Sur la détermination générale du volume engendré par un contour fermé gauche ou plan dans un mouvement quelconque. (Q1535916)
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Language | Label | Description | Also known as |
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English | Sur la détermination générale du volume engendré par un contour fermé gauche ou plan dans un mouvement quelconque. |
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Sur la détermination générale du volume engendré par un contour fermé gauche ou plan dans un mouvement quelconque. (English)
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1889
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Wenn eine geschlossene räumliche Curve nach irgend einem Gesetz im Raume von einer Lage in eine andere bewegt wird, so beschreibt sie eine an beiden Grenzlagen offene Kanalfläche. Denkt man die Curve in der ersten Lage durch irgend eine Fläche \(T\) überspannt, so beschreibt dieses Flächenstück bei der Bewegung ein Volumen. Hätte man statt der Fläche \(T\) eine andere Fläche \(T'\) gewählt, so wäre das von \(T'\) beschriebene Volumen dasselbe geblieben; denn der zwischen \(T\) und \(T'\) enthaltene Raum würde nur von der einen Grenzlage der Curve in die andere Grenzlage verschoben worden sein. Das oben gekennzeichnete Volumen ist also unabhängig von der Natur der Fläche \(T\); es hängt nur ab von der Natur der geschlossenen Curve und der Form ihrer Bewegung. Es kann also als das von der geschlossenen Curve bei dem Bewegungsvorgang beschriebene Volumen aufgefasst werden. Denkt man ein rechtwinkliges Axensystem unveränderlich mit der Raumcurve verbunden und beschreibt die augenblickliche Bewegung der Raumcurve durch die Componenten der Geschwindigkeit des Anfangspunktes \(a, b, c\) und durch die Componenten der Rotationsgeschwindigkeit \(p, q, r\), so stellt sich die Bewegung des Systems für einen Zeitmoment dar in den Gleichungen \[ V_x = a + qz - ry, \quad V_y = b + rx - pz, \quad V_z = c + py - qx, \] worin \(V_x, V_y, V_z\) die Componenten der Geschwindigkeit eines Punktes \((x, y, z)\) für den betrachteten Zeitmoment bedeuten. Das in der Zeit \(dt\) von der Curve beschriebene Volumen findet alsdann seinen Ausdruck in der Form \[ (Aa + Bb + Cc + Lp + Mq + Nr) dt. \] Hierin sind \(A, B, C, L, M, N\) rein durch die Form der Curve bedingte Grössen, welche von der Natur der Bewegung unabhängig sind, während die Grössen \(a, b, c, p, q, r\) die Bewegungsform in dem obigen Sinne beschreiben. Die momentane Bewegung ist eine Schraubenbewegung, und die Form, in welcher sich bei dieser Bewegung das erzeugte Volumen darstellt, führt den Verfasser mit Hülfe der von Möbius aufgestellten Theorie der Segmente zu folgender Interpretation: Das bei einer Schraubenbewegung erzeugte Volumen setzt sich aus dem bei der Rotation entstehenden Volumen und aus dem durch die Translation bedingten Volumen in derselben Form zusammen, wie die Schraubenbewegung selbst aus der Rotations- und der Gleitungsbewegung. Für eine beliebige, über einen endlichen Zeitraum sich erstreckende Bewegung ist das von der geschlossenen Curve beschriebene Volumen gegeben durch den Ausdruck \[ Al + Bm + Cn + La + Mb + Nc. \] Hierin sind \(A, B, C, L, M, N\) dieselben Grössen wie oben, also rein von der Curvenform, nicht aber von dem Gesetz der Bewegung abhängige Grössen; \(l, m, n, a, b, c\) sind aber gewisse über den betrachteten Zeitraum zu erstreckende Integrale, welche rein durch die Form der Bewegung bedingt sind. Dieser Ausdruck für das Volumen führt sofort zu folgenden zwei Sätzen: 1) Wenn sieben geschlossene, unter einander starr verbundene Raumcurven sich nach einem ganz willkürlichen Gesetze bewegen, so giebt es eine lineare homogene Gleichung, welche die sieben erzeugten Volumina verbindet. 2) Giebt man einer und derselben geschlossenen Raumcurve sieben verschiedene, ganz willkürliche Bewegungen, so sind die sieben durch die Raumcurve erzeugten Volumina durch eine lineare homogene Relation verbunden. Wenn die Grenzcurve eben ist, und man bezieht dieselbe auf ein System rechtwinkliger Axen \(G_x, G_y, G_z\), von denen \(G_x\) und \(G_y\) in der Ebene der Curve liegen und sich im Schwerpunkte \(G\) der begrenzten Fläche schneiden, so werden die Werte \(A, B, L, M, N\) zu Null, und \(C\) erhält den Wert \(\frac 12 \int (xdy - ydx)\). Daraus wird gefolgert, dass es in der Ebene eine unzählige Anzahl von Grenzcurven giebt, welche bei jeder Bewegung gleichwertige Voluminamit dem durch die betrachtete Grenzcurve erzeugten Volumen beschreiben. Im besondern kann man als eine solche Grenzcurve einen gewissen Kreis von der Fläche \(C\) ansehen. Dieser beschreibt also bei jeder Bewegung ein Volumen, welches mit dem von der betrachteten Grenzcurve erzeugten gleichwertig ist. Als eine Verallgemeinerung der Guldin'schen Regel mag noch bemerkt werden: Ein beliebiges ebenes Flächenstück drehe sich um eine ganz beliebige Axe \(\varDelta\) des Raums. Man errichte im Schwerpunkte der Fläche eine Normale und bestimme auf derselben denjenigen Punkt \(P\), in welchem der kürzeste Abstand zwischen \(\varDelta\) und jener Normale die letztere trifft. Es bestimmen \(P\) und \(\varDelta\) eine Ebene, und auf diese projicire man das betrachtete Flächenstück. Der von dem Flächenstück beschriebene Raum ist alsdann gleich dem Producte, welches aus jener Projection und der Bahn des Punktes \(P\) zu bilden ist.
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