Ueber die Interferenz des gebeugten Lichtes. (Q1556797)

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Ueber die Interferenz des gebeugten Lichtes.
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    Ueber die Interferenz des gebeugten Lichtes. (English)
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    1875
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    Unter der Bezeichnung ``Interferenz des gebeugten Lichtes'' wird eine Reihe von Erscheinungen zusammengefasst, von denen die bisher bekannten als ``Farben dicker Platten'' oder als ``Interferenzen diffusen Lichtes'' beschrieben worden sind. Nach einer historischen Einleitung, die die gesammte Literatur über den obigen Gegenstand von Newton, dem Entdecker der Farben dicker Platten, an erwähnt, wird eine neue Methode zur experimentellen Darstellung jener Erscheinungen mitgetheilt, woran sich eine theoretische Entwickelung anschliesst. Die Interferenzerscheinung entsteht durch ein Bündel ursprüglich paralleler Lichtstrahlen, die theils an der vorderen, theils an der hinteren belegten Fläche eines Spiegels reflectirt sind. Dabei ist die Vorderfläche des Spiegels getrübt, so dass dort das Licht diffundirt wird. Die beiden Arten der reflectirten Strahlen werden dadurch zur Interferenz gebracht, dass beide durch eine Linse vereinigt werden. Der Erklärung der durch die Interferenz entstehenden Ringe wird ein zuerst von Stokes ausgesprochenes Princip zu Grunde gelegt, dass nämlich zwei Bündel diffusen Lichtes nur dann mit einander interferiren, wenn sie an einem und demselben Theilchen zerstreut sind. In Folge dessen wird nur ein einzelner Punkt \(A\) der Vorderfläche des Spiegels betrachtet. Diesen trifft zunächst ein einziger directer Strahl. In Folge der Trübung gehen aber von \(A\) aus Strahlen in allen möglichen Richtungen nach der belegten Hinterfläche des Spiegels und treten, nachdem sie dort eine Reflexion und an der Vorderfläche eine Brechung erlitten, in die Luft aus. Der Punkt \(A\) wird ferner von einem zweiten Strahle getroffen, der nach regelmässiger Reflexion an der Hinterfläche in \(A\) in die Luft zurücktritt. Dadurch wird der Punkt \(A\) zum Ausgangspunkt von Strahlen, die nach allen möglichen Richtungen in die Luft austreten. Von den beiden so entsprechenden Bündeln diffusen Lichtes werden zwei Strahlen betrachtet, je einer aus einem Bündel, die parallel sind. Ihr Gangunterschied wird auf bekannte Art berechnet und daraus der Radius der durch ihre Interferenz entsprechende Ringe; das Fernrohr, in dem beide vereinigt werden, ist dabei parallel den beiden Strahlen. Die Uebereinstimmung der Resultate mit der Erfahrung rechtfertigt das zu Grunde gelegte Princip, dass die Ringe durch die Interferenz von je zwei Strahlen entstehen, von denen der eine von der Reflexion, der andere nach der Reflexion an derselben Stelle gebeugt wurde. Als ein weiteres Beispiel für die Interferenz des gebeugten Lichtes wird die Theorie der merkwürdigen Erscheinungen gegeben, welche ein vor einen Spiegel gebrachtes Gitter hervorbringt. Da bei der regelmässigen Beugung an einem Gitter auch solche Strahlen interferiren, die an verschiedenen Stellen gebeugt sind, so hat man nicht blos, wie vorher, die Interferenz zweier Strahlen zu betrachten, die an demselben Punkte gebeugt sind, sondern die verschiedenen so entstehenden Strahlenpaare interferiren noch unter einander, dergestalt, dass man eine Beugungserscheinung erhält, die modificirt ist durch die oben auseinandergesetzte Interferenz innerhalb jedes einzelnen Strahlenpaares. Die Theorie dieser Erscheinung wird nach den gewöhnlichen Methoden ausführlich auseinandergesetzt. Dabei wird das Gitter als aus verticalen parallelen Linien bestehend, die Lichtquelle als unendlich ferne leuchtende Linie angenommen, die den Gitterlinien parallel ist. In Folge dieser Annahme kann die Betrachtung auf eine zu den Gitterstäben senkrechte Ebene beschränkt werden. Zum Schluss erweitert der Verfasser die Theorie der zuerst besprochenen Erscheinung, bei der nur ein einziger Punkt der getrübten Fläche für die Gangunterschiede massgebend ist, dahin, dass die getrübte und die spiegelnde Fläche nicht parallel sind, sondern einen Winkel mit einander bilden. Hier entsteht, falls jener Winkel klein ist, statt des kreisförmigen ein ovales Ringsystem.
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