestellt worden, und Gudermann urteilt über sie: ``Der Kandidat tritt somit ebenbürtig mit in die Reihe der ruhmgekrönten Erfinder.'' In der im nächsten Jahre entstandenen Arbeit ``Darstellung einer analytischen Funktion, deren absoluter Betrag zwischen zwei gegebenen Grenzen liegt,'' bringt Weierstraß den ersten ohne Anwendung von Doppelintegralen oder Integration über eine Fläche durchgeführten Beweis des Cauchyschen Integralsatzes. Im Anschluß daran gibt nun Mittag-Leffler eine Darstellung der Geschichte dieses Satzes. Wie Pringsheim mich aufmerksam macht, ist dabei eine Bemerkung Pringsheims von Mittag-Leffler unrichtig dargestellt. Denn es handelt sich bei Pringsheim, wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, nicht um den Cauchyschen Satz, wie Mittag-Leffler es darstellt, sondern um den ``sogenannten'' Riemannschen Beweis desselben. Es folgen bei Weierstraß die Arbeiten: ``Zur Theorie der Potenzreihen'' und ``Definition analytischer Funktionen einer Veränderlichen vermittelst algebraischer Differentialgleichungen''. In der letzteren Arbeit finden sich die fundamentalen Begriffe der gleichmäßigen Konvergenz und der analytischen Fortsetzung. An diese Arbeiten schließt sich die Beilage zum Jahresbericht des Progymnasiums in Deutsch-Krone 1842-43 ``Bemerkungen über die analytischen Fakultäten'' an, die erste Abhandlung von Weierstraß, die gedruckt wurde. Und nun wendet sich Weierstraß zu dem Gebiete, das er sein ganzes Leben hindurch bearbeitete, zur Theorie der Abelschen Funktionen. Die darüber im J. für Math. 42 veröffentlichte Arbeit brachte Weierstraß auch den äußeren Erfolg. Königsberg ernennt ihn zum Ehrendoktor, er erhält Urlaub zur Fortführung seiner wissenschaftlichen Arbeiten, wird an das Gewerbeinstitut in Berlin und bald darauf an die Universität berufen. Und hier beginnen Weierstraß' Meisterjahre. Soweit führt Mittag-Leffler die Lebensbeschreibung, er schließt mit einer kurzen Analyse der Untersuchungen von Weierstraß über Abelsche Funktionen.
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