Zur Theorie des Zusammenhangs von Wärme und Elektricität. I. Thermoelektricität der Metalle. (Q1539447): Difference between revisions

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Zur Theorie des Zusammenhangs von Wärme und Elektricität. I. Thermoelektricität der Metalle.
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    Zur Theorie des Zusammenhangs von Wärme und Elektricität. I. Thermoelektricität der Metalle. (English)
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    1885
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    Bekanntlich hat H. A. Lorentz (Arch. Néerl. XX. 1886) für die Energie eines mit einer Elektricitätsmenge \(e\) gelandenen Metalls den Ausdruck aufgestellt \[ (1) \quad U=U_0+W+eU', \] wo \(U_0\) die gewöhnliche, \(W\) die elektrostatische Energie bezeichnet; danach wird, wenn ein Elektricitätsteilchen \(de\) von einem Punkt von der Temperatur \(T\) zu einem Punkt von der Temperatur \(T+dT\) übergeht, eine Wärmemenge \(\sigma dTde=\frac{dU'}{dT}\, dTde\) absorbirt; es ist mithin die Thomson'sche ``specifische Wärme der Elektricitätseinheit'' \[ (2) \quad\sigma=\frac{dU'}{dT}\,. \] Während aber Thomson einen derartigen Wärmeverbrauch nur in den homogenen Teilen eines Metalls annimmt, muss ein solcher nach der Lorentz'schen Hypothese auch an einer Contactstelle stattfinden; geht nämlich die Elektricitätseinheit von einem Metall \(b\) zu einem Metall \(a\) über, so muss eine Wärmemenge \[ (3) \quad q=U_a'-U_b' \] absorbirt werden. Bezeichnet also \(\psi=\varphi_a-\varphi_b\) die Potentialdifferenz, so muss die beim Uebergang der Elektricitätseinheit von \(b\) zu \(a\) absorbirte Peltier'sche Wärme sein \[ (4) \quad \varPi=\psi+q. \] Lorentz leitet die letztere Gleichung dadurch ab, dass er die beiden Metalle durch zwei aus ihnen bestehende Drähte, deren Contactpunkt mit einem Wärmereservoir in Verbindung steht, verbunden und durch Aenderung ihrer Capacität eine Elektricitätsmenge \(de\) von \(b\) nach \(a\) hinübergetrieben denkt. Hiergegen erhebt Budde den -- später auch von Lorentz als begründet anerkannten -- Einwand, dass hierbei die Elektricität sich nur auf der Oberfläche bewegt, der dabei ins Spiel kommende Wert von \(U'\) daher wahrscheinlich nich dem Metall, sondern der Oberflächenschicht angehört; danach sind die Werte \(U_i'\) und \(U_{\omega}'\) für das Innere und für die Oberfläche zu unterscheiden, und demgemäss auch \(q_i\) und \(q_{\omega}\), sodass Stelle der Gleichung (4) tritt \[ (4^{\text{a}}) \quad \varPi-\psi+q_i. \] Dieselbe Gleichung erh\"lt man aus dem Lorentz'schen Process; die bei demselben absorbirte Wärme ist nämlich einerseits \(=\psi+q_{\omega}\), andererseits \(=\varPi+\) der Wärmemenge \(q_{\omega}-q_i\), welche absorbirt wird, wenn die Elektricität von der Oberfläche von \(b\) ins Innere und aus dem Innern von \(a\) an die Oberfläche geht. Der Verfasser setzt \(\varphi+U_i'=\varphi+c=\chi\) und schreibt demnach die Gleichung \((4^{\text{a}})\) in der Form \(\varPi=\chi_a-\chi_b\). Die elektromotorische Kraft eines Thermostroms, der an der wärmeren Lötstelle \(T_2\) von \(a\) nach \(b\) geht, setzt der Verfasser mit W. Thomson \[ (5) \quad E=\varPi(T_1)-\varPi(T_2)+\int_{T_1}^{T_2}(\sigma_a-\sigma_b)dT =(\chi_a-\chi_b)_{T_1}-(\chi_a-\chi_b)_{T_2}+\int_{T_1}^{T_2} (\sigma_a-\sigma_b)dT, \] und durch Anwendung des zweiten Hauptsatzes der mechanischen Wärmetheorie leitet der daraus in bekannter Weise seine frühere Theorie ab, in welcher nur jetzt \(\varPi=\psi+q_i\) statt \(\varPi=\psi\) gesetzt wird. Der durch die Gleichung (2) ausgedrückte Zusammenhang zwischen \(\sigma\) und \(U'\) kommt beim Verfasser nicht vor, sondern er betrachtet beide zunächst als unabhängig von einander und erhält aus dem zweiten Hauptsatz zwischen ihnen die Beziehung \(\sigma=\frac{d\chi}{dT}-\frac{\chi}{T}\,.\) Den Lorentz'schen Kreisprocess verwirft er, weil in demselben nicht \(U_i'\), sondern nur \(U_{\omega}'\) vorkommt. [Mittels der Gleichungen (2) und \((4^{\text{a}})\) geht die Gleichung (5), unabhängig von der Anwendung des zweiten Hauptsatzes, über in \(E=\psi(T_1)-\psi(T_2)\), d. h. die elektromotorische Kraft ist gleich der Summe der Gleichgewichtspotential-Differenzen an den Contactstellen; die Budde'sche Zurückführung der elektromotorischen Kraft auf Potential-Differenzen, welche teils an den Contactstellen, teils innerhalb der Metalle wirken, erscheint daher unnötig und wenig wahrscheinlich. Vgl. Lorberg ``Einige Bemerkungen zur Theorie der Thermoströme''. Wiedemann Ann. XXXIV. 1888. D. Ref.]
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