Über die Bestimmung Dirichletscher Reihen durch ihre Funktionalgleichung. (Q5922892): Difference between revisions

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scientific article; zbMATH DE number 2520562
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English
Über die Bestimmung Dirichletscher Reihen durch ihre Funktionalgleichung.
scientific article; zbMATH DE number 2520562

    Statements

    Über die Bestimmung Dirichletscher Reihen durch ihre Funktionalgleichung. (English)
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    1936
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    Sei \(\lambda > 0\), \(k > 0\). Eine Funktion \(\varphi(s)\) (\(s\) komplex) heißt von der Signatur \(\{\lambda, k, \gamma\}\), wenn (1) \((s-k)\varphi(s)\) eine ganze Funktion von endlichem Geschlecht ist, (2) mit \(R(s)= (2\pi)^{-s}\lambda^s\varGamma(s)\varphi(s)\) die Gleichung \(R (s) = \gamma R (k - s)\) besteht (so daß \(\gamma =\pm 1\)), (3) \(\varphi(s)\) in eine \textit{Dirichlet}reihe \(\sum\limits_{n=1}^\infty a_nn^{-s}\) entwickelbar ist, die irgendwo konvergiert. Verf. beweist zunächst mit der \textit{Mellin}schen Integralformel: Die Dimension der linearen Schar der \(\varphi(s)\) zu \(\{\lambda,k,\gamma\}\) ist gleich der Dimension der linearen Schar der für \(\mathfrak J(\tau)>0\) regulären analytischen Funktionen \(f(\tau)\), welche (a) \(f(\tau+\lambda)=f(\tau)\), \(f\left(\dfrac{-1}{\tau}\right)=\gamma(-i\tau)^kf(\tau)\) \ \ \(((- i\tau)^k > 0\) für \(\tau=iv\), \(v > 0\)) erfüllen, (b) bei \(i\;\infty\) eine in \(e^{2\pi i\frac\tau\lambda}\) reguläre \textit{Fourier}entwicklung besitzen, (c) der Abschätzung \(f(u+iv)=O(v^{-K})\) für reelle \(u\), \(v\), gleichmäßig in \(u\) für \(v\to+0\) und festes \(K>0\) genügen. Die von \(\tau+\lambda\) und \(-\dfrac1\tau\) erzeugte Substitutionsgruppe \(\mathfrak G(\lambda)\) ist für \(\lambda> 2\) vom \textit{Schottky}-Typus, sonst eine Grenzkreisgruppe. Für \(\lambda > 2\) ergibt sich die genannte Dimension stets zu \(\infty\), da eine automorphe Form \(f(\tau)\) zu \(\mathfrak G(\lambda)\) in der unteren Halbebene beliebige Pole erhalten kann. \(\mathfrak G(2)\) ist die Gruppe des Thetanullwertes \[ \vartheta(\tau)=\vartheta_{00}(\tau)=\sum_{m\;\text{ganz}} e^{\pi i\tau m^2}, \] dessen Potenz \(\vartheta_{00}^\beta(\tau)\) (\(\beta>0\)) ein \(\varphi(s)\) zu \(\left\{2,\dfrac\beta2,1\right\}\) definiert. Mit gewissen aus der Theorie der algebraischen Funktionen bekannten Methoden wird dann gezeigt, daß die Dimension der Signatur \(\{2,k,1\}\) gleich \(\left[\dfrac k4\right]+1\), die Dimension der Signatur \(\{2, k,-1\}\) gleich \(\left[\dfrac{k-2}4\right]+1\) ist. Im Falle \(0 <\lambda < 2\) läßt sich die Dimension analog, aber umständlicher bestimmen; Satz 6, S. 689 gibt das Resultat. Da das Koeffizientengesetz der \(\mathfrak G(\lambda)\) mit \(0<\lambda<2\) \(\left(\lambda=2\cos\dfrac\pi q, \;q \;\text{ganz} \;\geqq3\right)\) unbekannt ist, sobald \(q > 3\), kann für die bei \(i\infty\) nicht verschwindenden \(f\) die Abschätzung (c) nicht bewiesen werden. Daher weiß man noch nicht, ob es ein \(\varphi\) einer (algebraisch möglichen) Signatur \(\{\lambda,k,\gamma\}\) mit dem Pol \(s = k\) gibt. Zu den Beweisen ist zu bemerken, daß die allgemeine Theorie der automorphen Funktionen nicht