On the complex multiplication of the elliptic functions. (Q5913969)
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scientific article; zbMATH DE number 2696430
Language | Label | Description | Also known as |
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English | On the complex multiplication of the elliptic functions. |
scientific article; zbMATH DE number 2696430 |
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On the complex multiplication of the elliptic functions. (English)
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1887
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Die von Abel (Oeuvres compl. I. Mém. XIX. XX) inaugurirte, von Hermite und Kronecker weitergeführte Theorie der complexen Multiplication der elliptischen Functionen ermangelte bisher einer zusammenhängenden und systematischen Begründung und Darstellung; eine solche giebt der Verfasser in der vorliegenden umfangreichen Arbeit. Die moderne Auffassung, derzufolge der ganzen Theorie der elliptischen Moduln nicht die Grösse \(k^2\), sondern die absolute Invariante \(J\) als der einfachste Modul zu Grunde gelegt wird, ist vom Verfasser wohl absichtlich bei Seite gelassen worden: dafür geniesst seine Arbeit des Vorzuges, mit möglichst elementaren Mitteln zu operiren, und die Methode ist daher, abgesehen von den (erst im weiteren Verlaufe auftretenden) Gruppen-theoretischen Entwickelungen, eine wesentlich rechnerische. Als Fundament des Ganzen dient der Abel'sche Satz: ``Soll eine complexe Multiplication des elliptischen Integrals erster Gattung \(z\) stattfinden, d. h. soll eine Relation von der Art bestehen: \[ \lambda(\varepsilon z+\alpha,k)=f[\lambda(z,k)], \] wo \(\varepsilon\) den complexen Multiplicator, \(\alpha\) eine additive Constante und \(f\) eine rationale Function bedeutet, so ist dazu notwendig und hinreichend, dass die Elementarperioden \(2\omega\), \(\omega'\) von \(z\) den Bedingungen genügen: \[ \varepsilon.2\omega=p.2\omega+q\omega', \] \[ \varepsilon\omega'=p'.2\omega+q'\omega', \] wo die ganzen Zahlen \(p,q,p',q'\) durch \[ pq'-p'q=n \] verbunden sind. \(n\) ist dann zugleich der Grad von \(f\).'' Unterwirft man noch die \(2\omega\), \(\omega'\) linearen Transformationen, so liefert der Satz zugleich alle möglichen Multiplicationen. Das Verhältnis \(\zeta=\frac{\omega'}{2\omega}\) der beiden Perioden genügt dann einer ganzzahligen quadratischen Gleichung: \[ A\zeta^2+B\zeta+C=0; \] nur im Falle der ``gewöhnlichen'' Multiplication wird \(\zeta\) unbestimmt. Das letztere bleibt von jetzt ab ausgeschlossen. Jedem \(\zeta\) entspricht eine unendliche Menge von Werten \(\varepsilon=p+q\zeta\). Die einfachsten \(\varepsilon\) erhält man, wenn \(n\) zu einem Minimum gemacht wird, und zwar wird \(\varepsilon=i\sqrt{n}\), \(n=ac-b^2\) für ein gerades \(B=2b\), für ein ungerades \(B=2b+1\) aber: \[ \varepsilon=\frac{1+i\sqrt{4n-1}}2,\quad n=ac-b(b+1), \] woraus alle anderen Multiplicationen leicht abzuleiten sind, und demnach in zwei Klassen zerfallen. Den beiden genannten Klassen entsprechend heisst \(k^2\) ein ``singulärer'' Modul der ersten oder zweiten ``Art'', \(n\) sein ``Grad'', \(-n\) resp. \(-(4n-1)\) die zugehörige ``Determinante''. Umgekehrt definirt jede ganzzahlige quadratische Form (oder Gleichung) von negativer Determinante einen singulären Modul. Damit zwei Werte von \(\zeta\) zu dem nämlichen Modul führen, ist notwendig, dass die bezüglichen quadratischen Formen eigentlich äquivalent sind. Mithin gehört jeder singuläre Modul der ersten Art zu einer eigentlich primitiven Klasse der Determinante \(-n\), und ein jeder der zweiten Art zu einer uneigentlich primitiven Klasse der Determinante \(-(4n-1)\). Aus der Theorie der linearen Transformationen von \(\zeta\) geht hervor, dass zu ein und derselben Klasse quadratischer Formen sechs verschiedene Werte von \(k^2\) gehören, die nur im Falle der ``linearen singulären'' Moduln zu je zweien resp. dreien coincidiren. Neben die Einteilung der singulären Moduln \(k^2\) in solche erster und zweiter Art stellt sich eine andere in solche der ersten resp. zweiten ``Kategorie'', je nachdem der erste Coefficient \(A\) der bez. quadratischen Form gerade oder ungerade ist. Die reellen Werte von \(k^2\) gehören immer zu ambigen quadratischen Formen und umgekehrt. Um nun zunächst für die ``einfachsten'' Werte von \(\varepsilon\) die Formeln der complexen Multiplication, sowie die algebraische Bestimmung der zugehörigen Moduln zu finden, werden die bez. Transformationsformeln wirklich aufgestellt. Die \(n\) verschiedenen Werte von \(\lambda(z)\), die einem und demselben Werte von \(\lambda(\varepsilon z+\alpha,k_1)\) entsprechen, sind in der Gestalt \[ \lambda\left(z+\frac{p\varOmega}n\right)\qquad (p=0,1,2,\dots,(n-1)) \] angebbar, wo die ``Periode'' \(\varOmega\) eine gewisse lineare Form der \(2\omega,\omega'\) vorstellt. Sei, in Primfactoren zerlegt, \[ n=q^{\beta_1}_1q^{\beta_2}_2q^{\beta_3}_3\dots, \] so liefert \[ N=q^{\beta_1-1}_1(q_1+1)q^{\beta_2-1}_2(q_2+1)\dots \] die Anzahl der zu verschiedenen Transformationen Veranlassung gebenden Perioden \(\varOmega\); jedem der letzteren Werte correspondiren wiederum mehrere Transformationen, unter denen eine einfachste als die ``Haupttransformation'' herausgehoben wird. Dann genügen die bezüglichen Moduln ein und derselben algebraischen Gleichung, die bereits von fremden Lösungen befreit ist. Aus jeder ``Haupttransformation'' lassen sich immer die andern mittels linearer Transformationen ableiten. Setzt man nachträglich wieder die transformirten Elementar-Perioden \(2\omega_1,\omega_1'\) sowie den transformirten Modul \(k_1\) gleich den ursprünglichen \(2\omega,\omega',k\), so hat man \(\lambda(\varepsilon z+\alpha ,k)\) als rationale Functionen von \(\lambda(z)\) und zugleich eine algebraische Gleichung \(F=0\) für \(k\), oder \(k^2\), oder auch \(\sqrt{k}\). Diese letztere Gleichung besitzt aber fremdartige Lösungen, vor allem die zu kleineren \(n\) gehörenden Moduln, und es handelt sich im weiteren um die Ausscheidung derselben. Es ergiebt sich, dass dies mittels rationaler Processe möglich ist, und dass Gleiche gilt für die Reduction der eigentlichen, aber vielfach auftretenden Wurzeln von \(F=0\) auf einfache. Die Beweise werden verschieden geführt, je nach der Art und Kategorie, der \(k^2\) angehört, und je nachdem der Grad \(n\) von der Form \(4h+1\) oder \(4h+3\) ist. Zur Erläuterung werden die bekannten Modulargleichungen für die niedrigsten Zahlen \(n\) noch einmal abgeleitet. Die so entwickelte Theorie der Modulargleichungen erlaubt als wichtige Anwendung den vollständigen Beweis der bekannten Kronecker'schen Klassenanzahlformeln für einen ungeraden Transformationsgrad. Es erweist sich dabei als zweckmässig, mit gewissen Formen reducibler Modulargleichungen zu operiren. Der Verfasser wendet sich darauf zur Untersuchung der ``Teilungsgleichungen'' \(F=0\) des Grades \(n^2-1\) (wo \(n\) als ungerade vorausgesetzt wird), deren Coefficienten ganzzahlige Functionen von \(k^2\) sind. Sei ein solcher Periodenteil bezeichnet durch \[ \frac{r.2\omega+s\omega'}n, \] so fliesst aus der Theorie der Modulargleichungen unter anderm das wichtige Theorem, dass für \(\varepsilon=i\sqrt{D}\) die elliptische Function \(\lambda\left[\frac{(r+s\varepsilon)\varOmega}n\right]\) als eine rationale Function der einfacheren \(\lambda\left(\frac{\varOmega}n\right)\) darstellbar ist, deren Coefficienten sowohl in \(k^2\) wie in \(\varepsilon\) ganz sind. Darauf beruht ein einfacher Beweis des Hauptsatzes, dass die Teilungsgleichung \(F=0\), wenigstens nach Adjunction von \(\varepsilon\), eine Abel'sche Gleichung wird. Ein eingehenderes Studium der Auflösung dieser Gleichung erfordert jedoch die Untersuchung ihrer Gruppe. Wenn \(n\) eine ungerade Primzahl (auf welchen Fall man sich beschränken darf), so ist die gemeinte Gruppe identisch mit der ``linearen'' Gruppe des Grades \(n^2-1\), welche sich nach Adjunction der \(n^{\text{ten}}\) Einheitswurzeln auf die Gruppe der ``Monodromie'' reducirt; in der letzteren sind enthalten die linearen Substitutionen, deren Determinante der Einheit nach dem Modul \(n\) congruent ist. Es werden drei Hauptfälle unterschieden, je nachdem die Determinante \(-D\) quadratischer Rest resp. Nichtrest von \(n\), oder durch \(n\) teilbar ist; jedesmal tritt wieder eine andere Zerlegung der Gleichung \(F=0\) ein, und wird damit ihre Auflösung bewerkstelligt. Das Folgende beschäftigt sich mit der Transformation der singulären Moduln; der ursprüngliche und der transformirte (wiederum singuläre) Modul genügen bei gegebener Determinante \(-D\) derselben algebraischen Gleichung. Für die Wurzeln der letzteren hat Abel einen berühmt gewordenen Satz ausgesprochen, den der Verfasser folgendermassen präcisirt: ``Nach Adjunction der Grösse \(i\sqrt{D}\) drückt sich das Quadrat jedes singulären Moduls rational aus durch das Quadrat eines jeden andern, zur nämlichen Determinante, Art und Kategorie gehörigen Moduls''. Die gemeinte Gleichung, als solche für \(k^2\) aufgefasst, wird also nach Adjunction von \(i\sqrt{D}\) eine Abel'sche. Die Zerlegung dieser Gleichung in irreducible Factoren führt wiederum zu Beweisen bekannter Sätze über die Composition quadratischer Formen. Zum Schlusse wird auf den (nur unerheblichen) Unterschied zwischen der Kronecker'schen Klassification der singluären Moduln und der vom Verfasser gewählten hingewiesen.
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