Über die Prandtlsche Integro-Differentialgleichung der Tragflügeltheorie. (Q2591503)

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Über die Prandtlsche Integro-Differentialgleichung der Tragflügeltheorie.
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    Über die Prandtlsche Integro-Differentialgleichung der Tragflügeltheorie. (English)
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    1939
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    Verf. untersucht die Prandtlsche Integrodifferentialgleichung \[ G(\eta)=L(\eta)\left\{a_g(\eta)-\frac1{4\pi}\int\limits_{-1}^{+1} \operatorname{\vphantom{\int}}' \frac{dG(\sigma)}{d\sigma}\frac{d\sigma}{\eta-\sigma}\right\}. \tag{1} \] Dabei sollen die gegebenen Funktionen \(L(\eta)\) (effektive Tiefe) und \(a_g(\eta)\) (Anstell\-win\-kel\-ver\-teilung) mit stückweise stetiger erster Ableitung versehen sein; das Integral \(\int'\) auf der rechten Seite ist als Cauchyscher Hauptwert zu verstehen. Die gesuchte Funktion \(G(\eta)\) (Auftriebsverteilung) soll ebenfalls stückweise stetige erste Ableitungen besitzen, für \(\pm 1\) verschwinden und so beschaffen sein, daß \[ \int\limits_{-1}^{+1}\left[\frac{d}{d\sigma}G(\sigma)\right]^2 \sqrt{1-\sigma^2}d\sigma \] existiert. Nach der vom Verf. in der vorstehend besprochenen Arbeit, insbesondere Satz 1, entwickelten Methode ist Gleichung (1) äquivalent mit der Integralgleichung \[ \begin{gathered} G(\eta)=-\frac4\pi\int\limits_{-1}^{+1}\frac{G(\sigma)}{L(\sigma)} \log\left|\frac{1-\sigma\eta+\sqrt{(1-\sigma)^2(1-\eta^2)}}{\sigma-\eta} \right|d\sigma\\ +\frac4\pi\int\limits_{-1}^{+1}a_g(\sigma)\log\left| \frac{1-\sigma\eta+\sqrt{(1-\sigma^2)(1-\eta^2)}}{\sigma-\eta}\right|d\sigma. \end{gathered} \tag{1a} \] Durch die Substitution \(\eta=\cos\vartheta\), \(\sigma=\cos\psi\) geht diese über in \[ \varPhi(\vartheta)+\int\limits_0^\pi K(\vartheta,\psi)\varPhi(\psi)d\psi= \gamma(\vartheta), \tag{2} \] wobei gesetzt ist: \[ \begin{gathered} \varPhi(\vartheta)=G(\vartheta) \sqrt{\frac{\sin\vartheta}{L(\vartheta)}}, \quad K(\vartheta,\psi)=\frac2\pi\sqrt{\frac{\sin\theta\sin\psi}{L(\vartheta)L(\psi)}} \log\frac{1-\cos(\vartheta+\psi)}{1-\cos(\vartheta-\psi)},\\ \gamma(\vartheta)=\frac2\pi\sqrt{\frac{\sin\vartheta}{L(\vartheta)}} \int\limits_0^\pi a_g(\psi)\sin\psi\log \frac{1-\cos(\vartheta+\psi)}{1-\cos(\vartheta-\psi)}d\psi. \end{gathered} \tag{3} \] Jetzt wird noch angenommen, daß \[ \frac{\sin\vartheta}{L(\vartheta)}\leqq\text{const} \tag{4} \] gilt für \(0\leqq\vartheta\leqq\pi\). Dann hat (2), da \(K\) ein symmetrischer, positiv definiter Kern ist, genau eine stetige Lösung \(\varPhi\). Verf. beweist weiter, daß das sich sodann aus (3) ergebende \(G(\vartheta)\) die Lösung der Gleichung (1) mit den verlangten Eigenschaften ist. Gilt in der Umgebung einer