Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton. Erster Band. Die Erneuerung der Corpusculartheorie. XII + 518 S. Zweiter Band. Höhepunkt und Verfall der Corpusculartheorie des siebzehnten Jahrhunderts. VIII + 609 S. (Q1532652): Difference between revisions

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Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton. Erster Band. Die Erneuerung der Corpusculartheorie. XII + 518 S. Zweiter Band. Höhepunkt und Verfall der Corpusculartheorie des siebzehnten Jahrhunderts. VIII + 609 S.
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    Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton. Erster Band. Die Erneuerung der Corpusculartheorie. XII + 518 S. Zweiter Band. Höhepunkt und Verfall der Corpusculartheorie des siebzehnten Jahrhunderts. VIII + 609 S. (English)
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    1890
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    Das vorliegende Werk liefert einen auf historische Forschung begründeten Beitrag für das erkenntniskritische Problem, inwiefern die Corpusculartheorie der Materie die Bedingungen der Naturerkenntnis zu enthüllen vermag, und ist für die Geschichte der Physik und Mechanik von höchster Bedeutung. Systematisches und Historisches bilden ein zusammenhängendes Ganzes; doch sind, um dem Leser die Benutzung des Buches je nach seinem Interesse zu erleichtern, diejenigen Capitel, welche hauptsächlich einen systematischen Charakter tragen, im Inhaltsverzeichnis besonders kenntlich gemacht. Die geschichtliche Entwickelung beginnt mit den Kämpfen gegen die scholastische Physik und umfasst die Zeit bis zur Einführung der Begriffe der fernwirkenden Kräfte durch Newton. Das einleitende erste Buch: ``Die Atomistik im Mittelalter'' (S. 9-259) enthält zugleich neue wichtige historische Untersuchungen über die Begriffe der allgemeinen Physik, wie Aggregatzustand, Bewegungslehre, Elasticität, Elemente, Gravitation, Cohäsion, Vacuum etc., bei den griechischen und orientalischen Philosophen und Mathematikern. Im ersten Abschnitte werden die wichtigsten Berichte der Kirchenväter über die Atomenlehre und ihre Einwendungen zusammengestellt. Der zweite skizzirt die Corpusculartheorie im Mittelalter vor dem Bekanntwerden der physikalischen Schriften des Aristoteles im Abendlande. Der dritte behandelt die Physik des Aristoteles. Die Verteidigung der Atomistik seitens der Mutakalliun bildet den Gegenstand des vierten Abschnittes. Es folgen im fünften die jüdischen und arabischen Philosophen. Der Wendepunkt durch die mathematischen Wissenschaften wird im sechsten Abschnitt: ``Das Continuitätsproblem'' beleuchtet. Das Bedürfnis nach corpusculartheoretischen Erklärungen und die Frage nach dem Verhalten der Bestandteile in den chemischen Verbindungen bilden den Inhalt der beiden folgenden Abschnitte. Mit den Kritikern Occam und Nicolaus de Autricuria im neunten Abschnitt schliesst das erste Buch. In dem zweiten Buch ``Die Erneuerung der Corpusculartheorie'' (S. 261-518) wie im folgenden ist eine Anzahl von Abhandlungen zur Geschichte der Corpusculartheorie, welche der Verfasser früher veröffentlicht hat, entsprechend umgestaltet aufgenommen. Der Inhalt der einzelnen Abschnitte wird aus den nachstehenden Ueberschriften erhellen. Erster Abschnitt: ``Das Princip der inneren Entwickelung'', zweiter Abschnitt: ``Die Unverwandelbarkeit der Elemente''. Der vierte Abschnitt ist Giordano Bruno gewidmet, der zuerst die öffentliche Vertretung der Atomistik aufnahm. Von jetzt ab beginnt von den verschiedensten Seiten her die Erneuerung