Ueber die cogredienten Transformationen einer bilinearen Form in sich selbst. (Q5969023)

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scientific article; zbMATH DE number 2689350
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English
Ueber die cogredienten Transformationen einer bilinearen Form in sich selbst.
scientific article; zbMATH DE number 2689350

    Statements

    Ueber die cogredienten Transformationen einer bilinearen Form in sich selbst. (English)
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    1891
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    Frobenius (F. d. M. IX. 1877. 85, JFM 09.0085.02) hatte das Problem der ``cogredienten'' (d. i. der für beide Variabelnreihen identischen) Transformation der bilinearen Formen in sich selbst für die besonderen Fälle der symmetrischen und der alternirenden Formen zum Abschluss gebracht. Der Verfasser erledigt das Problem für den allgemeinsten Fall, indem er sich einmal auf die von Frobenius eingeführten Methoden stützt, andererseits eigene frühere Untersuchungen (F. d. M. X. 1878. 103, JFM 10.0103.02) weiterführt. Der Inhalt zerfällt in zwölf Paragraphen. In \(\S\) 1 werden die Definitionen und Bezeichnungen des von Frobenius entwickelten Algorithmus in einer für das Folgende geeigneten Art zusammengestellt. Um hier nur das Notdürftigste herauszuheben, so kann man eine bilineare Form \(A=\sum a_{ik}x_iy_k\) repräsentiren durch die lineare Substitution \(A\) mit den nämlichen Coefficienten \(a_{ik}\). Genau so, wie man solche Substitutionen zu (symbolischen) ``Producten'' zusammensetzt, kann man auch mit den entsprechenden Formen verfahren. Die ``conjugirte'' Form \(A^1\) von \(A\) ist \(\sum a_{ki}x_iy_k\). Die ``Einheitsform'' \(E=\sum x_iy_i\) ist mit jeder beliebigen Form \(A\) ``vertauschbar'', d. h. man hat \(AE=A=EA\). Die ``lineare Gleichung'' \(AX=B\) hat bei nicht verschwindender Determinante von \(A\) nur eine Lösung. Speciell heisst die Lósung \(Y\) von \(AY=E\) die zu \(A\) ``reciproke'' Form und wird mit \(A^{-1}\) bezeichnet. Wenn die Gleichung \(B=PAP\) erfüllt ist, heisst \(P\) eine ``conjugirte'' Transformation von \(A\) in \(B\). Unter der ``charakteristischen Function'' von \(A\) verstecht man die Determinante der Form \(A-rE\) bei variablem \(r\). Sind die ``Elementarteiler'' der charakteristischen Functionen von \(A\) und \(B\) dieselben, so heissen \(A\) und \(B\) ``ähnlich''. Für das Weitere ist das wichtigste Hülfsmittel das von Frobenius behandelte ``Problem der vertauschbaren Formen'' d. h. die Aufsuchung aller Lösungen \(P\) der Gleichung \(PA=AP\), unter denen sich stets eine bestimmte Anzahl \(m\) linear unabhängiger befindet. Der Verf. sieht darnach eine lineare Gleichung zwischen Formen als ``gelöst'' an, sobald dieselbe auf das Problem der vertauschbaren Formen zurückgeführt ist. Frobenius hatte bereits die allgemeinen Eigenschaften der charakteristischen Function der in Rede stehenden Substitutionen \(U\), welche eine Form \(A\) cogredient in sich überführen, entwickelt, sowie auch die Relationen, denen die Coefficienten derselben genügen müssen. Der Verf. leitet dieselben Resultate mittels einer Methode ab, die er früher für orthogonale Substitutionen aufgestellt hatte, welche weitere fruchtbare Anwendungen zulässt. Eine wichtige Rolle spielen diejenigen Substitutionen, welche eine Form in ihre ``beigeordnete'', d. i. die conjugirte der reciproken, verwandeln; sie führen zu einer directen Verallgemeinerung der bekannten Eigenschaften der orthogonalen Substitutionen. Der Fortschritt gegenüber Frobenius liegt einmal darin, dass die Bestimmung der Coefficienten von \(U\) auf die Auflösung linearer Gleichungen zurückgeführt wird, welchen die Unterdeterminanten der charakteristischen Function von \(U\) genügen. Andererseits gelangt der Verf. zu einem merkwürdigen Reciprocitätsgesetze. Wird nämlich eine Form \(S\) durch eine Substitution \(V\) in ihre beigeordnete Form transformirt, so wird umgekehrt durch die Substitution \(S\) die Form \(V\) in ihre beigeordnete transformirt. Der Verf. wendet sich nunmehr (\S 3) zu einer anderen Erweiterung, indem er allgemein die reelle Substitution einer reellen symmetrischen definiten Form in sich untersucht während sich Frobenius auf die orthogonalen Formen beschränkt hatte. Die charakteristische Function einer solchen Substitution besitzt einmal lauter Wurzeln vom absoluten Betrage Eins, andererseits lauter einfache Elementarteiler. \(\S\) 4 ist den irrationalen Eigenschaften der Substitutionen \(U\) gewidmet. Die bezüglichen Kronecker-Christoffel'schen Resultate werden hier auf den Fall ausgedehnt, wo die ``charakteristische Resolvente'' lauter einfache Elementarteiler besitzt. Als grundlegend erscheint dabei der Satz, dass, wenn die charakteristische Function von \(U\) lauter verschiedene Wurzeln hat, die Function \(| a_{ik}+\varrho a_{ki}|\) lauter einfache Elementarteiler haben muss, wo \(A\) die zu transformirende Form bedeutet. Die Transformation \(U\) selbst ist eine ``eigentliche'' (d. i. von der Determinante Eins) mit \(\frac 12n\) resp. \(\frac 12(n-1)\) willkürlichen Parametern, je nachdem \(n\) gerade oder ungerade ist. Hierauf wird (\(\S\) 5) als Excurs eine Reihe neuer Eigenschaften von Transformationen abgeleitet, welche Formen mit verschwindender Determinante in sich überführen. Im Vorstehenden sind die wesentlichen Grundlagen der Untersuchung skizzirt. Das Weitere concentrirt sich auf die directe Ermittelung der Coefficienten von \(U\), die von einem in der Gestalt \( ST+S'T'=0\) zusammenfassbaren System linearer Gleichungen abhängen. Die Formeln für die Coefficienten selbst erscheinen als eine unmittelbare Analogie der von Cayley-Hermite gegebenen; insbesondere wird es dabei deutlich, weshalb die symmetrischen und alternirenden Formen eine ausgezeichnete Rolle spielen. Die Arbeit schliesst mit der Bestimmung (\(\S\) 12) der Anzahl der willkürlichen Parameter, von denen überhaupt die Coefficienten der Transformation einer Form in sich abhängen; dieselbe kann stets durch lineare Operationen gefunden werden. Es giebt übrigens Ausnahmefälle, bei denen die Bestimmung jener Coefficienten die Auflösung eines Systems von quadratischen Gleichungen erfordert.
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