Über arithmetische Eigenschaften algebraischer Kurven. (Q1477523): Difference between revisions
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English | Über arithmetische Eigenschaften algebraischer Kurven. |
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Über arithmetische Eigenschaften algebraischer Kurven. (English)
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1913
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\textit{Fermat} gab schon allgemeine Methoden zur Lösung der unbestimmten Gleichungen, mit rationalen Koeffizienten: \[ (1) \quad \begin{cases} y^2=a+bx+cx^2 +dx^3,\\ y^2=a+bx+\cdots +ex^4; \end{cases} \] \[ (2) \quad y^3 = a+bx+cx^2+dx^3. \] Oder auch in geometrischer Form: es sollen die rationalen Punkte der algebraischen Kurven (1), (2) gesucht werden. \textit{Fermat} ging dabei von der Kenntnis eines einzelnen solchen Punktes aus. \textit{Euler} brachte das Verfahren in mathematische Form. \textit{Jacobi} zeigte, daß\ der \textit{Fermat} sche Algorithmus zur Aufsuchung neuer rationaler Punkte der Kurve (1) aus einem ersten übereinstimmt mit dem algebraischen Algorithmus der Multiplikation der zu (1) gehörigen elliptischen Integrale erster Gattung. \textit{Jacobi} stellte auch einen analogen Satz auf für hyperelliptische Kurven mit rationalen Koeffizienten: \[ y^2 = R(x) = a_0 x^{2p+2}+ \cdots + a_{2p+2}. \] Es gibt dann unendlich viele Gleichungen \(p\)-ten Grades mit rationalen Koeffizienten, so daß\, wenn \(x_k (k = 1, 2,\dots, p)\) eine beliebige Wurzel einer solchen Gleichung ist, \( \sqrt{R(x_k)}\) rational ausdrückbar ist in \(x_k\) und rationalen Zahlen. \textit{Poincaré} (F. d. M. 32, 564 (JFM 32.0564.*), 1901) hat sich in dieser Hinsicht besonders mit den unikursalen und bikursalen Kurven beschäftigt. Bei den Kurven vom Geschlecht \(p\) ging er aber nicht von einem rationalen Punkte aus, sondern von einer ``rationalen Gruppe'' von \(p\) Punkten, bei denen die elementaren symmetrischen Verbindungen ihrer Koordinaten rational sind, und leitete daraus andere solche Punktgruppen her. Vermöge einer birationalen Transformation \( T \) (mit rationalen Koeffizienten) entspricht jedem rationalen Punkt und jeder rationalen Gruppe von \(q\) Punkten wieder ein solcher Punkt und eine solche Punktgruppe. \textit{L. Schlesinger} (F. d. M. 39, 258 (JFM 39.0258.*), 1908) ging auf den inneren Zusammenhang der Abhandlungen von \textit{Fermat, Euler, Jacobi} und \textit{Poincaré} näher ein. Die Kurven dritter Ordnung \( C_3\) hat sodann \textit{B. Levi} genauer untersucht (F. d. M. 37, 251 (JFM 37.0251.*), 1906; 39, 275, 1908). Es gibt solche speziellen \(C_3,\) auf denen aus einem bestimmten rationalen Punkte nur endlich viele weitere ableitbar sind. Sei (3) \( f(x, y) = 0\) eine algebraische Gleichung mit rationalen Koeffizienten, von der Ordnung \( n \) und vom Geschlecht \(p.\) Kennt man auf der Kurve \((3)C_n \) eine rationale Gruppe von \(p\) Punkten, so lassen sich nach \textit{Poincaré} \(\infty\) weitere solche ``\(p\)-elementige'' Gruppen mit Hülfe adjungierter Kurven (mit rationalen Koeffizienten) aus der \( C_n\) ausschneiden, was vom Verf. genauer verfolgt wird. Nach \textit{Jacobi} werden die auf der \( C_n \) befindlichen \(p\)-elementigen Punktgruppen durch die Summen \(\alpha_k\) der \(p\) zu (3) gehörigen \textit{Abel} schen Integrale erster Gattung \(u_k (k = 1,2,\dots, p)\) charakterisiert; so daß \((4) \alpha_k = \sum_{i=1}^p \int_{(a_i, \lambda_i)}^{(x_i, y_i)}du_k\) ist. Die Punktgruppe \((x_i, y_i)\) wird damit bestimmt, wenn der Integrationsweg in jeder Integralsumme auf der zu (3) gehörigen \textit{Riemann} schen Fläche derselbe ist. Man darf die festen unteren Grenzen einander gleich wählen, so daß\ \(a_i = a, b_i= b\) wird. Die \(\alpha_k\) heißen die Argumente der Punktgruppe \((\alpha).