Zur Elektronentheorie der Metalle. (Q5911969): Difference between revisions

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scientific article; zbMATH DE number 2666816
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English
Zur Elektronentheorie der Metalle.
scientific article; zbMATH DE number 2666816

    Statements

    Zur Elektronentheorie der Metalle. (English)
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    Die Elektricitätsleitung der Metalle ist von derjenigen der Elektrolyte wenig verschieden. Ob ein elektrisches Teilchen (Elektron) eine sehr kleine ponderable Masse mit sich führt, bleibt unentschieden; denn auch ohne diese kann man demselben eine gewisse kinetische Energie seiner Bewegung zuschreiben, sowie eine Trägheit für Bewegungsänderungen, weil jedes Elektron einen elektrischen Strom repräsentirt. Weiter wird angenommen, dass die Elektronen teils frei, teils solche sind, welche gewisse Gleichgewichtslagen im Körper haben, also an seine materiellen Atome oder Molecüle gebunden sind. Von diesen Elektronen werden beliebig viele Gattungen mit verschiedenen Ladungen angenommen, welche jedoch ganzzahlige Multipla des Elementarquantums \(e\) sein sollen. Ferner wird für diese frei beweglichen Kerne die Vorstellung der kinetischen Gastheorie acceptirt und nach einem Theorem von Boltzmann \(\frac12mu^2 = \alpha T\) gesetzt, wo \(T\) die absolute Temperatur, \(m\) die scheinbare Masse, \(u\) die Geschwindigkeit des Kernes und \(\alpha\) eine universelle Constante ist, welche, mit Hülfe der Loschmidt'schen Angaben berechnet, im absoluten C. G. S.-Mass \(5,6.10^{-17}\) beträgt. Von diesen Gesichtspunkten ausgehend, werden die Vorgänge der Stromleitung, der Wärmeleitung, des Thomson-Effects, der Berührungs- und Thermoelektricität einer eingehenden mathematischen Betrachtung unterzogen. Der zweite Teil behandelt vom gleichen Gesichtspunkte aus die galvano- und thermomagnetischen Effecte. Eine rechtwinklige Metallplatte befinde sich in einem homogenen Magnetfelde senkrecht zu den Kraftlinien; diesen parallel liege die \(z\)-Axe, die \(x\)- und die \(y\)-Axe liegen parallel zu den Seiten der Metallplatte. Wenn ein elektrischer Strom parallel zur \(x\)-Axe in die Metallplatte eingeleitet und von den Querseiten derselben kein Strom abgenommen wird, so laden die positiven Elektronen den unteren Rand der Platte zu positivem Potential bis zu der Stärke, dass dessen Einfluss die ablenkende Kraft des Magnetfeldes gerade compensirt. Durch dieses positive Potential des unteren Plattenrandes entsteht im Innern der Metallplatte eine positive elektrische Transversalkraft. Durch das anfängliche Abdrängen der positiven Kerne des in die Metallplatte parallel zur Axe eingeleiteten Stromes nach unten wird ein Concentrationsgefälle der Kerne in der Querrichtung veranlasst, wodurch ein Diffusionsstrom entsteht. Da ferner die Kernzahl im Metall eine Function der Temperatur ist, so bedingt das Concentrationsgefälle der Kerne nach irgend einer Richtung ein Temperaturgefälle. Aus diesen Grundlagen werden die Ausgangsgleichungen gewonnen. Dieselben werden zunächst specialisirt für den Fall eines elektrischen Stromes in der Platte, ohne dass in gleicher Richtung ein Temperaturgefälle besteht, d. h. für den galvanometrischen Transversaleffect. Die erhaltene Gleichung für den Hall-Effect stimmt mit der experimentell gefundenen Formel überein, und der transversale Temperatureffect hat bei allen Metallen, wie es die von Ettinghausen gefundene Regel fordert, dasselbe Zeichen. Den thermomagnetischen Transversaleffect erhalten wir, wenn ein Temperaturgefälle nach der \(x\)-Axe in der Metallplatte aufrecht erhalten wird, ohne dass man einen elektrischen Strom hindurchsendet. Dieser Effect kann nach der erhaltenen Gleichung sowohl positiv wie negativ sein. Der Longitudinaleffect ist proportional dem Quadrate der Feldstärke. Eine numerische Verwertung der Beobachtungen und weitere Prüfung der Theorie an der Hand derjenigen von Moreau bilden den Schluss der Abhandlung.
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