Unstetigkeitsstelle \(\eta_0\) von \(a_g'\) und \(L'\) \[ \begin{alignedat}{2} &\left|\frac d{d\eta}a_g(\eta)\right|\leqq \text{const}\frac1{|\eta-\eta_0|^\beta}\qquad && (0<\beta<1) \\ \noalign{\noindent \text{und}} &\left|\frac d{d\eta}L(\eta)\right|\leqq \text{const}\frac1{|\eta-\eta_0|^\gamma}\qquad && (0<\gamma<1), \end{alignedat} \] so wird \[ \left|\frac d{d\eta}G(\eta)\right|\leqq \text{const}\log\frac1{|\eta-\eta_0|}. \] Verf. betrachtet jetzt die spezielle Tiefenverteilung \[ L(\eta) = k (1 - \eta^2)\qquad (k = \text{positive Konstante}). \] Da (4) nicht für dieses \(L\) gültig ist, können die hergeleiteten Ergebnisse nicht unmittelbar angewandt werden. Verf. führt in (1a) durch \[ \eta=\frac{1-e^{2u}}{1+e^{2u}},\qquad \sigma=\frac{1-e^{2w}}{1+e^{2w}} \] neue Veränderliche ein und erhält eine Integralgleichung der Form \[ g(u)=\int\limits_{-\infty}^{\infty} k(u-w)g(w)dw+e^{-\tfrac u2}f(u), \] mit \[ \begin{aligned} &g(u)=e^{-\tfrac u2}G(u),\quad k(z)=e^{-\tfrac z2}\log\left|\frac{e^z+1}{e^z-1}\right|,\\ &f(u)=\frac{16}\pi\int\limits_{-\infty}^\infty a_g(w) \frac{e^{2w}}{(1+e^{2w})^2} \log\left|\frac{e^u+e^w}{e^u-e^w}\right|dw. \end{aligned} \] Nach Sätzen aus der Theorie des Fourierschen Integrals ergibt sich daraus nach einigen Umrechnungen für die Lösung mit den verlangten Eigenschaften: \[ g(u)=f(u)-\frac2{\pi k}\int\limits_{-\infty}^\infty f(u-\xi) \left(\int\limits_{-\infty}^\infty \frac{\dfrac1\varepsilon\operatorname{tangh} \dfrac\pi2\varepsilon}{1+\dfrac4{k\varepsilon} \operatorname{tangh} \dfrac\pi2\varepsilon}\cos(\xi\varepsilon)d\varepsilon\right)d\xi. \] Endlich wendet Verf. die Methode von Enskog auf die Integralgleichung (2) an: Die Funktionen \(\sqrt{\dfrac{L(\vartheta}{\sin\vartheta}}\sin n\vartheta\) (\(n = 1,2,3,\ldots\)) werden nach dem Schmidtschen Orthogonalisierungsverfahren so durch Linearkombinationen von \(u_1\), \(u_2\), \(u_3,\ldots\) ersetzt, daß \[ \int\limits_0^\pi I(u_i)I(u_k)d\vartheta=\begin{cases} 1 \quad & \text{für} \quad i=k\\ 0 \quad & \text{für} \quad i\neq k \end{cases} \] wird, wobei \[ I(u)=u(\vartheta)+\int\limits_0^\pi K(\vartheta,\psi)u(\psi)d\psi \] bedeutet. Setzt man jetzt \[ v_i(\vartheta) = I(u_i(\vartheta)),\quad a_i=\int\limits_0^\pi u_i(\vartheta)\gamma(\vartheta)d\vartheta,\quad A_i(\vartheta)=\int\limits_0^\pi K(\vartheta,\psi)v_i(\psi)d\psi, \] so ist die Lösung \(\varPhi\) von (2) durch \[ \varPhi(\vartheta)=\gamma(\vartheta)-\sum_{i=1}^\infty a_iA_i(\vartheta) \tag{5} \] gegeben. Verf. rechnet die ersten \(v_i\) aus und gibt eine Abschätzung des Fehlers, der entsteht, wenn man die Reihe in (5) durch ihre Partialsumme ersetzt. Schließlich werden die besonders einfachen Tiefenverteilungen \(L_0\sin\vartheta\) und \(L_0\) noch weiter betrachtet.
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