The geometric meaning of complex elements in analytic geometry. (Q1562168): Difference between revisions

Das Imaginäre in der Geometrie, das sich bei der analytischen Behandlung derselben unabweisbar aufdrängte, hat bekanntlich lange Zeit eine der Hauptschwierigkeiten gebildet, die sich einer principiellen Ausbildung rein geometrischer (sog. sythetischer) Betrachtung entgegenstellten. Bei Poncelet, Chasles etc. finden sich die complexen Elemente in mehr oder minder unbestimmter Weise definirt; namentlich werden bei ihnen die complex-conjugirten Elemente nicht von einander gesondert. Erst Staudt ist es gelungen, diese fundamentale Aufgabe zu lösen, indem er die complexen Elemente als die Doppelelemente involutorischer Verwandtschaften definirte und das einzelne Doppelelement nachher durch den Sinn characterisirte, in welchem man sich von einem Elemente vermöge der Verwandtschaft zu dem entsprechenden hinbewegt. Staudt's Forschungen, die er in den ``Beiträgen zur Geometrie der Lage'' (1856-1860) niedergelegt hat, sind in Folge der Schwierigkeit des Gegenstandes wie der knappen Darstellung wohl nur wenig ihrem vollen Inhalte nach bekannt geworden. Um so dankenswerther ist es, wenn der Verfasser des vorliegenden Aufsatzes es unternommen hat, an der Hand analytischer Betrachtungen die Staudt'sche Auffassung zu entwickeln, wobei, gegenüber der von Staudt selbst gegebenen Darstellung, der Vortheil eintritt: dass das leitende Princip von Vorneherein gegeben ist. Zugleich wird dadurch eine Lücke ausgefüllt, die seither in dem Systeme der neueren geometrischen Auffassung bestand, indem nämlich nirgends explicite der Nachweis geführt war, dass das Imaginäre der analytischen Geometrie mit dem Staudt'schen Imaginäre der analytischen Geometrie mit dem Staudt'schen Imaginären identisch ist.