Die Grundgleichungen der Flächentheorie und ihr Ausdruck durch Integralsätze. (Q1438366)

Verf. leitet die Grundgleichungen der Flächentheorie durch kinematische Überlegungen ab. Die Abhandlung gehört also in den \textit{Cesàro-Lagally}schen Gedankenkreis der ``kinematischen'' Differentialgeometrie. Für die Bewegung eines starren Körpers mit zwei Freiheitsgraden gilt die \textit{Lagrange-Darboux}sche Vektorgleichung. Wendet man diese auf die Bewegung eines starren Körpers an, von dem sich ein Punkt auf einer vorgegebenen Fläche bewegt, und zwar so, daß die Tangentialebene der Fläche und eine auf der Fläche vorher definierte integrable Richtungsübertragung im Körper fest sind, so erhält man eine vektorielle Beziehung, die die \textit{Gauß}sche und die \textit{Mainardi-Codazzi}schen Grundgleichungen der Flächentheorie zusammenfaßt. Diese werden aus der eben genannten Vektorgleichung hergeleitet. Ferner wird der \textit{Gauß-Bonnet}sche Integralsatz mit der Beantwortung der Frage verknüpft, wann die \textit{Levi-Civita}sche Parallelverschiebung eine integrable Richtungsübertragung darstellt. Schließlich werden zwei weitere Integralsätze angegeben, die als Gleichgewichtsbedingungen zwischen äußeren auf die Fläche in Richtung ihrer Normalen wirkenden Kräften von der Größe des doppelten Krümmungsmaßes und einem gewissen als Spannungszustand in der Fläche deutbaren Vektorfeld, das vorher kinematisch eingeführt wurde, angesehen werden können. (VI 2, 3.)