Über derivierte Zahlen einer Funktion zweier Variablen. (Q5923064): Difference between revisions

Es werden folgende Begriffe eingeführt: Es sei die reelle Funktion \(F(x,y)\) definiert im (zweidimensionalen, achsenparallelen) Intervall \(I_0\). Für ein Teilintervall \(I = (x_1\leqq x \leqq x_2; \;y_1 \leqq y \leqq y_2)\) von \(I_0\) werde gesetzt: \(\varDelta F(x_1, x_2; y_1,y_2) = \varPhi(F,I) =F(x_1,y_1)+F(x_2,y_2)-F(x_2,y_1)-F(x_1,y_2)\). Es sei \(S\) ein System von irgend endlich vielen Teilintervallen \(I_1,\ldots,I_r\) (wo \(r\) beliebig) von \(I_0\) mit paarweise fremden offenen Kernen; dann werde gesetzt: \(V(F;S)=\sum\limits_{\varrho=1}^r|\varPhi(F;I_\varrho)|\). Ist \(V(F;S)\) beschränkt für alle \(S\) bzw. \(V(F:S) < \varepsilon\) für jedes \(S\) mit \(\sum\limits_{\varrho=1}^r \mu(I_\varrho) < \eta = \eta(\varepsilon)\), unter \(\mu(I_\varrho)\) den Inhalt von \(I_\varrho\) verstanden, so heiße \(F\) von \textit{beschränkter Variation} bzw. \textit{absolut stetig} in \(I_0\). Ist der Definitionsbereich einer reellen Funktion \(f(x,y)\) (kein Intervall, sondern) eine (beliebige) Punktmenge \(E\) der \(x\), \(y\)-Ebene, so heißt \(f(x,y)\) von beschränkter Variation bzw. absolut stetig auf \(E\), falls \(f\) sich zu einer im kleinsten, \(E\) enthaltenden Intervall \(I_0\) definierten Funktion \(F\) erweitern läßt, so daß \(F\) von beschränkter Variation bzw. absolut stetig ist in \(I_0\). Schließlich heiße \(F\) von verallgemeinerter (kurz: v.) beschränkter Variation auf \(E\), wenn \(E\) darstellbar ist als Summe abzählbar vieler \(E_r\), auf deren jeder \(F\) von beschränkter Variation ist; entsprechend wird ``v. absolut stetig'' definiert. Existiert \(D_E^kF(x_0,y_0)-\lim\limits_{_{\substack{ x\to x_0\\ y \to y_0 }}} \varDelta F(x_0,x;y_0,y):(x-x_0)(y-y_0)\) mit \(x_0\), \(y_0 \subset E\), \(x\), \(y \subset E\), \(x\), \(y_0 \subset E\), \(x_0\), \(y \subset E\) und \(k^{-1} \leqq|x-x_0|:|y-y_0|\leqq k\), wo \(k>0\) fest, so heiße \(D_E^k F(x_0,y_0)\) die \(k\)-\textit{Ableitung} von \(F\) in \((x_0,y_0)\); wird dagegen an \(x\), \(y\) nur die Forderung gestellt, daß \(x\), \(y \subset E'\), wo \(E'\) eine Teilmenge von \(E\) mit \((x_0,y_0)\) als Punkte der Dichte Eins ist, so heißt der Limes, falls er existiert, approximative Ableitung \(D_{\text{ap}}F(x_0,y_0)\) von \(F\) in \((x_0,y_0)\). Sätze: Ist \(F\) stetig und existiert \(D_E^kF(x_0,y_0)\) für \textit{jedes} \(k\), so existiert eine \(D_{\text{ap}}F(x_0,y_0)\). Ist \(F\) von v. beschränkter Variation in \(I_0\), so existiert fast überall in \(I_0\) die endliche \(D_{\text{ap}}F(x_0,y_0)\). Existiert für die in \(I_0\) stetige Funktion bis auf abzählbar viele \((x_0,y_0)\) überall die endliche \(D_{\text{ap}}F(x_0,y_0)\), so ist \(F\) v. absolut stetig. Ist für eine in \(I_0\) v. absolut stetige \(F\) fast überall \(D_{\text{ap}}F(x,y)=0\) vorhanden, so hat \(F(x,y)\) die Gestalt \(\varphi(x) + \psi(y)\).