Über den Schubmittelpunkt in einem durch eine Einzellast gebogenen Balken. (Q5971889): Difference between revisions

Verf. bringt das Problem der Ermittlung des Schubmittelpunktes mit dem der gewöhnlichen Torsion in Beziehung. Er führt die ``Biegungs-Spannungsfunktion'' \(B(x,y)\) ein, aus der sich die Spannungen mittels der Gleichungen \[ \tau_{xz}=\tau_x=\frac{\partial B}{\partial y}, \qquad \tau_{yz}=\tau_y=-\frac{\partial B}{\partial x}-\frac{Py^2}{2J} \] berechnen lassen, und erhält für diese die Gleichung \[ \varDelta B=-\frac{P(x-x_0)}{J(m+1)} \] mit der Randbedingung \[ d B=-\frac{Py^2\,dx}{2J}. \] Hier ist \(x_0\) die Schwerpunktskoordinate des \textit{Prandtl}schen Spannungshügels für die bei reiner Torsion des Balkens auftretenden Spannungen; doch ist, wie weiterhin gezeigt wird, die Ermittlung von \(x_0\) nicht erforderlich. Bezeichnet man die bei reiner Torsion um den Winkel \(\omega\) auftretenden Schubspannungen mit \(t_x\) und \(t_y\) und die Querschnittsverwölbung mit \(w\), so besteht, wie Verf. durch eine energetische Betrachtung zeigt, die Beziehung \[ \iint(t_x\tau_x+t_y\tau_y)\,dx\,dy=0. \] Mittels dieser Gleichung läßt sich der Ausdruck für den Abstand \(\xi\) der gesuchten Wirkungslinie vom Querschnittsschwerpunkt in \[ \xi=\frac1P\iint(x\tau_y-y\tau_x)\,dx\,dy=-\frac{\iint wy\,dx\,dy}{I\omega} \] umformen. Der Schubmittelpunkt läßt sich also bestimmen, wenn die gewöhnliche Torsionsaufgabe gelöst ist. Nimmt man wie in der Arbeit von \textit{Schwalbe}, (s. vorstehende Besprechung) die Trennung in Haupt- und Zusatzspannungen vor, so kann Verf. jetzt beweisen, daß das Torsionsmoment der Zusatzschubspannungen verschwindet, was \textit{Schwalbe} als evident angenommen hatte.