Kosmo- und geophysykalische Anschauungen eines vergessenen bayerischen Gelehrten. Festrede, gehalten am 14. März 1914. (Q1472183): Difference between revisions

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Kosmo- und geophysykalische Anschauungen eines vergessenen bayerischen Gelehrten. Festrede, gehalten am 14. März 1914.
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    Kosmo- und geophysykalische Anschauungen eines vergessenen bayerischen Gelehrten. Festrede, gehalten am 14. März 1914. (English)
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    \textit{Franz von Paula Gruithuisen} (geb. Haltenberg am Lech, 18. März 1774, gest. München, 26. Juni 1852) war seit 1808 als Kandidat der Medizin mit einem Lehrauftrage für alle Naturwissenschaften an der Münchener Chirurgenschule betraut worden und erhielt 1826 bei der Verlegung der Universität Landshut nach München die Professur für Astronomie, die nach seinem Tode an \textit{Lamont} überging. Er hat ``eine Fülle gesunder Gedanken ausgestreut, neben die allerdings auch gelegentlich Hypothesen von phantastischem Gepräge traten''. Der vielbelesene Festredner zeigt, daß\ die Keime mancher der heutigen Anschauungen sich bei ihm vorfinden. Wir erwähnen unter den beigebrachten Belegen die Erklärung der Seiches des Starnberger Sees, die Vorwegnahme der von \textit{Schiaparelli} zu hoher Vollendung gebrachten Theorie der Identität von Kometen- und Meteorschwärmen. \textit{Gruithuisen} ist der Erfinder der bifilaren Aufhängung und ihrer Anwendung für seisometrische Zwecke und der Begründung der Glazialgeologie. In seiner Auffassung des erratischen Phänomens hat er ganz eigenartig die drei verschiedenen Vorstellungen vereinigt, die während der ersten Jahrhunderthälfte die Fachwelt beherrschten: bei ihm bilden Flut-, Drift-, und Glazialhypothese ein einheitliches Ganzes. ``Jetzt war es Platze, aus dem ungegeheueren, von \textit{Gruithuisen} zusammengebrachten Stoffe diejenigen Momente herauszuheben, deren Würdingung für die Geschichte der Naturwissenschaft eine Ehrenpflicht darstellt.''
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