benutzt wird, sondern daß die aus der Theorie der Dreiecksgruppen erforderlichen Sätze ad hoc hergeleitet werden. Bei der Durchführung spielen die Schwierigkeiten, (c) zu realisieren, eine wesentliche Rolle; sie werden (abgesehen von dem genannten Fall) überraschend einfach aus dem Wege geräumt. Ergebnisse über spezielle Funktionen: Gewisse Kombinationen von Produkten \(\zeta(s)L(s)\) \(\left(L\text{-Reihe zum Charakter} \;\chi(n)=\left(\dfrac{-4}n\right)\right)\) und gewisse \(\zeta\)-Funktionen mit Größencharakteren des \textit{Gauß}schen Zahlkörpers sind die sämtlichen Funktionen \(\{2, k, \gamma\}\) mit ganzen \(k\leqq5\), also durch ihre Signatur eindeutig bestimmt. Ebenso sind die zu \(\vartheta^{2k}(\tau)\) gehörigen \textit{Dirichlet}reihen \(\{2, k, 1\}\) für \(0 < k < 4\) (\(k\) reell) eindeutig bestimmt. Sie variieren stetig u. a. von \[ \zeta(2s) \;(k=\tfrac12) \;\text{bis} \;\zeta(s)\zeta(s-1) \;(1- 2^{2-2s}) \;(k = 2). \] Die beiden letzten Paragraphen behandeln das analoge Problem für vektorielle \textit{Dirichlet}reihen. Seien \(\lambda>0\), \(k > 0\), \(\mathfrak C\) eine quadratische Matrix von \(N^2\) Elementen \(c_{r,l}\), \(q\) eine natürliche Zahl, \(b_1, b_2,\ldots, b_N\) ganz. Gesucht wird der Vektor \(\mathfrak g (s)\) der \(\varphi_l(s)\), \(1\leqq l\leqq N\), die (1) erfüllen, mit \(\mathfrak R(s)= (2\pi)^{-s}\lambda^s\varGamma(s)\mathfrak g(s)\) der Gleichung \[ \mathfrak R(k-s) =\mathfrak{CR}(s) \tag{\(2^\prime\)} \] genügen und (\(3'\)) eine irgendwo konvergente Entwicklung wie in (3), nur mit der Nebenbedingung \(n\equiv b_l\;(\hskip-1.5ex\mod q)\) besitzen. Wie eingangs wird ein Zusammenhang zwischen diesen \(\mathfrak g(s)\) und \textit{Riemann}schen Formenscharen \(\mathfrak F\) bestimmter Art der Gruppe \(\mathfrak G\left(\dfrac\lambda q\right)\) hergestellt. Da aus der linearen Unabhängigkeit der \(\varphi_l(s)\) speziell \(\mathfrak C^2 =\) Einheitsmatrix \(\mathfrak E\) folgt, wird stets \[ \mathfrak C^2=\mathfrak E \tag{\(4'\)} \] vorausgesetzt; außerdem wird nur der Fall \(\lambda = q\) (also \(\mathfrak G\left(\dfrac\lambda q\right)=\) Modulgruppe) behandelt. Zunächst ergibt sich in der Gruppe der Matrizen, die \(\mathfrak F\) umsetzen, eine Darstellung \(\mathfrak D\) der inhomogenen Modulgruppe. Ist \(\mathfrak D\) unitär-orthogonal, so findet man eine einfache Bedingung für die Funktionen aus \(\mathfrak F\), die polfreien \(\mathfrak g (s)\) entsprechen. Ist \(\mathfrak D\) endlich (also \(k\) rational), so existiert em Normalteiler \(\mathfrak N\) der Modulgruppe \(\mathfrak G\), dessen Faktorgruppe mit \(\mathfrak D\) einstufig isomorph ist. Hier läßt sich durch die Darstellungstheorie und den \textit{Riemann-Roch}schen Satz die (notwendig endliche) Dimension des linearen Gebildes der \(\mathfrak g (s)\) bestimmen. Dies wird angewendet, um zu zeigen, daß das System der \textit{Dirichlet}reihen, die den vom Verf. früher (Math. Ann. 97 (1926), 210-242; F. d. M. 52, 377 (JFM 52.0377.*)-378) aufgestellten Modulformen \(\vartheta_k(\tau; \varrho,\mathfrak a, \sqrt D)\) entsprechen, einem Gleichungssystem (\(2'\)) genügt, dessen Lösungsgebilde endliche Dimension besitzt. Diese \textit{Dirichlet}reihen sind gewisse \(\zeta\)-Funktionen mit Größencharakteren.
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