\) Nach dem \textit{Abel} schen Theorem sind die für die \(nq\) Schnittpunkte der \( C_n \) mit einer \(C_n\) geltenden Argumente \(\alpha_k\) unabhängig von den Koeffizienten der \( C_q. \) Haben also die \(\alpha_k\) für eine Gerade \((q = 1)\) die Werte \(\varkappa_k,\) so für eine \( C_q \) die Werte \(q\varkappa_k.\) Sind \(\delta_k\) die zu den \( d \) Doppelpunkten gehörigen Argumente, und ist im besonderen die \(C_q\) eine Adjungierte der \( C_n, \) so werden die Argumente \(\alpha_k\) für die \(nq - 2d\) Schnittpunkte gleich \(q\varkappa_k-\delta_k.\) Mit diesen Hülfsmitteln lassen sich durch die Argumente \(\alpha_k\) einer \(p\)-elementigen Gruppe die Argumente der daraus ableitbaren \(p\)-elementigen Punktgruppen darstellen. Man wird auf zwei Gleichungsserien geführt, die einen gewissen Algorithmus für die Konstruktion der gesuchten Punktgruppen aufstellen lassen. Sind alle auf der \( C_n \) befindlichen \(p\)-elementigen Gruppen durch die \( r_p \) voneinander unabhängigen \(\alpha, \beta, \gamma\) ableitbar, so heißen die ersteren ``primitiv'' und \( r_p \) die ``Rangzahl''. Sodann werden die birationalen Transformationen \( T \) mit rationalen Koeffizienten, denen gegenüber die arithmetischen Eigenschaften der \( C_n \) invariant bleiben, genauer studiert. Invariante Zahlen sind die Anzahl der auf \( C_n \) befindlichen rationalen Punkte nebst den Anzahlen aller \(2-, 3-,\dots\) elementigen rationalen Punktgruppen. Gibt es unendlichviele \(s\)-elementige Punktgruppen, so ist die bezügliche invariante Zahl die Ordnung der Unendlichkeit, das ist die Rangzahl \( r_p. \) Ausführlicher wird der Fall \(p = 2,\) das ist der einer \(C_n^{(2)},\) behandelt. Hier gibt es im allgemeinen immer rationale Punktepaare. Vermöge einer gewissen \( T \) geht, was von Bedeutung ist, die Kurve \(C_n^{(2)}\) in eine \( C_4 = C \) (niedrigster Ordnung) mit einem Doppelpunkt über. Jedem rationalen Punkte der \(C_n^{(2)}\) entspricht ein rationaler Punkt der \( C, \) und umgekehrt, und das nämliche gilt von den rationalen Punktepaaren. Man darf daher beide Kurven als äquivalent betrachten und sich somit auf die \( C \) beschränken. Der Strahlbüschel durch den Doppelpunkt \( D \) von \( C \) schneidet die \(\infty^1\) ``perspektiven'' rationalen Punktepaare aus, sowie ein weiterer die zwei Tangenten von \( D. \) Aus diesen lassen sich \(\infty^2\) rationale Punktepaare auf \( C \) linear konstruieren. Sodann werden die Argumente dieser Punktepaare abgeleitet. Aus einem solchen Paare \((\alpha_1, \alpha_2)\) gehen alle die hervor, die von der Form sind: \(n\alpha_1+m\varkappa_1, n\alpha_2+m\varkappa_2\) (\(n, m \) willkürlich ganzzahlig). Geometrisch kommt das einfach darauf hinaus, daß\ man durch zwei rationale Punktepaare einen adjungierten Kegelschnitt legt, der aus \( C \) ein drittes solches Paar ausschneidet. Im besonderen kann es wieder primitive Punktepaare geben. Vgl. das folgende Referat über die verwandte Arbeit des Verf. in den Math. Ann.
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