Cours d'analyse professé à l'École Polytechnique. Tome I. Calcul différentiel. -- Principes du calcul intégral. -- Applications géométriques. (Q1505329)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Cours d'analyse professé à l'École Polytechnique. Tome I. Calcul différentiel. -- Principes du calcul intégral. -- Applications géométriques. |
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Cours d'analyse professé à l'École Polytechnique. Tome I. Calcul différentiel. -- Principes du calcul intégral. -- Applications géométriques. (English)
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1903
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Dieser neue Lehrgang der höheren Analysis an der École Polytechnique umfaßt zwei Bände, von denen der erste dem gegenwärtigen Berichtsjahre angehört. Folgendes ist das Inhaltsverzeichnis: Erster Teil: Differentialrechnung. I. Allgemeines, Differentiale. II. Erste geometrische Beispiele für das Unendlichkleine. III. Vertauschung der Veränderlichen. IV. Bildung der Differentialgleichungen. V. Reihen. VI. Funktionen einer imaginären Veränderlichen. VII. Reihenentwicklungen. VIII. Maxima und Minima. Zweiter Teil: Prinzipien der Integralrechnung. I. Unbestimmte Integrale. II. Reduktion unbestimmter Integrale. III. Bestimmte Integrale. IV. Erweiterung des Begriffes eines bestimmten Integrals. V. Verschiedene Eigenschaften, die zu den bestimmten Integralen in Beziehung stehen. Dritter Teil: Geometrische Anwendungen. I. Theorie der Berührung, Hüllkurven. II. Ebene Kurven. III. Raumkurven. IV. Längen und Flächeninhalte auf Oberflächen. V. Krümmung der Oberflächen. VI. Abbildung der Oberflächen auf einander. Schon im Vorjahre wiesen wir bei der Anzeige des ``Cours d'analyse mathématique von \textit{Goursat} (F. d. M. \( 33\), 292, 1902, JFM 33.0292.01) auf den Einfluß hin, den die neuen Prüfungsbestimmungen in Frankreich auf die Gestaltung der Vorlesungen über die Infinitesimalrechnung an den französischen Hochschulen auszuüben beginnen. Während aber das \textit{Goursat}sche Buch für Studierende der Mathematik bestimmt ist und daher auf die möglichst baldige Verwendung des Lehrstoffes keine Rücksicht zu nehmen braucht, ist in dem von \textit{G. Humbert} für die École Polytechnique verfaßten Lehrbuche von Anfang an die Bezugnahme auf viele Anwendungen im Auge behalten Gemeinschaftlich ist beiden Werken die Voraussetzung eines vorangehenden einleitenden Kursus der Differentialrechnung: ``Dieser Lehrgang ist für Anfänger berechnet, die jedoch schon mit dem in den Classes de mathématiques spéciales durchgearbeiteten Lehrstoff vertraut sind: wir haben es deshalb für überflüssig erachtet, auf diesen Lehrstoff zurückzugreifen, setzen also beim Leser als bekannt voraus die grundlegenden Prinzipien den Reihentheorie, der Logarithmen, der Ableitungen, der imaginären Größen und der analytischen Geometrie. Wir haben uns ziemlich genau an die von dem gegenwärtigen Studienprogramme der École Polytechnique vorgeschriebene Ordnung gehalten.'' Als Abweichung von der in Frankreich bis jetzt festgehaltenen Regel heben wir die Einschiebung der Integralrechnung vor den Anwendungen der Infinitesimalrechnung auf die Geometrie hervor, eine Umordnung des Stoffes, die Ref. in minder großer Ausdehnung an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg seit zehn Jahren vorgenommen hat damit in dem parallel laufenden Kursus der Mechanik die Einführung der ersten Integrale nicht gescheut zu werden braucht. Damit aber der Student nicht zu lange auf geometrische Veranschaulichung der unendlich kleinen Größen zu warten braucht, hat \textit{Humbert} im ersten Teile das zweite Kapitel einer hübschen Zusammenstellung verschiedener Betrachtungen gewidmet, durch welche besonders in der kinematischen Geometrie auf überraschende Weise infinitesimale Eigenschaften geometrischer Gebilde erschlossen werden. Wir erwähnen das \textit{Graves}sche Theorem über die Fadenkonstruktion konfokaler Ellipsen, die Herleitung der Sätze über Katakaustiken und die damit zusammenhängenden Konstruktionen der Krümmungsmittelpunkte bei den Kegelschnitten. Der bewältigte Stoff ist ein überraschend großer. Bei näherem Zusehen wird immer wieder Staunen hervorgerufen über das Geschick, mit dem die allgemeinen Gesichtspunkte von vornherein festgehalten sind. Wer würde wohl im zweiten Kapitel der Integralrechnung unter dem unscheinbaren Titel ``Reduktion unbestimmter Integrale'' die Reduktion der hyperelliptischen Integrale zu finden erwarten! Ihr schließt sich die Reduktion der elliptischen an, und dann folgt die Reduktion der \textit{Abel}schen Integrale vom Geschlechte 1 nebst Behandlung der allgemeinen Kurve vom Geschlechte 1. Hieraus mag man den Schluß ziehen auf welcher Höhe die Entwicklungen des ersten Kapitels der Integralrechnung sich bewegen. ``Eine stets klare Darstellung, eine Maßhaltung in der Auswahl der der Gegenstände, welche den Flug der Gedanken nicht ausschließt, eine große Eleganz bei den Beweisen eine vollkommene Strenge an der Stelle, wo sie nötig ist, weil man es mit den Prinzipien oder etwas Wesentlichem zu tun hat, die aber mit der üblichen Breite der Auseinandersetzungen vereinbar ist,'' das sind die Eigenschaften. welche \textit{J. Tannery} in seiner ausführlichen Anzeige des vorliegenden Bandes im Bull. von Darboux {(2)} \( 27\), 100-107 (1903) gleich am Anfang rühmend betont. Wir müssen es uns hier versagen, weitere Einzelheiten zu besprechen doch wollen wir nicht verhehlen, daß wir die ``Breite'' der Ausführungen nicht bezeugen können, sondern daß wir im Gegenteil vielfach eine gewisse Knappheit der Darlegungen bemerkt haben, offenbar bedingt durch die große Fülle des Inhaltes. So ist z. B. die Darstellung der Theorie der Maxima und Minima (S. 181-196), wenn man die Anwendungen (S. 187-196) in Abzug bringt, auf sechs Seiten zusammengedrängt, so daß verschiedene Erscheinungen überhaupt nicht erörtert worden sind.
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