Ein einfacher Induktionsbeweis für die Existenz der Jordan-Normalform. (An easy proof of induction for the existence of the Jordan canonical form) (Q1092977)

Ist f eine lineare Selbstabbildung eines Vektorraumes V, so heißt eine Basis B von V eine Jordan-Basis von V bezüglich f, wenn die bezüglich B zu f gehörige Abbildungsmatrix Jordan-Normalform besitzt. In der Arbeit wird ein neuer einfacher (nicht konstruktiver) Beweis für den wohlbekannten Satz angegeben, daß ein endlichdimensionaler Vektorraum V über einem algebraisch abgeschlossenen Körper K bezüglich jeder linearen Selbstabbildung f eine Jordan-Basis besitzt. Der Beweis verwendet vollständige Induktion über die Dimension von V. Im Induktionsschritt wird entweder V zerlegt in die nichttriviale direkte Summe von f-invarianten Untervektorräumen von V (die dann je eine Jordan-Basis bezüglich einer geeigneten Einschränkung von f besitzen), oder es wird eine Jordan-Basis von V bezüglich f explizit ausgerechnet. Die Fallunterscheidung ist so augewählt, daß der Beweis großteils erledigt werden kann durch Hinweis auf elementare Eigenschaften linearer Abbildungen, die zuvor bereitgestellt wurden. Der Beweis bleibt gültig, wenn man die Voraussetzung ``V sei Vektroraum über einem algebraisch abgeschlossenen Körper K'' ersetzt durch die schwächere Voraussetzung ``f besitze in jedem f-invarianten Untervektorraum von V einen Eigenvektor''.