On functions which are inverses of integrals of solutions of linear differential equations (Q1551455)

Die erst citirte Arbeit (JFM 12.0241.01) bezeichnet einen wichtigen Fortschritt, nicht minder in der Functionentheorie als in der Theorie der linearen Differentialgleichungen. Durch Verallgemeinerung des Umkehrungsproblems, welchem die Abel'schen Functionen mehrerer Variablen ihre Entstehung verdanken, wird ein neues weit umfassenderes Gebiet von analytischen Functionen mehrerer Variabeln erschlossen, zu deren Erzeugung die Integrale der Lösungen linearer Differentialgleichungen mit rationalen Coefficienten zu Grunde gelegt werden. Der Fall, dass die Lösungen algebraisch sind, führt auf die specielle Classe der Abel'schen Functionen. Bedeuten \(f_1(z) \ldots f_m(z)\) ein Fundamentalsystem von Lösungen einer Differentialgleichung \(m^{\text{ter}}\) Ordnung, so ist das neue Umkehrproblem durch folgende \(m\) Gleichungen gegeben: \[ \sum_1^m i \int^{zi}_{\zeta i} f_{\mathfrak a} (z) dz = u_{\mathfrak a} \quad ({\mathfrak a} = 1, \ldots m), \] wo \(\zeta_1 \ldots \zeta_m\) Constanten sind, und es handelt sich darum, die Beschaffenheit der Lösungen \(f(z)\) zu untersuchen, wenn durch die vorstehenden Gleichungen \(z_1 \ldots z_m\) als analytische Functionen von \(u_1 \ldots u_m\) definirt werden sollen. Diese Aufgabe wird für Differentialgleichungen zweiter Ordnung unter folgenden Einschränkungen durchgeführt: 1) Die Differentialgleichung soll nur wesentlich singuläre Punkte besitzen, 2) die Wurzeln der zu den einzelnen sigulären Punkten gehörigen determinirenden Fundamentalgleichungen sind rationale Zahlen, 3) die Darstellung der Lösungen in der Umgebung der singulären Punkte darf keine Logarithmen enthalten, 4) die Functionen \(z_1\), \(z_2\) sollen die sigulären Stellen für endliche Werthe der Argumente \(u_1\), \(u_2\) erreichen. Das Resultat der durch die darin angewandte Methode höchst merkwürdigen Untersuchung ist in folgendem Satze enthalten: Sind die Wurzeln \(r_1\), \(r_2\) jeder zu den verschiedenen singulären Punkten gehörigen determinirenden Fundamentalgleichung so beschaffen, dass entweder \[ r_1 = -1 + \frac 1n, \quad r_2 = -1 + \frac 2n \quad (n \text{ positive ganze Zahl)} \] oder \[ r_1 = - \frac 12, \quad r_2 = + \frac 12 \] und die Werthe der zu \(z = \infty\) gehörigen Wurzeln \(\varrho_1\) \(\varrho_2\) entweder \[ \varrho_1 = 1 + \frac 1n, \quad \varrho_2 = 1 + \frac 2n \quad \text{oder} \quad \varrho_1 = \frac 32, \quad \varrho_2 = \frac 52, \] so sind die durch die Gleichungen \[ \int_{\zeta_1}^{z_1} f_{\mathfrak a} (z) dx + \int_{\zeta_2}^{z_2} f_{\mathfrak a} (z) dz = u_{\mathfrak a} \quad ({\mathfrak a} = 1, 2) \] definirten Functionen \(z_1 = F_1 (u_1, u_2)\), \(z_2 = F_2(u_1, u_2)\) Wurzeln einer quadratischen Gleichung, deren Coefficienten eindeutige analytische Functionen von \(u_1\), \(u_2\) sind. Unter den angegebenen Bedingungen kann die Zahl der endlichen singulären Punkte der zu Grunde gelegten Differentialgleichung \(2^{\text{ter}}\) Ordnung nicht grösser als 6 sein. Dass im Allgemeinen die hier characterisirten Differentialgleichungen nicht algebraische Integrale besitzen, und demgemäss die Functionen \(F_1 ( u_1 \; u_2)\), \(F_2 (u_1\; u_2)\) nicht etwa mit den Abel'schen Functionen identisch sind, wird an einem speciellen Beispiel nachgewiesen. Es ist noch zu bemerken, dass die eingeführten Einschränkungen nicht sämmtlich für die Existenz der fraglichen Functionen nothwendig sind; die nothwendigen und hinreichenden Bedingungen sind vielmehr in einer neuen Arbeit des Verfassers, die inzwischen erschienen ist, für Differentialgleichungen beliebiger Ordnung entwickelt. Die folgende Note enthält die Tabelle derjenigen Differentialgleichungen \(2^{\text{ter}}\) Ordnung, welche den in der vorhergehenden Arbeit gemachten Einschränkungen entsprechen, und die Integrale dieser Differentialgleichungen.