Zur Lehre von der aperiodischen Dämpfung, und zur Galvanometrie. (Q1544627)

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Zur Lehre von der aperiodischen Dämpfung, und zur Galvanometrie.
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    Zur Lehre von der aperiodischen Dämpfung, und zur Galvanometrie. (English)
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    1883
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    1) Setzen wir \[ \alpha_1=q-\sqrt{q^2-p^2},\quad \alpha_2=q+\sqrt{q^2-p^2}, \] wo \(q>p\) sei, bezeichnen mit \(\varphi_0\) und \(w_0\) die Werte von \(\varphi\) und \(\frac{d\varphi}{dt}\) für \(t = 0\) und setzen \[ c_1=\frac{\alpha_2\varphi_0+w_0}{\alpha_2-\alpha_1},\quad c_2=\frac{\alpha_1\varphi_0+w_0}{\alpha_2-\alpha_1}, \] wobei wir \(c_1\) und \(c_2 > 0\) voraussetzen, so wird die Gleichung \[ (1)\quad \frac{d^2\varphi}{dt^2} + 2q\frac{d\varphi}{dt} + p^2\varphi=0 \] integrirt durch \[ (2)\quad \varphi=c_1e^{-\alpha_1 t} - c_2e^{-\alpha_2 t} . \] Bezeichnen wir mit \(t_s\) die Zeit, für welche \(\frac{d^s\varphi}{dt^s}=0\) ist, mit \(\varphi_s\) den zu dieser Zeit stattfindenden Wert von \(\varphi\), und setzen \(\frac{\alpha_2}{\alpha_1}=k\), so ist \[ t_s=\frac{1}{\alpha_2-\alpha_1} \left( \text{ log } \frac{c_2}{c_1} + s\text{ log }k \right),\quad \frac{\varphi_s}{\varphi_{s+a}}= \frac{k^s-1}{k^{s+1}-1} k^{\frac{k}{k-1}} \cdot \] Hiernach verschwinden die successiven Differentialquotienten von \(\varphi\) nach einander in äquidistanten Zeitmomenten, und die Verhältnisse der entsprechenden Elongationen \(\varphi_1:\varphi_2:\varphi_3:\ldots\) sind nur von \(k\) abhängig. 2) Experimentelle Bestimmung von \(\alpha_1\) und \(\alpha_2\). Der Anfangspunkt der Zeit möge so gewählt sein, dass \(w_0 = 0\), also \(\varphi_0=\varphi_1\) ist; dann geht Gleichung (2) über in \[ \frac{\varphi}{\varphi_0} = \frac{\alpha_2}{\alpha_2-\alpha_1} e^{-\alpha_1t} - \frac{\alpha_1}{\alpha_2-\alpha_1} e^{-\alpha_2t}, \] oder wenn wir wie oben \(\frac{\alpha_2}{\alpha_1}=k\) und \(\alpha_1t=u\) setzen, \[ (3)\quad \frac{\varphi}{\varphi_0} =z=\frac{k}{k-1} e^{-u} - \frac{1}{k-1} e^{-ku}. \] (Riecke führt statt \(k\) und \(u\) zwei andere Variable \(\vartheta\) und \(r\) ein mittels der Gleichungen \(-\alpha_1t=r\cos\vartheta,\; -\alpha_2t=r\sin\vartheta\)). Es sei nun für eine Reihe von Werten des Parameters \(k\) z als Function von \(u\) berechnet (der Abhandlung ist eine derartige Tabelle beigegeben), und es sei andrerseits \(\varphi\) für eiue Reihe von Werten von \(t\) beobachtet. Zunächst werde angenommen, dass auch \(\varphi_0\) durch die Beobachtung gegeben sei; dann ist durch die Beobachtung eine Reihe zusammengehöriger Wertepaare von \(t\) und \(z\), nämlich \[ (t_1, z_1),\;\; (t_2, z_2),\ldots \] bekannt, und es muss einen Wert von \(k\) geben, für welchen in der Reihe zusammengehöriger Wertepaare von \(u\) und \(z\), nämlich \[ (u_1, z_1), (u_2, z_2),\cdots \] die Beziehung \(\frac{u_1}{t_1}=\frac{u_2}{t_2}=\frac{u_3}{t_3}=\cdots \) stattfindet. Hat man aus der Tabelle diesen Wert von \(k\) gefunden, so ergeben sich \(\alpha_1\) und \(\alpha_2\) mittels der Gleichungen \[ \alpha_1=\frac{u_1}{t_1},\quad \alpha_2=k\alpha_1 . \] Auf diesen Fall lassen sich die zwei andern zurückführen, wenn entweder \(\varphi_0\) unbekannt ist, oder wenn die Zeit \(t_1\) für welche \(\frac{d\varphi}{dt}=0\) ist, sowie die entsprechende Elongation \(\varphi_1\) nicht direct durch die Beobachtung gegeben ist. Schliesslich wird für ein Galvanometer mit aperiodischer Dämpfung eine Gleichung von der Form (1) abgeleitet; dabei ist \(2q = \frac{1}{K} \left( \frac{C^2}{w} + P^2 \right)\), \(K\) das Trägheitsmoment, \(w\) der Widerstand, \(C=P_1m_1+P_2+m_2, m_1\) und \(m_3\) die Momente des astatischen Magnetpaars, \(P_1\) resp. \(P_2\) die Kraft der Stromeinheit auf den Nordpol 1 des ersten, resp. zweiten Magneten \(\frac{P^2}{K}\) der von den mechanischen Bewegungshindernissen herrührende Teil von \(2q\). Durch Bestimmung von \(2q\) ergiebt sich dann die Empfindlichkeit \(C\) des Galvanometers.
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