corpusculartheoretischer Lehren sich zu regen. Doch muss man von nun an zwei verschiedene Richtungen unterscheiden, eine metaphysische und eine physikalische Atomistik. Vertreter der ersteren sind, wie im fünften Abschnitt gezeigt wird, Lublin und Bodin, den Uebergang bildet Francis Bacon. Der erste entschiedene Vertreter der physikalischen Atomistik ist Daniel Sennert. Seine Lehre wird im sechsten Abschnitt entwickelt. Es folgt im siebenten David van Goorle, und die beiden letzten Abschnitte schildern die Erneuerung der Corpusculartheorie in Frankreich (1621) und in Italien. Das III. Buch (II. Band): ``Der philosophische Ausbau der Corpusculartheorie'' (S. 1-242) beginnt mit der Zeit, wo die Schöpfung einer neuen Wissenschaft, der Mechanik, als der Wissenschaft von der Energie der Bewegung, zur That ward. Dem Altertum fehlte der Energiebegriff. Die Unterscheidung der phoronomischen von der dynamischen Bewegung ist das Merkmal der modernen Wissenschaft, wie im ersten Abschnitt: ``Der neue Begriff der Bewegung'' dargelegt wird. Die Entdeckungen Leonardo da Vinci's blieben ohne Einfluss. Der erste Mechaniker vor Galilei war Giovanni Baptista Benedetti. Durch Galilei wurde Naturwissenschaft möglich als Wissenschaft von der Empfindung. Galilei's Atomistik ist Gegenstand des zweiten Abschnitts. Im dritten folgt Descartes, im vierten Gassendi, im fünften Digby, im sechsten Hobbes. Das IV. Buch: ``Die naturwissenschaftliche Vollendung der Corpusculartheorie'' (S. 243-397) nennt an der Spitze des Uebergangs zur praktischen Corpusculartheorie Joachim Jungius. Es beginnt die Reihe derjenigen Corpusculartheoretiker, bei welchen das chemische Interesse vorwiegt. Jungius ist der Vorläufer Robert Boyle's, von dem im zweiten Abschnitt die Rede ist. Der dritte Abschnitt bringt die Alfonso Borelli. Der fünfte handelt von den Vibrationstheorien, und den Schluss des Buches bildet der grosse Huygens, als Höhepunkt der kinetischen Atomistik. Mit Huygens' Tode, mit dem Ende des siebzehnten Jahrhunderts beginnen die dynamischen Vorstellungen die Oberhand zu gewinnen. Daher wird hier die historische Darstellung der Corpusculartheorie abgebrochen und in Buch V: ``Der Uebergang zur dynamischen Theorie der Materie'' (S. 401-580) geschildert. Es enthält sieben Abschnitte. Der erste behandelt ``die Realität der Wechselwirkung in der Umbildung des Cartesianismus''. Es folgen im zweiten und dritten Abschnitt Spinoza und Liebniz. Der vierte schildert den Verfall der Corpusculartheorie. Der Missbrauch derselben rief eine Abneigung gegen jede Hypothesenbildung hervor, besonders bei Newton, der nur die mathematische Beschreibung der beobachteten Erscheinungen unter Ablehnung jeder zu fassenden Theorie aber zog zugleich die metaphysische Deutung ein. Die Neigung zum Mysticismus charakterisirt Abschnitt 5: ``Beseelte Köper und ausgedehnte Geister''. Der nächste Abschnitt: ``Attractionshypothesen'', bildet den Uebergang zum Schlusscapitel, das dem grossen ``Newton'' gewidmet ist. Durch seine ``Mathematischen Principien der Naturlehre'' (1687) wurde Newton der Begründer der mathematischen Physik und der Urheber der Lehre von der Gravitation als einer allgemeinen Eigenschaft der Materie, mit allen ihren Folgen. Der ``Anhang'' (S. 581-609) enthält ein Verzeichnis der unter abgekürzten Titeln citirten Werke, ein ausführliches Sachregister und ein Namenregister. Schon ein Einblick in diese beiden Register überzeugt uns von der Reichhaltigkeit des bedeutenden Werkes, dessen Inhalt hier nur kurz skizzirt werden konnte.
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