Die Lissajous'schen Curven. (Q1538898)

Die aus der Physik bekannten Lissajous'schen Stimmgabelcurven werden in dieser Arbeit eingehend untersucht. Die beiden Schwingungsrichtungen, welche bei der Entstehung dieser Curven statthaben, werden zu Coordinatenaxen gewählt. Da der allgemeine Fall vorausgesetzt ist, in welchem die Richtungen einen Winkel \(\omega\) bilden, so wird ein schiefwinkliges Coordinatensystem zu Grunde gelegt. Die Amplituden der beiden Schwingungsbewegungen seien \(a\) für die eine, in der Axe \(OX\) stattfindende, und \(b\) für die andere, die in der Axe \(OY\) geschieht; und in der Zeit, in welcher die eine Bewegung \(n\) Schwingungen macht, möge die andere \(m\) Schwingungen machen. Hier können \(n\) und \(m\) als ganzzahlig ohne gemeinsamen Factor vorausgesetzt werden. Wird nun die Zeit von dem Augenblick an gerechnet, in welchem der Punkt sich auf der Axe \(OY\) befindet, so sind zur Zeit die Coordinaten des schwingenden Punktes: \[ (1)\quad x_1=a \sin \frac{2\pi t}{T},\quad y_1=b \sin 2\pi \left( \frac{t}{T'} + \frac{p}{\lambda'} \right), \] \(p\) ist die Phasendifferenz beider Bewegungen; \(T\) Schwingungszeit und \(\lambda\) Wellenlänge der Bewegung in der \(X\)-Axe; \(T\)' und \(\lambda'\) die entsprechenden Grössen für die \(Y\)-Axe. Auch ist: \[ nT = mT' \quad\text{und}\quad n \lambda = m \lambda'. \] Durch Elimination von \(t\) aus den Gleichungen (1) erhält man die allgemeine Gleichung der Lissajous'schen Curven. Diese werden nun ausführlich betrachtet. (Vgl. den Bericht über die Arbeit desselben Verfassers im Nieuw Archief XIII. 184-212, F. d. M. XVIII. 1886. 704, JFM 18.0704.01).