Über die Polarisation der Grenzlinien der totalen Reflexion. (Q1499166)

Zur Lösung des Problems, ob das Maximum der unteren oder das Minimum der oberen Grenzkurve des Totalreflektometers dem mittleren Brechungsexponenten zuzuordnen ist, hat \textit{Záviška} 1903 folgenden Weg eingeschlagen: Es möge in einem optisch dichteren isotropen Medium Licht auf eine Kristallplatte fallen, so daß neben der reflektierten Welle noch zwei gebrochene entstehen. Den Grenzbedingungen zufolge ändern sich die Komponenten des reflektierten Vektors stetig, wenn der Einfallswinkel einen der Grenzwinkel passiert. Da aber bei Beginn der totalen Reflexion \textit{zwei} Wurzeln der bekannten \textit{Kirchhof}schen Gleichung zusammenfallen, so müssen die Differentialquotienten der Vektorkomponenten nach dem Einfallswinkel unendlich werden. Die Sichtbarkeit der Grenze beruht nun darauf, daß zwei verschieden starke Lichtgebiete durch einen äußerst engen Streifen zusammenhängen, in welchem der Abfall der Intensität äußerst rasch erfolgt. Die vorliegende Abhandlung schließt sich an jene \textit{Záviškas} an, bezweckt aber neben vollständiger Allgemeinheit eine genauere Untersuchung jener Umstände, von denen das schärfste Auftreten oder Verschwinden der Grenze abhängt.