Die auf dem Wasserstrahl schwebende Kugel. (Q1556650)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Die auf dem Wasserstrahl schwebende Kugel. |
scientific article |
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Die auf dem Wasserstrahl schwebende Kugel. (English)
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1875
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Die Arbeit enthält neben der Beschreibung der Erscheinungen, welche die auf dem Wasserstrahl schwebende Kugel zeigt, eine theoretische Erörterung über diesen Gegenstand. Es sei \(v\) die Geschwindigkeit des aufstossenden Wassers, \(m\) die Masse des in der Längeneinheit des Strahls enthaltenen Wassers, der Punkt \(A\), in welchem das Wasser die Kugel trifft, liege um den Bogen \(\alpha\) vom tiefsten Punkte der Kugel entfernt. Der Stoss des Wassers wird dann in zwei Componenten zerlegt, eine radiale \(R\), eine tangentiale \(T\) \[ R=mv^2\cos{}\alpha,\;T=\beta mv^2\sin{}\alpha. \] Die Componente \(T\) hat moch den Factor \(\beta\) erhalten, der kleiner als 1 ist, weil der Strahl die Kugel in der Richtung der Bewegung durch Reibung mitnimmt. Als Angriffspunkt von \(T\) wird ferner nicht der Punkt \(A\) angenommen, sondern ein von ihm um den Winkel \(\varepsilon\) in der Richtung der Bewegung abliegender Punkt \(A_1\), weil das Wasser auf einer gewissen ausgedehnten Strecke auf die Kugel wirkt, nicht in einem Punkte. Zu diesen Kräften nimmt der Verfasser noch eine dritte hinzu. Die Erfahrung zeigt nämlich, dass das abgelenkte Wasser der Kugeloberfläche eine gewisse Strecke weit folgt in Folge der Adhäsion zwischen Kugel und Wasser. Diese Kraft wird aufgefasst als eine Centrifugalkraft, die die Kugel in der Richtung des Radius nach aussen zieht. Folgt das Wasser der Kugel längs eines Bogens \(=2\varphi_1\), so wird die Resultante dieser Centrifugalkraft \[ C=2mv^2\sin^2\alpha\sin\varphi_1, \] ihr Angriffspunkt steht um \(\varphi_1\) von \(A_1\) ab, ihre Richtung ist die des Radius des Angriffspunktes. Die genannten drei Kräfte, die in derselben Ebene liegen, werden in den Schwerpunkt der Kugel verlegt, dort in eine horizontale und eine verticale Componente zerlegt. Das Schweben der Kugel erfordert dann, dass die Summe der horizontalen Componenten für sich verschwindet, die Summe der verticalen zusammen mit dem Gewicht der Kugel. Es verschwinden aber nicht die von jenen Kräften herrührenden Drehungsmomente, sondern diese geben eine Drehung um eine Axe, die horizontal ist und senkrecht zu der Ebene steht, in der \(R,\;C,\;T\) liegen. Das Verschwinden der verticalen Componenten giebt immer ein stabiles Gleichgewicht, während die Stabilität des Gleichgewichts der horizontalen Componenten von dem Werthe von \(\alpha\) anhängt. Mit einer ausführlichen Discussion über diese Stabilität schliesst die Arbeit.
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